Die Ranking-WocheFOCUS-Uniranking und was der FOCUS sonst zum Studium schreibt
FOCUS-Uniranking (Auswertungen der einzelnen Studienfächer) Heft 19 (07.05.2007) BWL, VWL, Jura Heft 20 (14.05.2007) Bio, Medizin, Psychologie, Chemie Heft 21 (21.05.2007) Elektrotechnik, Maschinenbau, Bauingenierwesen Heft 22 (26.05.2007) Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Geographie Heft 23 (04.06.2007) Physik, Informatik, Mathematik Heft 24 (11.06.2007) Germanistik, Geschichte, Anglistik |
Mit der Veröffentlichung Anfang Mai kommt der FOCUS (jedenfalls mit dem Start der Serie) dem CHE-Ranking zuvor, das von der ZEIT am 09. Mai in einem ZEIT-Studienführer veröffentlicht wird. Im ZEIT-Studienführer werden dafür in einem Heft die Ergebnisse komplett präsentiert wird (wobei pro Jahr immer nur für ein Drittel der gerankten Studienfächer frische Daten erhoben werden). Beim FOCUS handelt es sich um eine Serie über sechs Hefte (siehe Kasten rechts).
München spitze?
Ein Ranking ganzer Hochschulen ist allein deswegen wenig hilfreich bei der Studienwahl, da man daraus wenig Rückschlüsse darauf ziehen kann, wie wohl die Lehrqualität beim eigenen Studienfach sein wird. Gerade die kleineren Fächer werden so gut wie bei keinem Ranking berücksichtigt.
Insofern sei nur am Rande vermerkt, dass der FOCUS – wie schon in den Vorjahren – die TU München als beste Uni Deutschlands bezeichnet (gefolgt von der Uni München und der Uni Freiburg). Aber auch bei den Aussagen zu den einzelnen Studienfächern ist durchaus Vorsicht angesagt.
Wie der FOCUS zu seinem Ranking kommt
Befragt werden nach eigenen Angaben 1000 Dekane, 2500 WissenschaftlerInnen und 3200 Personalverantwortliche. Studierende dagegen hatten nichts mitzureden. Dabei könnten diese zumindest ein Urteil abgeben, ob die Lehre bei ihnen einigermaßen gut ankommt.
Für die Bewertung der Lehre wurde die Reputation bei WissenschaftlerInnen gewertet (wobei man sich fragen kann, ob ProfessorInnen, bei denen oft die Forschung im Fokus ist, tatsächlich die Lehrqualität beurteilen können), dazu kommt das Urteil der Personalverantwortlichen (die vermutlich stark auf direkte "Verwertbarkeit" für den Beruf zielen und auch nicht unbedingt auf "gute Lehre"). Desweiteren wurden Betreuungsrelation und Studiendauer einbezogen. Allerdings nicht bei allen Fächern alle genannten Kriterien. Und im Ranking wird nur das Endergebnis ausgewiesen – wie es im Einzelnen zustande gekommen ist, erfährt man nicht.
Die Rangfolge ergibt sich aber nicht nur aus Bewertung der Lehre, genau so wichtig ist für den FOCUS auch die Forschung. Auch hier werden die WissenschaftlerInnen befragt, dazu kommt die Promotionsquote, Drittmittelrelation und die Zahl der Zitationen. Auch hier werden nicht alle Kriterien bei allen Fächern verwendet und die Details nicht bekannt gegeben. Man kann sich auch Fragen, ob viele Zitationen wirklich ein Grad hoher Qualität darstellen – Missbrauch ist jedenfalls möglich ("zitierst Du mich, zitier' ich Dich").
Und sonst?
Verbunden mit den Ergebnissen des Rankings finden sich im aktuellen FOCUS Nr. 19 noch Informationen zur Studienfinanzierung und Studiengebühren. Gerade bei letzteren scheint allerdings versäumt worden zu sein, die Angaben zu aktualisieren. In Nordrhein-Westfalen bspw. sind mit Einführung der allgemeinen Studiengebühren die Langzeitgebühren gestrichen. An den (wenigen) Hochschulen, die auf die Erhebung von Studiengebühren verzichten, gibt es somit gar keine Studiengebühren. Eine aktuelle Übersicht über die Lage in Deutschland gibt unsere Studiengebühren-Übersicht.
In einem Interview äußerst sich schließlich noch Bundesbildungsministerin Schavan zu verschiedenen Themen. Sie hat u.a. Verständnis dafür, dass die Hochschulen für Bewerbungsverfahren Geld fordern. Eine extra Gebühr sieht sie dafür zwar noch nicht – aber auch nur, weil sie zunächst für die konsequente Einführung von Studiengebühren ist. Anders gesagt: Langfristig könnte es zusätzlich – aus ihrer Sicht – auch noch zu Bewerbungsgebühren kommen.
Wenig verwunderlich (und trotzdem wenig erfreulich): Über das BAföG spricht Frau Schavan nicht. Ist einfach nicht ihr Thema – sie ist eben mehr für Fordern (Gebühren, zusätzliche Bewerbungshürden) als für Fördern. Bzw. gefördert wird bei Schavan nur die Forschung und "Exzellenz". Was auch immer das ist (vgl. den Artikel Er-findet Exzellenz!).
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