StudiumKuschelnoten oder gar keine Noten?
Grundsätzlich zeigt die Studie, dass es zwischen den Studienfächer große Gefälle gibt. So werden in einigen Fächern wohl besonders gern fast nur gute Note vergeben. Spitzenreiter sind Biologie (1,3), gefolgt von Psychologie, Matehematik und Physik (1,4). Aber auch in Chemie und Philosophie (1,5) sowie bei Geschichte (1,6) und Informatik (1,7) kann man nicht gerade von schlechten Durchschnittsnoten sprechen. Auf der anderen Seite kommt man bei Medizin und BWL/VWL im Schnitt nur auf 2,4. Juristen müssen sich im Schnitt sogar mit einer 3,3 bescheiden.
Dazu kommen auch große Unterschiede bei den Abschlussnoten vergleichbarer Studienfächer an verschiedenen Hochschulen. Wer BWL in Oldenburg studiert hat kommt im Schnitt auf eine 1,6, an der TU Chemnitz dagegen nur auf eine 2,9.
Man kann sich also fragen, in wie weit die Abschlußnoten überhaupt noch eine größere Aussagekraft haben. So haben in einer Befragung der Wirtschaftswoche Personalchefs die Praxiserfahrungen als noch wichtiger angesehen, als die konkreten Noten. Trotzdem sind die Noten natürlich ein Faktor zum Aussieben und dass die Personalchefs wissen können, wie Noten von welcher Hochschule einzuordnen sind, ist kaum anzunehmen.
Der studentische Dachverband fordert daher etwas überspitzt in einer Presseerklärung, von Noten ganz abzusehen.
Hier die Presseerklärung des freien zusammenschluß von studentInnenschaften (fzs) im Wortlauf:
"Die Behauptung, die Hochschulen würden im Durchschnitt zu gute Abschlussnoten vergeben, veranlasst uns erneut klarzustellen, dass Noten ungeeignet sind um Abschlüsse und Studienleistungen zu bewerten", so Lars Schewe, Mitglied des fzs-Vorstands. "Es verwundert uns sehr, daß sich der Wissenschaftsrat in dieser Weise mit der Notenvergabe beschäftigt." Anstatt aus den Ergebnissen der Studie die Folgerung zu ziehen, dass Noten offensichtlich nicht funktionieren und somit überflüssig sind, wird versucht diese Fiktion der Benotung aufrechtzuerhalten. "Die von jedem Studierenden individuell erbrachte Leistung lässt sich nicht "objektiv" in ein Notenschema pressen. Noten sind willkürlich und sagen nur "vordergründig" etwas über die erbrachte Leistung von Studierenden aus. Wer sich heute auf Noten verläßt, ist verlassen," so fasst Lars Schewe die Erfahrungen der StudentInnen zusammen.
Der Wissenschaftsrat sollte sich mit sinnvolleren Dingen beschäftigen, als sich auf "Kuschelnoten" zu stürzen. "Die Aussage Friedrich Tegelbekkers (Autor einer Studie des Wissenschaftsrat), dass das gehäufte Auftreten von Einsen und Zweien darauf hindeute, es werde werde den Studierenden zu "leicht" gemacht, bedient lediglich die Stammtischforderung nach Disziplinierung der Studierenden", so Tjark Sauer, Mitglied des fzs-Vorstands. "Anstatt über die Vergabe vermeintlicher "Kuschelnoten" zu diskutieren, sollte sich der Wissenschaftsrat vielmehr Gedanken machen, ob derartige Schemata - also Noten - nicht längst überholt sind. Noten sind einfach nicht vergleichbar, sie sind nicht objektiv!"
Was ist Eure Meinung? In unserem Forum zum Thema Studium habt Ihr Gelegenheit zur Meinungsäußerung.
Weiterführende Infos
Dazu kommen auch große Unterschiede bei den Abschlussnoten vergleichbarer Studienfächer an verschiedenen Hochschulen. Wer BWL in Oldenburg studiert hat kommt im Schnitt auf eine 1,6, an der TU Chemnitz dagegen nur auf eine 2,9.
Man kann sich also fragen, in wie weit die Abschlußnoten überhaupt noch eine größere Aussagekraft haben. So haben in einer Befragung der Wirtschaftswoche Personalchefs die Praxiserfahrungen als noch wichtiger angesehen, als die konkreten Noten. Trotzdem sind die Noten natürlich ein Faktor zum Aussieben und dass die Personalchefs wissen können, wie Noten von welcher Hochschule einzuordnen sind, ist kaum anzunehmen.
Der studentische Dachverband fordert daher etwas überspitzt in einer Presseerklärung, von Noten ganz abzusehen.
Hier die Presseerklärung des freien zusammenschluß von studentInnenschaften (fzs) im Wortlauf:
"Die Behauptung, die Hochschulen würden im Durchschnitt zu gute Abschlussnoten vergeben, veranlasst uns erneut klarzustellen, dass Noten ungeeignet sind um Abschlüsse und Studienleistungen zu bewerten", so Lars Schewe, Mitglied des fzs-Vorstands. "Es verwundert uns sehr, daß sich der Wissenschaftsrat in dieser Weise mit der Notenvergabe beschäftigt." Anstatt aus den Ergebnissen der Studie die Folgerung zu ziehen, dass Noten offensichtlich nicht funktionieren und somit überflüssig sind, wird versucht diese Fiktion der Benotung aufrechtzuerhalten. "Die von jedem Studierenden individuell erbrachte Leistung lässt sich nicht "objektiv" in ein Notenschema pressen. Noten sind willkürlich und sagen nur "vordergründig" etwas über die erbrachte Leistung von Studierenden aus. Wer sich heute auf Noten verläßt, ist verlassen," so fasst Lars Schewe die Erfahrungen der StudentInnen zusammen.
Der Wissenschaftsrat sollte sich mit sinnvolleren Dingen beschäftigen, als sich auf "Kuschelnoten" zu stürzen. "Die Aussage Friedrich Tegelbekkers (Autor einer Studie des Wissenschaftsrat), dass das gehäufte Auftreten von Einsen und Zweien darauf hindeute, es werde werde den Studierenden zu "leicht" gemacht, bedient lediglich die Stammtischforderung nach Disziplinierung der Studierenden", so Tjark Sauer, Mitglied des fzs-Vorstands. "Anstatt über die Vergabe vermeintlicher "Kuschelnoten" zu diskutieren, sollte sich der Wissenschaftsrat vielmehr Gedanken machen, ob derartige Schemata - also Noten - nicht längst überholt sind. Noten sind einfach nicht vergleichbar, sie sind nicht objektiv!"
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Weiterführende Infos
- freier zusammenschluß von studentInnenschaften (fzs)
- Wissenschaftsrat
- Studie des Wissenschaftsrates (PDF-Format)
- Artikel im UniSPIEGEL ONLINE (Zum Start der Studie und der "Problematik" Kuschelnoten im Allgemeinen)