EinheitsbreiUni-Ranking 2018 der WirtschaftsWoche
Der bekannteste wird gewinnen … und gewinnen … und gewinnen
Was lange währt, wird endlich gut. Sagt man ja so. Nimmt man das Hochschul-Ranking der WirtschaftsWoche (WiWo), kommen Zweifel auf. Länger als diesmal jedenfalls musste das geneigte Publikum noch nie warten bis zum nächsten Update des Unichecks. Dabei waren die Macher schon seit 2014 in jedem Jahr später dran mit der Veröffentlichung. Die letzten beiden Versionen rückten sie erst nach Beginn des Wintersemesters heraus – als die Erstis ihre Studien- und Hochschulwahl bereits hinter sich hatten. Die 2016er-Auflage erschien sogar drei Monate nach „Verfall“, und bereits da drängte sich der Eindruck auf: Das Ding ist selbst ein Auslaufmodell. Wie zum Beleg ging das Jahr 2017 dann auch ganz ohne WiWo-Ranking vorbei. Das war's dann wohl.
Denkste! Nach einem ersten Lebenszeichen bei WiWo-Online in der Vorwoche legte am Freitag die Printausgabe nach und titelte auf Seite 82: „Uni cum laude (…) Eine exklusive Rangliste der WirtschaftsWoche zeigt, welche Universitäten am besten auf die Karriere vorbereiten.“ War also alles nur Kalkül? Vielleicht hat man die Leser deshalb so lange auf die Folter gespannt, um ab sofort als Nummer eins dazustehen und direkt zum Jahresauftakt das allererste und frischeste Ranking für 2018 zu präsentieren. Diente die Auszeit womöglich gar der Aufwertung des Angebots, dazu, es durch mehr Qualität und mehr Präsenz wieder mehr ins Gespräch zu bringen? Schließlich waren die Studienergebnisse von 2016 nur noch im Internet zugänglich, dazu noch hinter einer Paywall versteckt. Jetzt gibt es alles wieder schwarz auf weiß im Heft. Erleben wir also eine Art Relaunch des WiWo-Rankings – mehr drin, alles früher, alles besser?
Absolvent super – Personalchef happy
Mitnichten. In Inhalt, Methodik und Aussagekraft ist die Neuauflage so beschränkt wie alle ihre Vorgänger. Gesellschafts-, Kultur- und Sozialwissenschaften interessieren per se nicht. Die Untersuchung nimmt allein wirtschaftsnahe Studiengänge in den Blick: Informatik, Maschinenbau, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Wirtschaftsinformatik, Elektrotechnik (E-Technik), Volkswirtschaftslehre (VWL), Naturwissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen und Jura. In die Wertung kommen neben Universitäten die Fachhochschulen (FHs), letztere nur mit sechs Fachrichtungen.
Auch die Datenerhebung lief wie immer ab. Im WiWo-Auftrag fragte die Beratungsgesellschaft Universum Global bei Personalabteilungen von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu Konzernen mit 1.000 und mehr Beschäftigten nach, von welchen Hochschulen sie „am liebsten Absolventen rekrutieren und auf welche Kriterien sie dabei achten“. Zur behaupteten „Essenz“ liest man im Begleitartikel: „Es lohnt sich, die Hochschule mit Bedacht zu wählen. Denn mit dem Abschlusszeugnis der richtigen Alma Mater macht es sich leichter Karriere“. Das klingt so banal wie das Herangehen limitiert ist, weil dem plumpen Dreisatz folgend: Absolvent super, Personalchef happy, Uni spitze. Noch Fragen?
„Anfällig für Manipulationen“
Aber Hallo! Ein Beispiel: Was, wenn ein Kleinbetrieb nur alle Jubeljahre einen Uniabsolventen einstellt? Wie will sich der Verantwortliche ein Bild davon machen, wie gut oder schlecht andere Unis ausbilden? Muss er nicht zwangsläufig auf Hilfsmittel außerhalb seines persönlichen Erfahrungsbereichs zurückgreifen – auf Empfehlungen Dritter, auf Branchenpublikationen, auf das allgemeine Hörensagen etwa derart: „Über die TU München lief doch mal was im Fernsehen.“ Für gewöhnlich ziehen aber gerade die Einrichtungen öffentliche Aufmerksamkeit auf sich, die ohnedies schon mit Publizität gesegnet sind: wegen herausragender wissenschaftlicher Leistungen, ihrer namhaften Professoren, ihres Drittmittelaufkommens oder aufgrund des Umstands, dass sie davor schon in einschlägigen Rankings für Aufsehen gesorgt haben.
Wie der Elitenforscher Michael Hartmann, bis zu seinem Ruhestand Professor für Soziologie an der TU Darmstadt, im Gespräch mit Studis Online zu bedenken gab, wären diese Studien „auch hochgradig anfällig für Manipulationen“. So würden bei den prominenten US-Rankings „kleine Kurse“ als Ausweis von Qualität betrachtet. „Die Unis, die das wussten, haben ein Dutzend Massenveranstaltungen angeboten und den Rest unter 50 Teilnehmern gehalten.“ Hartmann verwies auf das Beispiel der Uni Tübingen. „Die hat mal einen riesigen Sprung von über 100 Plätzen beim Times-Higher-Education-Ranking gemacht, nur weil sie mit den Kennziffern getrickst hat.“ Indem die Drittmittelbeschäftigten unterschlagen wurden, hätte sich die Relation der Forschungsergebnisse zu den Mitarbeitern drastisch verbessert. „An der Uni selbst hatte sich in Wirklichkeit gar nichts verbessert.“
Hochschullotterie
Hartmann wurde selbst schon zweimal als Experte zur Teilnahme an einen Ranking berufen. „Ich habe mich probeweise durch die Fragen geklickt und da wurde mir schnell klar, dass ich einfach alles hätte ankreuzen können, ohne irgendeinen Nachweis zu erbringen, ob ich die fraglichen Unis überhaupt kenne. Das war so albern, dass ich die Sache abgebrochen habe.“
Warum sollte ausgerechnet beim WiWo-Ranking der Sachverstand der Befragten besonders ausgeprägt sein? Ist es nicht umgekehrt wahrscheinlicher, dass sich darunter allerhand Teilnehmer „wider Wissen“ und „wider Willen“ befinden? Personaler in einen mittleren oder Großunternehmen haben gewiss viel und Wichtigeres zu tun, als mit Akribie und Feuereifer Fragenkataloge zu „Deutschland sucht die Superuni“ durchzuackern.
Womöglich erklärt das auch den Schwund bei der Beteiligung. 2014 zählte die WiWo noch 571 Teilnehmer, in den beiden Folgejahren 540 – diesmal noch „mehr als 500“. Wie viele davon fundierte Kenntnisse zur Materie aufbieten können, steht in den Sternen und wurde zweifellos auch nicht nachgefragt. Man kann aber sicher sein: Die allerwenigsten werden die gesamte deutsche Hochschullandschaft überschauen. Am Ende verlässt sich der ahnungslose Personaler (als gäbe es den Posten in einer Zehn-Mann-Firma) beim Ranken auf Rankings, die auf der Ahnungslosigkeit anderer Personaler gründen, die sich davor wiederum auf das Unwissen anderer gestützt haben – und so weiter. Mit der Fehlerhaftigkeit der „Wertungen“ verzerrt sich die „Wirklichkeit“ mit jedem Ranking nachhaltiger. Und weil sich Mensch bei seiner nur vermeintlich freien Entscheidungsfindung eben stark von Bekanntem, Althergebrachtem, Bewährtem, Gewohntem und Anerkanntem leiten lässt, hat die ganze Rankerei eine mächtige Tendenz zum Erzeugen von Einheitsbrei.
Spitze festgefahren
Es wirkt fast so, als wollten die WiWo-Ranker dafür den finalen Beweis liefern. Denn niemals zuvor in den zehn Jahren, die es die Erhebung gibt, war das Feld der Sieger so festgefahren wie im Zeitverlauf der 2016er- und 2018er-Auflage. Zwar hatten auch früher die „üblichen Verdächtigen“ stets die vorderen Plätze unter sich ausgemacht. Aber Ausreißer nach oben oder unten gab es trotzdem immer wieder. Selbst unter den Top-Ten-Platzierten legten Kandidaten schon mal einen Sprung oder Absturz von fünf und mehr Rängen hin.
Diesmal ist das Bild hingegen nahezu deckungsgleich mit dem von vor zwei Jahren. In zehn von 15 Fällen (Unis und FHs) setzen sich die Top-Five von 2018 aus denselben Namen wie 2016 zusammen. Zum Vergleich: Seinerzeit ergab sich das gegenüber der 2015er-Studie nur einmal, im Fach Maschinenbau an den Unis. Das 2018er Ranking glänzt sogar mit einem Fall, bei dem der Zieleinlauf in der exakten Reihenfolge dem von vor zwei Jahren entspricht (wieder Maschinenbau an den Unis). Nacheinander belegten die fünf ersten Plätze damals wie heute: die RWTH Aachen, die TU München, das Karlsruher KIT, die TU Darmstadt und die TU Berlin. Sechsmal konnte ein Spitzenduo in gleichbleibender Rangfolge seine Position halten.
Abonnementsieger RWTH
70 der 75 Top-Five-Platzierten tummelten sich schon vor zwei Jahren unter den ersten fünf. In der 2016er-Rangliste waren es noch 50. Damit waren immerhin 25 von den hinteren Plätzen nach vorne aufgerückt. Diesmal geht die Fluktuation mit fünf „Emporkömmlingen“ gegen null. Wobei die betreffenden Hochschulen auch kein unbeschriebenes Blatt sind, der „schlechteste“ rangierte vor zwei Jahren auf Platz acht. Die größten Sätze machten die FU Berlin (in Elektrotechnik von 8 auf 5), die Uni Tübingen (in Jura von 7 auf 4) und die FH Darmstadt (in Maschinenbau von 6 auf 3). 2016 hatten noch neun Kandidaten ihre Top-Five-Platzierung von jenseits des zehnten Ranges kommend erreicht.
Einmal mehr überragend schneidet die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) ab, die wie in der 2016er-Auflage drei Spitzenplätze abräumte (Maschinenbau, E-Technik und Wirtschaftsingenieurwesen). Dazu kommen zwei zweite Plätze in Informatik und Naturwissenschaften. „Besser“ war Aachen nur 2013, als Deutschlands drittmittelstärkste Uni gleich fünfmal ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. Erfolgsverwöhnt sind auch die Münchner Unis. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) nimmt in VWL und Jura den Platz an der Sonne ein und belegt den zweiten Platz in BWL und den dritten Naturwissenschaften. Die Technische Universität schafft zwei zweite Plätze (Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik) und zweimal Rang drei (Informatik, E-Technik).
Ausbilden für die Wirtschaft
Ihr Comeback von vor zwei Jahren fortgeschrieben hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das 2014 noch alle hinter sich gelassen hatte, im Jahr darauf aber schwächelte. Diesmal steht das KIT in Informatik ganz oben und belegt drei zweite Plätze in Maschinenbau, E-Technik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die WiWo-Redaktion würdigt den „Erfolg“ mit der Schwerpunktsetzung in ihrem begleitenden Beitrag und berichtet ausführlich darüber, wie KIT-Studenten an „kleineren Geschwistern von Formel-1-Boliden“ tüfteln. Die Message der Story bringt KIT-Präsident Holger Hanselka auf den Punkt: „Die wenigsten unserer Absolventen landen in der Wissenschaft. Wir bilden für die Wirtschaft aus.“ Das passt: Kein anderes Ranking geht mit solcher Offenheit mit dem Standpunkt hausieren, dass sich der Daseinszweck von Hochschulen in der Produktion von Humankapital für die Industrie zu erschöpfen hat.
Das erledigen offenbar auch die Berliner Vertreter mit Bravour: Die TU landet auf dem ersten Rang in Naturwissenschaften, erringt zwei vierte Plätze (Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen) sowie einen fünften in Maschinenbau. Dazu bringen es die Humboldt-Universität (HU) auf einen vierten Platz in Naturwissenschaften und die Freie Universität (FU) auf einen fünften Platz in E-Technik. Fest etabliert haben sich die Technischen Unis aus Dresden und Darmstadt sowie die Uni Mannheim mit zusammen zehn Top-Fünf-Platzierungen, wobei Mannheim in BWL und die TU Darmstadt in Wirtschaftsinformatik jeweils einmal triumphieren. Das Feld der Top-Five-Gerankten komplettieren die Unis von Köln, Münster, Frankfurt (Main), Heidelberg, Bayreuth, die TU Kaiserslautern und die Otto Beisheim School of Management (WHU) in Vallendar.
Privatunis unten durch
Mit letzterer erzielte wie 2016 nur eine Privatuni eine Top-Position (4 in BWL), womit sich die Talfahrt der Privaten ungebremst fortzusetzen scheint. Im 2014er-Ranking waren diese noch mit Lorbeeren überschüttet und als überlegene Alternative zu den staatlichen Hochschulen in Stellung gebracht worden. Zum „Beweis“ bediente man sich eines gesonderten Sets an Fragen und die Befunde suggerierten, Privatunis brächten die „besseren“ Absolventen hervor. In der 2015er-Erhebung drehte sich dann der Wind zugunsten der Staatlichen, worüber in der Berichterstattung seither kein Wort mehr verloren wurde – auch nicht in der aktuellen Ausgabe.
Studis Online hat erneut versucht, sich das fragliche Material direkt bei Universum Global zu beschaffen. Bisher war das kein Problem, diesmal schon. „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir dieses Ranking exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellt haben und Ihnen weitere Daten dafür leider nicht zur Verfügung stellen können“, ließ die Pressestelle wissen. Das soll wohl heißen, „weitere Daten“ sind vorhanden, aber zur Veröffentlichung nicht geeignet. Der redaktionellen Freiheit fällt noch mehr zum Opfer. Wie schon 2016 wird auch darauf verzichtet, die Ergebnisse zu den in der Studie abgefragten „Qualifikationen“ (z. B. Persönlichkeit, Praxiserfahrung, Examensnote) und „Softskills“ (z. B. Selbständigkeit, Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft) in gesonderten Schaubildern offenzulegen.
„Persönlichkeit“ geht vor
Das mag daran liegen, dass das Material arg entlarvend wirkte, weil daran erkennbar wurde, mit welcher augenscheinlichen Beliebigkeit die Personaler ihre Kreuzchen machen. In der Zeitreihe zeugen auch diese Angaben nicht gerade davon, mit viel Bedacht und Seriosität vorgenommen worden zu sein. Obendrein widersprechen sie einer Kernbotschaft der Macher, wonach die Befragten quasi über die Güte von Hochschulen richteten. Unter den Kriterien, die für sie bei der Auswahl der Bewerber Beachtung finden, rangierten die Punkte „Hochschule“ und „Hochschultyp“ bei den Vorgängerstudien jeweils ziemlich weit hinten in der Skala. Ganz oben stand dagegen stets der Punkt „Persönlichkeit“.
Die Unterstellung, die Güte eines Uniabgängers bilde die Güte einer Uni ab, ist schon deswegen abwegig, weil jeder Mensch individuell ist. Ein jeder bringt eigene Dispositionen, Fähigkeiten und Erfahrungen mit und die persönliche Prägung erfolgt weitüberwiegend vor dem Studium. Hochschulbildung setzt darauf auf, verändert gewiss auch die Entwicklung der Betroffenen, aber kann bei tausendfach verschiedenen Ausgangslagen keine Absolventen der Serie A, B oder C produzieren. Nicht minder irrig ist die Unterstellung, ein Personalchef könnte seine Einschätzung – die des Mitarbeiters wie der fraglichen Hochschule – völlig frei von subjektiven Anschauungen, Vorurteilen, und Klischees treffen.
TU9-Unis räumen ab
Laut dem Elitenforscher Hartmann wählen die Personaler „vor allem die Unis aus, die sie selber kennen“. Dass bestimmte Einrichtungen bei der Nennung bevorzugt würden, „hat schlicht und einfach damit zu tun, dass es viele Leute in Führungspositionen gibt, die an diesen Unis studiert haben“, bemerkte er. „Bei diesen Rankings machen immer die bekannten Größen und diejenigen das Rennen, die finanzstark sind, viele Drittmittel generieren, bei der Exzellenzinitiative reüssiert haben und bei der Industrie hoch im Kurs stehen“. In Deutschland wären dies im Speziellen die Technischen Unis, die im Verbund TU9 zusammengeschlossen sind. Tatsächlich vereinen im WiWo-Ranking TU9-Vetreter in den sechs Technikfächern (Informatik, Wirtschaftsinformatik, E-Technik, Maschinenbau, Naturwissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen) 36 der möglichen 60 Top-Ten-Platzierungen. In E-Technik und Maschinenbau räumen sie jeweils acht Top-Zehn-Plätze ab, in Informatik sieben.
Ohne Frage ist das auch ein Ausweis von Qualität, denn natürlich schlägt sich eine gute Ausstattung in einer hochwertigen Ausbildung der Studierenden nieder. Nicht minder wichtig ist aber die Währung „Aufmerksamkeit“ und von der profitieren eben die Hochschulen in besonderem Maße, bei denen auch das meiste Geld sitzt. Hier kommt ein Wirkmechanismus zum Tragen, den die Soziologie Matthäus-Effekt nennt. Danach bekommt derjenige immer mehr, der schon viel hat (Ressourcen, Renommee). Wobei aktuelle Erfolge sich nicht notwendig auf aktuell herausragende Leistungen gründen müssen, sondern in erster Linie auf frühere Erfolge. Das heißt: Wer es einmal ganz nach oben und ins Scheinwerferlicht geschafft hat, ist dort auch nicht mehr wegzukriegen bzw. nicht mehr wegzudenken – nicht von Journalisten, Demoskopen, Unternehmern und auch Studierenden.
Self-fulfilling prophecy
Für Hartmann wirken Rankings deshalb wie eine self-fulfilling prophecy. „Sie haben mit dazu beigetragen, dass sich die Hochschullandschaft in Deutschland immer stärker in eine Spitze übermäßig Begünstigter und eine breite Masse an Verlierern aufgespaltet hat.“ Das aktuelle WiWo-Ranking bestätigt diesen Trend eindrücklich, gerade weil es methodisch so limitiert ist. Auch bei den Fachhochschulen offenbart es eine in den Vorgängerstudien bisher nicht dagewesene Konzentration der Etablierten auf höchstem „Niveau“. 29 der 30 Top-Fünf-Platzierten (bei sechs Fächern in der Wertung) führten schon 2016 das Feld an.
Immerhin: Am Ende lässt die WiWo wenigstens einen „Bedenkenträger“ zu Wort kommen. Der Dekan der KIT-Informatikfakultät Bernhard Beckert sehe es „ambivalent“, dass die Wirtschaft ihm potentielle Doktoranden wegschnappen würde. „Wir müssen mit den Gehältern der Industrie konkurrieren“, sagte er, ohne zu sagen, dass Nachwuchswissenschaftler sich hierzulande mehrheitlich auf Dumpingniveau verdingen müssen. Na und – wer braucht heute noch Wissenschaftler? (rw)
Ausgewählte Ergebnisse der Befragung
Die „besten“ Universitäten 2018 (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)
Rang | BWL | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Mannheim | 35,8 | 1 (40,2) | 3 (13,4) | 1 (45,6) |
---|---|---|---|---|---|
2 | München (LMU) | 19,1 | 2 (21,4) | 1 (16,0) | 2 (27,8) |
3 | Köln | 18,9 | 4 (19,5) | 2 (14,5) | 3 (26,6) |
4 | Vallendar WHU | 17,0 | 3 (19,8) | ??? | 4 (21,5) |
5 | Münster | 14,7 | 5 (16,0) | 8 (10,9) | 5 (16,5) |
Rang | VWL | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | München (LMU) | 19,4 | 2 (21,5) | 1 (16,5) | 3 (21,5) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Frankfurt M. | 17,2 | 1 (23,8) | 4 (10,6) | 1 (24,7) |
3 | Mannheim | 15,0 | 4 (18,8) | 10 (8,1) | 4 (18,6) |
4 | Köln | 14,0 | 3 (19,7) | 3 (11,4) | 2 (23,5) |
5 | Berlin (FU) | 13,9 | 8 (10,8) | 4 (10,6) | 9 (9,3) |
Rang | Jura | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | München (LMU) | 24,4 | 1 (20,8) | 1 (18,9) | 1 (23,1) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Bayreuth | 21,3 | 2 (16,8) | ??? | 6 (17,3) |
3 | Heidelberg | 19,3 | 3 (16,5) | 2 (16,3) | 2 (21,2) |
4 | Tübingen | 16,3 | 7 (12,9) | 8 (9,0) | 8 (13,5) |
5 | Köln | 15,3 | 5 (14,3) | 5 (11,6) | 5 (18,3) |
Rang | Wirtschaftsinformatik | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Darmstadt (TU) | 27,7 | 1 (28,7) | 5 (10,1) | 1 (19,5) |
---|---|---|---|---|---|
2 | München (TU) | 26,5 | 2 (27,4) | 1 (21,8) | 2 (14,3) |
3 | Mannheim | 17,9 | 3 (19,8) | 9 (7,3) | 2 (14,3) |
4 | Dresden (TU) | 13,2 | 6 (9,4) | 4 (10,3) | 4 (13,0) |
5 | Köln | 12,2 | 4 (15,9) | 2 (10,6) | 5 (11,7) |
Rang | Informatik | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Karlsruhe (KIT) | 28,8 | 2 (25,2) | 5 (9,3) | 1 (19,8) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Aachen (RWTH) | 25,7 | 1 (27,9) | 3 (13,6) | 2 (18,8) |
3 | München (TU) | 22,9 | 3 (24,5) | 1 (15,2) | 3 (17,7) |
4 | Berlin (TU) | 21,0 | 4 (23,7) | 2 (13,8) | 5 (14,6) |
5 | Darmstadt (TU) | 19,0 | 5 (22,6) | 7 (8,9) | 4 (15,6) |
Rang | Wirtschaftsingenieurwesen | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Aachen (RWTH) | 48,9 | 1 (49,3) | 1 (24,5) | 2 (49,3) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Karlsruhe (KIT) | 45,9 | 2 (47,2) | 3 (19,4) | 1 (50,7) |
3 | Darmstadt (TU) | 37,8 | 3 (34,7) | 4 (17,6) | 3 (33,3) |
4 | Berlin (TU) | 25,7 | 4 (29,8) | 2 (22,9) | 4 (30,7) |
5 | Dresden (TU) | 24,1 | 6 (23,9) | 5 (16,0) | 5 (20,0) |
Rang | Maschinenbau | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Aachen (RWTH) | 39,3 | 1 (35,1) | 1 (27,2) | 2 (39,4) |
---|---|---|---|---|---|
2 | München (TU) | 36,3 | 2 (34,3) | 2 (26,2) | 5 (22,7) |
2 | Karlsruhe (KIT) | 36,3 | 3 (33,3) | 4 (16,8) | 1 (43,9) |
4 | Darmstadt (TU) | 25,8 | 4 (29,5) | 3 (19,1) | 3 (25,8) |
5 | Berlin (TU) | 23,8 | 5 (25,2) | 5 (15,5) | 7 (19,7) |
Rang | Elektrotechnik | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Aachen (RWTH) | 28,7 | 3 (25,0) | 2 (23,2) | 1 (37,1) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Karlsruhe (KIT) | 24,7 | 2 (25,3) | 4 (16,1) | 2 (29) |
1 | München (TU) | 22,3 | 1 (30,8) | 1 (27,3) | 4 (25,8) |
4 | Darmstadt (TU) | 21,2 | 4 (22,4) | 5 (14,1) | 3 (27,4) |
5 | Kaiserslautern (TU) | 18,2 | 5 (19,0) | ??? | 5 (19,4) |
Rang | Naturwissenschaften | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Berlin (TU) | 24,3 | 1 (22,3) | 6 (10,8) | 2 (24,4) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Aachen (RWTH) | 21,3 | 3 (18,2) | 1 (19,6) | 1 (29,3) |
3 | München (LMU) | 19,3 | 2 (19,2) | 3 (15,4) | 3 (22) |
4 | Berlin (HU) | 17,3 | 5 (17,3) | 3 (15,4) | 4 (19,5) |
5 | Heidelberg | 16,2 | 4 (18,0) | 5 (12,6) | 5 (17,1) |
Die „besten“ Fachhochschulen 2018 (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)
Rang | BWL | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Reutlingen (ESB) | 20,5 | 1 (19,6) | 10 (5,6) | 1 (20,5) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Köln (TH) | 14,2 | 3 (10,5) | 1 (10,6) | 4 (9,1) |
3 | Pforzheim | 12,2 | 2 (14,0) | ??? | 2 (11,5) |
4 | Berlin (HTW) | 10,7 | 5 (9,6) | 3 (9,1) | 3 (9,8) |
5 | München (HS) | 10,3 | 4 (10,0) | 6 (6,8) | 5 (9,0) |
Rang | Wirtschaftsinformatik | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | München | 15,1 | 1 (16,7) | 1 (17,7) | 7 (6,9) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Reutlingen | 13,8 | 3 (11,3) | ??? | 4 (8,1) |
3 | Berlin (HTW) | 13,2 | 3 (11,3) | 2 (11,7) | 2 (9,2) |
4 | Karlsruhe | 11,3 | 2 (15,3) | ??? | 1 (10,5) |
5 | Köln (TH) | 9,9 | 5 (10,7) | 7 (6,9) | 6 (7,2) |
Rang | Elektrotechnik | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | Aachen | 17,9 | 2 (17,7) | 1 (13,0) | 1 (13,8) |
---|---|---|---|---|---|
2 | München | 15,6 | 1 (17,8) | 1 (13,0) | 2 (13,1) |
3 | Karlsruhe | 10,6 | 3 (8,7) | 7 (6,2) | 3 (12,8) |
4 | Köln (TH) | 10,2 | 5 (8,6) | 7 (6,2) | 5 (10,5) |
5 | Dresden (HTW) | 9,5 | 3 (8,7) | 5 (8,0) | 9 (6,9) |
Rang | Maschinenbau | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
2 | Aachen | 14,6 | 2 (12,2) | 1 (12,8) | 6 (9,7) |
---|---|---|---|---|---|
1 | München | 14,1 | 1 (13,7) | 2 (11,8) | ??? |
3 | Darmstadt | 10,9 | 6 (8,6) | ??? | 8 (7,9) |
3 | Esslingen | 9,6 | 3 (12,0) | 9 (6,2) | 2 (12,6) |
4 | Berlin (HTW) | 9,5 | 4 (10,9) | 7 (6,9) | 1 (13,4) |
Rang | Informatik | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | München | 16,2 | 1 (15,9) | 1 (13,4) | 1 (11,6) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Karlsruhe | 14,7 | 2 (14,8) | ??? | 6 (6,3) |
3 | Aachen | 11,9 | 4 (11,3) | 3 (7,8) | 8 (5,3) |
4 | Darmstadt | 9,7 | 5 (10,8) | ??? | 5 (7,5) |
5 | Dresden (HTW) | 9,6 | 3 (13,2) | 2 (8,0) | 3 (10,3) |
Rang | Wirtschaftsingenieurwesen | 2018 | 2016 | 2015 | 2014 |
1 | München | 13,1 | 2 (13,5) | 1 (14,3) | 3 (15,1) |
---|---|---|---|---|---|
2 | Karlsruhe | 12,0 | 1 (14,1) | 8 (7,0) | 2 (16,4) |
3 | Berlin (HTW) | 11,0 | 3 (12,2) | 2 (10,8) | 5 (12,3) |
4 | Darmstadt | 10,0 | 5 (11,7) | 5 (7,9) | 6 (11,0) |
5 | Reutlingen (ESB) | 9,4 | 4 (12,0) | 10 (6,7) | 1 (17,8) |
Quellen und weitere Artikel zu Rankings
- Hochschulranking 2018: Die besten Unis für Ihre Karriere (wiwo.de, 11.01.2018)
- Uni-Ranking 2016 der WirtschaftsWoche (Studis Online, 01.11.2016)
- Hochschulranking – ein Instrument der Hochschulwahl? (Hintergrund, Links zu vielen weiteren Artikeln und Rankings)
- Unsere Alternative zu Rankings: Erfahrungsberichte von Studis