StudienanfängerquoteStudierendenzahlen gehen deutlich zurück - auch wegen Studiengebühren
Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind im gerade begonnen Wintersemester 2004/2005 noch 1,966 Mill. Studierende eingeschrieben, fast 54 000 oder 3% Studierende weniger als im Vorjahr. Der Frauenanteil erreicht den neuen Höchstwert 47,9%.
Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Studienanfängerquote in Deutschland sowieso schon gering: In Neuseeland studieren 76 Prozent eines Jahrgangs, in Finnland 72 und in Schweden über 69 Prozent. Natürlich darf man die unterschiedlichen Bildungssysteme nicht nur über solche Zahlen vergleichen (die duale Ausbildung, also Lehre im Verbund Betrieb/Berufsschule ist z.B. in Deutschland sehr stark und wird auch vom Ausland anerkannt), trotzdem zeigt das einen Nachholbedarf.
Statt jedoch mehr junge Menschen für ein Studium zu motivieren, scheint aktuell die Studierneigung eher zu sinken. Ein Faktor mag die verunsichernde Diskussion um Studiengebühren sein. Auch die Verwirrungen um die Einführung von Bachelor und Master und das stagnierende BAföG und der BAföG-Datenabgleich dürften ein übriges tun.
Studis Online findet trotzdem: Studieren lohnt!
Entwicklung einzelner Studienbereiche
Bei Informatik hält der Negativtrend an: In diesem Jahr schrieben sich mit 28.600 ca. 12% weniger Studierende als noch im Vorjahr für ein Fachstudium in diesem Bereich ein. Interessant ist dabei, dass an Universitäten 19,5% weniger Männer, jedoch nur 5,9% weniger Frauen ein Studium aufnahmen. Bei Fachhochschulen dagegen sinkt das Interesse bei Frauen um 10,9%, bei Männern dagegen nur um 4,8%.
Bei Bauingenieurwesen ist der Rückgang noch etwas stärker: 8.300 Einschreibung, rund 13% weniger als im Vorjahr. Bei Elektrotechnik geht es um 10% auf 17.100 Einschreibungen herunter.
Auch das Interesse an Maschinenbau/Verfahrenstechnik sinkt: 8% weniger Einschreibungen sind zu verzeichnen. Nachdem seit 1998 die Zahl der StudienanfängerInnen jährlich wuchs, ist 2004 mit absolut 33.900 wieder ein Rückgang festzustellen. Der Frauenanteil in diesem Fachbereich ist mit 16% sowieso schon gering - sinkt jetzt aber noch weiter. Denn bei den Männern sank die Studienanfängerquote nur um 4,2%, bei Frauen jedoch um drastische 22,7%.
Hinweise
2004: Vorläufige Ergebnisse
Quelle:
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung
Rückblick
In den Vorjahren jagte noch ein Rekord den anderen:
Weitere Hintergrundmaterialien
Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Studienanfängerquote in Deutschland sowieso schon gering: In Neuseeland studieren 76 Prozent eines Jahrgangs, in Finnland 72 und in Schweden über 69 Prozent. Natürlich darf man die unterschiedlichen Bildungssysteme nicht nur über solche Zahlen vergleichen (die duale Ausbildung, also Lehre im Verbund Betrieb/Berufsschule ist z.B. in Deutschland sehr stark und wird auch vom Ausland anerkannt), trotzdem zeigt das einen Nachholbedarf.
Statt jedoch mehr junge Menschen für ein Studium zu motivieren, scheint aktuell die Studierneigung eher zu sinken. Ein Faktor mag die verunsichernde Diskussion um Studiengebühren sein. Auch die Verwirrungen um die Einführung von Bachelor und Master und das stagnierende BAföG und der BAföG-Datenabgleich dürften ein übriges tun.
Studis Online findet trotzdem: Studieren lohnt!
Entwicklung einzelner Studienbereiche
Bei Informatik hält der Negativtrend an: In diesem Jahr schrieben sich mit 28.600 ca. 12% weniger Studierende als noch im Vorjahr für ein Fachstudium in diesem Bereich ein. Interessant ist dabei, dass an Universitäten 19,5% weniger Männer, jedoch nur 5,9% weniger Frauen ein Studium aufnahmen. Bei Fachhochschulen dagegen sinkt das Interesse bei Frauen um 10,9%, bei Männern dagegen nur um 4,8%.
Bei Bauingenieurwesen ist der Rückgang noch etwas stärker: 8.300 Einschreibung, rund 13% weniger als im Vorjahr. Bei Elektrotechnik geht es um 10% auf 17.100 Einschreibungen herunter.
Auch das Interesse an Maschinenbau/Verfahrenstechnik sinkt: 8% weniger Einschreibungen sind zu verzeichnen. Nachdem seit 1998 die Zahl der StudienanfängerInnen jährlich wuchs, ist 2004 mit absolut 33.900 wieder ein Rückgang festzustellen. Der Frauenanteil in diesem Fachbereich ist mit 16% sowieso schon gering - sinkt jetzt aber noch weiter. Denn bei den Männern sank die Studienanfängerquote nur um 4,2%, bei Frauen jedoch um drastische 22,7%.
Zeitraum | Studierende | StudienanfängerInnen | StudienanfängerInnenquote |
1993 | 1.867.645 | 279.631 | 25,5% |
1994 | 1.872.490 | 267.946 | 25,9% |
1995 | 1.857.906 | 262.407 | 26,8% |
1996 | 1.838.099 | 267.469 | 28,1% |
1997 | 1.824.107 | 267.445 | 28,5% |
1998 | 1.801.233 | 272.473 | 29,2% |
1999 | 1.773.956 | 291.447 | 31,3% |
2000 | 1.799.338 | 314.956 | 33,5% |
2001 | 1.868.666 | 344.830 | 36,1% |
2002 | 1.939.233 | 358.946 | 37,1% |
2003 | 2.019.831 | 377.504 | 38,9% |
2004 | 1.966.243 | 356.310 | 37,3% |
Hinweise
2004: Vorläufige Ergebnisse
Quelle:
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung
Rückblick
In den Vorjahren jagte noch ein Rekord den anderen:
- 2003: Erstmals über zwei Millionen Studierende
- 2002: Höchststand bei Studierendenzahlen
- 2000: Zahl der StudienanfängerInnen dieses Jahr stark gestiegen
Weitere Hintergrundmaterialien
- Derzeit 3% weniger Studierende als im vorigen Wintersemester (Presseerklärung Statistisches Bundesamt, 29.11.2004)