Warum das Ranking nicht glücklich machtCHE-Hochschulranking im ZEIT Studienführer 2017/18
Nicht von den Farbpunkten (im CHE-Ranking grün, gelb und blau) wirre machen lassen!
Übersicht
1. Hintergrund: Hochschulrankings und das CHE
Die Vielzahl an Hochschulen und Studienangeboten macht es für Studieninteressierte schwer, eine Wahl – und am besten noch die „richtige“ – zu treffen. Rankings scheinen da eine gute Möglichkeit, bei dieser (Aus-)Wahl zu helfen. Das CHE-Ranking positioniert sich vor allem für diesen Zweck und die ZEIT als Medienpartner preist das Ranking diesmal mit „CHE Ranking: Welche Uni kann mich glücklich machen?“ an. Immerhin verzichtet das CHE auf platte Rankings ganzer Hochschulen. Selbst bei den einzelnen Fächern wird auf ein klassisches Ranking verzichtet, es werden stattdessen einige Kriterien in Ranggruppen unterteilt und für jeden Fachbereich ihr „Erfolg“ innerhalb dieser dargestellt.
Also alles in Butter und das Glück gefunden? Keineswegs, denn viele Kriterien für sich können zwar gerankt werden, die Aussagekraft ist aber begrenzt. Denn bspw. kann ein Fachbereich zwar eine längere Durchschnittsstudiendauer haben, aber eben auch eine andere Struktur von Studierenden (beispielsweise mehr Studierende mit Kindern, bei denen wohl kaum jemand ein etwas längeres Studium erstaunlich findet), so dass am Ende keineswegs daraus gefolgert werden kann, dass für den einzelnen Studieninteressierten wirklich die Hochschule mit kürzerer Studiendauer „besser“ ist (oder glücklicher macht 😜).
Dem CHE geht es mit dem Ranking aber auch darum, „Wettbewerb“ zwischen den Hochschulen zu befeuern und eine Steuerung durch Kennzahlen zu befördern. Die Hochschulen sollen wie Unternehmen geführt werden und für das nötige Controlling braucht es ebendiese Zahlen.
Aus diesen und weiteren Gründen (mehr dazu vor allem hier, zu Interessen und Hintergrund des CHE mehr hier) haben sich in den letzten Jahren immer mehr Institute, Fachbereiche oder ganze Hochschulen dafür entschieden, am Ranking nicht teilzunehmen, d.h. das CHE bei der Datenerhebung nicht zu unterstützen und vor allem die Befragung unter den Studierenden nicht durchzuführen. Die Gründe dafür, die die einzelnen Fachgesellschaften, Hochschulen oder Fachbereiche angeführt haben, wollen wir nicht vorenthalten. Ihr findet sie (bzw. Links zu den Stellungnahmen) weiter unten.
Allgemein greift das CHE inzwischen zu einem Großteil auf allgemein zugängliche Daten zurück, um nicht mehr so stark auf Studierendenurteile oder andere Zuarbeit der Hochschulen und Fachbereiche angewiesen zu sein, die bei einem „Boykott“ ja nicht ermittelt werden können.
2. Aktuelle Entwicklungen
Zahl der „Boykotteure“* nimmt weiter zu – wenn auch dieses Jahr weniger stark
Immer mehr Fachbereiche möchten dem CHE keine Daten mehr liefern – ist das Ranking damit zunehmend für die Tonne?
Von den 2017 planmäßig zu aktualisierenden Fächern wurde der gesamte Bereich Medien+Kommunikationswissenschaften/Journalistik vollständig weggelassen, der 2014 zumindest online noch teilweise gerankt wurde. Nach Soziologie (2014) und Geschichte (2016) ist das nun der dritte Fachbereich, das tatsächlich komplett aus dem Ranking ausscheidet. Gemeinsam ist ihm, dass dort ähnlich wie bei Soziologie und Geschichte sehr hohe (>50%) Boykottquoten zu verzeichnen war.
Ansonsten wurden in diesem Jahr vor allem Fächer aktualisiert, die in der Vergangenheit keine so hohe „Boykottquote“ hatten. Sie ist denn auch diesmal eher niedrig geblieben, aber meist leicht um einige Prozentpunkte gestiegen, bei Wirtschaftsrecht sogar deutlich von 12% auf 33%. Nur bei Wirtschaftswissenschaftt ist die Quote sogar gefallen – auf nun nur noch 7%.
Die präsentierten Ranking-Kriterien wurden erneut geändert
Auch bei den dieses Jahr aktualisierten Fächern wurden nun die Studierendenzahl im jeweiligen Fachbereich ausgewiesen (bei praktisch allen Fächern wurde dafür auf ein Ranking-Kriterium verzichtet). Die Studierendenzahl ist wenigstens eine Angabe, die tatsächlich sinnvoll ist: So kannst du sehen, wo du eher mit Massenveranstaltungen (mit all ihren Nachteilen) rechnen musst, gleichzeitig aber in der Regel auch mehr Auswahl bei Vertiefungsrichtungen, Seminarthemen etc. haben dürfte.
In unser Detailaufstellung zu den dieses Jahr aktualisierten Studiengängen kannst du wieder nachlesen, welche Ranking-Kriterien im ZEIT-Studienführer (und ebenso als Standard in der Online-Fassung) präsentiert werden. Erneut wurde einiges geändert.
Auffällig ist, dass das Kriterium „Absolventen in der Regelstudienzeit“ (sofern beim konkreten Fach ausgewiesen) grundsätzlich durch „Abschluss in angemessener Zeit“ ersetzt wurde (wobei als „angemessene Zeit“ bis zu zwei Semester mehr als die Regelstudienzeit gelten; nur bei Biologie wird nur ein Semester mehr toleriert). Beim „neuen“ Kriterium wird ein Fach an einer Hochschule der Spitzengruppe zugewiesen, wenn 80% der Studierenden den Abschluss so erreichen. Damit wird die „Regelstudienzeit“ einmal mehr als offenbar ungeeignete „Regel“ bloßgestellt – zu viele Hochschulen bekommen es offenbar nicht hin, das Studium so zu organisieren, dass es wirklich in der „Regelstudienzeit“ studierbar ist. Denn dass so viele einfach nur bummeln oder wegen anderer Tätigkeiten neben dem Studium länger brauchen, dürfte höchstens in Ausnahmefällen die Ursache sein. Meist ist die Studienorganisation das Problem.
Offenbar keine Befragung von ProfessorInnen mehr
In der Vergangenheit war – zumindest bei einzelnen Fächern – auch das Urteil von befragten Profs in das Ranking eingeflossen. Wo das bei den nun neu untersuchten Fächern früher der Fall war, ist darauf verzichtet worden. Möglicherweise möchte das CHE die ProfessorInnen nicht mit noch eine Befragung nerven – und vielleicht erst dadurch auf die Idee kommen lassen, das Ranking komplett zu boykottieren.
Hochschulen aus Nachbarländern endgültig raus – bis auf einige FHs aus Österreich
Hatte das CHE zwischenzeitlich versucht, einige Universitäten und FHs aus angrenzenden Ländern wie den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Österreich oder auch Italien mit ins Ranking zu holen, wurde dies inzwischen mit der Ausnahme von österreichischen FHs aufgegeben. Für europäische Unis gibt es allerdings nun das die ganze EU (plus weitere europäische Länder) umfassende Ranking U-Multirank, wobei dieses bisher nicht sonderlich bekannt geworden ist.
3. Vom Ranking erfasste Fachrichtungen und Stand der Erhebung
Erläuterungen überspringen, direkt zur Übersichtstabelle aller Studienfächer
Das CHE-Ranking erfasst die größeren Fachrichtungen. Kleinere Fächer bleiben unberücksichtigt und auch bei den gebildeten Fachrichtungen werden teilweise durchaus unterschiedliche Fächer in einen Topf geworfen. Für eine Übersicht der in Betracht kommenden Hochschulen sollte daher nicht das Ranking bemüht werden, sondern eine Studienfachsuche.
Wann die Daten erhoben wurden, welche „Spezialitäten“ (Lehramt oder duales Studium) es umfasst, ob auch entsprechende Studiengänge an Fachhochschulen im Ranking vertreten und ob Fachhochschulen aus Österreich dabei sind, zeigt die folgende Tabelle.
Für alle dieses Jahr mit neuen Daten vertretenen Fachbereiche haben wir auf der nächsten Seite zusammengestellt, welche Hochschulen bzw. Fachbereiche oder Institute sich nicht an der Datenlieferung an das CHE beteiligt haben oder die Beteiligung so gering war, dass von einem Studi-Boykott auszugehen ist.
Fach | Stand1 | Extras2,3 | „Boykott“4 | Ausland5 |
Angewandte Naturwissenschaften: Bioingenieurwesen/Biotechnologie | 2016 | nur FH | 44% | A |
Anglistik/Amerikanistik | 2016 | (LA) | 66%+ | - |
Architektur | 2016 | FH | 5%+ | FH: A |
Bau- und Umweltingenieurwesen: Bauingenieurwesen | 2016 | FH | 0% | FH:A |
BWL | 2017 | FH,dual | 14% | FH: A |
Biologie | 2016 | (LA) | 26%+ | - |
Chemie | 2016 | (LA) | 19%+ | - |
Elektro- und Informationstechnik | 2016 | FH | 6% | FH: A |
Erziehungswissenschaft | 2016 | - | 66% | - |
Geografie | 2015 | LA | 17%+ | - |
Geowissenschaften | 2015 | - | 14% | - |
Germanistik | 2016 | (LA) | 44% | - |
Geschichte | 20166 | - | hoch | - |
Informatik | 2015 | FH | 9% | FH: A |
Jura | 2017 | - | 27% | - |
Maschinenbau (und Co.) | 2016 | FH | 7% | FH:A |
Mathematik | 2015 | LA | 12% | - |
Medien-/Kommunikationswiss./Journalistik | 2017 | FH | (56%)7 | - |
Medizin | 2015 | - | 28% | - |
Pflegewissenschaft (FH) | 2015 | FH | 23%+ | A |
Pharmazie | 2015 | - | 14% | - |
Physik | 2015 | - | 10% | - |
Politikwissenschaften | 2015 | - | 22%+ | - |
Psychologie | 2016 | - | 15%+ | - |
Romanistik | 2016 | (LA) | 38%+ | - |
Soziale Arbeit | 2017 | mit FH | 33%+ | A |
Soziologie/Sozialwissenschaften | 2014 | - | (>70%)8 | - |
Sportwissenschaft | 2015 | LA | 21% | - |
VWL | 2017 | mit FH | 18% | - |
Wirtschaftsinformatik | 2017 | FH | 14% | FH: A |
Wirtschaftsingenieurwesen | 2017 | FH | 9% | FH: A |
Wirtschaftsrecht | 2017 | mit FH | 33% | - |
Wirtschaftswissenschaften | 2017 | - | 7% | - |
Zahnmedizin | 2015 | - | 37% | - |
1 Durchgestrichene Jahreszahlen stehen bei den Fächern, für die das CHE kein Ranking mehr erstellt und geben an, wann erstmalig kein Ranking mehr erschienen ist, obwohl es planmäßig an der Reihe gewesen wäre.
2 Falls auch Studiengänge an Fachhochschulen im (Online-)Ranking aufgeführt sind, steht ein „FH“ in der entsprechenden Zeile. „mit FH“ bedeutet, dass FHs und Unis zusammen in einem Ranking dargestellt werden.
3 Falls eine gesonderte Auswertung für das Lehramtsstudium vorhanden ist, steht ein „LA“ in der entsprechenden Zeile. Seit 2016 werden die Lehramtsstudienfächer nicht mehr gerankt, online stehen aber noch Informationen bereit (zu erkennen am Kürzel „(LA)“). Wurden duale Studiengänge untersucht, findet sich ein „dual“.
4 Anteil der Hochschulen (oder eigentlich ja Fakultäten/Fachbereiche; teilweise auch Standorte), die sich beim jeweiligen Fach nicht am Ranking beteiligen wollten. Theoretisch könnten sie es auch einfach „vergessen“ haben, auf die Anfrage des CHE zu antworten - am ehesten diejenigen, bei denen „Der Fachbereich stellte keine Daten zur Verfügung“ zu finden ist. „+“ deutet an, dass es möglicherweise noch mehr Hochschulen gab, die sich nicht so ganz am Ranking beteiligen wollten, z.B. auch die, für die zwar Studierendendaten erhoben wurden, der Fachbereich selbst aber nichts liefern wollte (kann auch daran liegen, dass die Studierenden zentral über das Studierendensekretariat angesprochen wurden, ohne dass der Fachbereich sich dagegen wehren konnte).
5 A (=Österreich): wenn dieses Kürzel hinter einem Fach aufgeführt sind, enthält das CHE-FH-Ranking auch einige FHs (manchmal auch nur genau eine) aus Österreich.
6 Der Historikerverband hatte sich schon 2009 gegen das Ranking ausgesprochen, dennoch wurde das Fach 2010 und 2013 noch gerankt (2013 mit einer „Boykottquote“ von ca. 53%). 2016 hat das CHE erstmalig auf ein Ranking der Geschichts-Studiengänge verzichtet.
7 Im ZEIT Studienführer wurde 2014 für das Fach Medienwissenschaften an Unis kein Ranking präsentiert, online aber doch – und aus letzterem konnte die damalige „Boykottquote“ von 56% ermittelt werden.
8 Soziologie wird zwar weder im ZEIT Studienführer noch online gerankt, die „Boykottquote“ kann aber der Zählung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie entnommen werden.
4. Übersicht: Die Ranking-„Verweigerer“, -„Rückkehrer“ und ihre Gründe
Bei allen ausgewiesenen Studienfächern sind übrigens auch fast alle „Boykotteure“ vertreten, da das CHE nun „einfach“ mehr auf öffentlich zugängliche Daten zurückgreift und damit auch die Ranking-kritischen Fachbereiche sozusagen „zwangsgerankt“ werden. Nur bei den Studienrichtungen, die vor allem wegen sehr hoher Verweigerung komplett aus dem Ranking genommen wurden (Geschichte, Medien+Kommunikationswissenschaft/Journalistik und Soziologie) ist das nicht so – dort wird niemand mehr gerankt.
Die Gründe für die Verweigerung reichen von grundsätzlicher Kritik an Rankings über Detailkritik am CHE-Ranking, evt. auch Enttäuschung über die letzten Ergebnisse bis hin dazu, dass aus ihrer Sicht bestimmte Studienformen (Fernstudium oder Mehrfach-Bachelor) oder ihre Fachkultur über das Ranking nicht korrekt abbildbar sind.
Die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vom Juni 2012 (die Anfang 2015 nochmals bekräftigt wurde) hat zu einer Welle ähnlicher Erklärungen verschiedener Fachgesellschaften geführt. Dazu gibt es mehrere Universitäten, die als ganzes nicht mehr an Rankings oder speziell dem CHE-Ranking teilnehmen.
Stellungnahmen aus 2016 / 2017 haben wir keine mehr gefunden – im Grunde ist ja auch schon alles gesagt worden. An den weiterhin steigenden Boykottquoten bei den erneut durch das CHE gerankten Fächern kannst du aber sehen, dass in den einzelnen Fachbereichen das Thema dennoch weiter Verbreitung findet, auch wenn es nicht mehr die breite Öffentlichkeit erreicht.
Stellungnahmen von Fachgesellschaften
Hier zunächst die Aufrufe verschiedener Fachgesellschaften an die entsprechenden Fachbereiche, sich (vorerst) nicht mehr am CHE-Ranking zu beteiligen.
Deutscher Anglistenverband u.a.: Gemeinsame Stellungname zum CHE-Ranking des Deutschen Anglistenverbandes, der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DgfA) sowie der Gesellschaft für die neuen englischsprachigen Literaruren (13.12.2013; vom Anglistenverband am 30.07.2015 nochmals explizit veröffentlicht)
DGfE – Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft: DGfE empfiehlt: keine Beteiligung am CHE-Ranking (28.09.2012) und DGfE hält Boykottempfehlung gegen das CHE-Ranking aufrecht (29.04.2015)
DGPuK – Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft: DGPuK empfiehlt Mitgliedern den Ausstieg aus dem CHE-Ranking (05.04.2013)
DGS – Deutsche Gesellschaft für Soziologie: Wissenschschaftliche Evaluation ja – CHE-Ranking nein (Übersichtsseite mit Links zu Begründung der Ablehnung, Presseberichten dazu und Liste der Institute, die den Boykott unterstützen); dazu: Artikel zum Boykott-Aufruf der Soziologen (Studis Online, 05.07.2012)
VHD – Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands: VHD-Ausschuss lehnt CHE-Ranking weiter ab (15.08.2012); Stellungnahme des VHS zum CHE-Ranking der deutschen Geschichtswissenschaften (17.09.2009)
Einige Fachbereiche hatten zwar ebenfalls ein Aussetzen des Rankings empfohlen, sich aber offen für Verhandlungen mit dem CHE gezeigt (bzw. ein Boykott nur für den Fall erfolgloser Verhandlungen angedroht). Bei den Politikwissenschaften hat das dazu geführt, dass das Fach 2015 wieder gerankt wurde, CHE und Fachgesellschaft konnten sich also einigen. Allerdings hatten mind. 22 Politik-Fachbereiche dennoch boykottiert. Die Chemie hatte sich zwar schon Ende 2013 mit dem CHE auf ein grundsätzliches Vorgehen geeinigt, die Diskussion über die genaue Ausgestaltung zog sich aber noch länger hin, so dass das turnusmäßige Ranking 2015 ausfiel, dieses Jahr aber dabei ist. Hier die Meldungen dazu:
GDCh – Gesellschaft Deutscher Chemiker: Vereinbarung mit Fortentwicklung des CHE-Hochschulrankings/ZEIT-Studienführer für das Fach Chemie (Dezember 2013); vorausgegangen war: Keine weitere Beteiligung am CHE-Ranking - Vorstand der GDCh empfiehlt chemischen Fachbereichen in Deutschland, das CHE-Hochschulranking zu boykottieren (24.09.2012)
Verweigerung einzelner Fachbereiche und ganzer Universitäten
Neben den Fachgesellschaften haben diverse einzelne (andere) Fachbereiche, aber auch ganze Universitäten (Fachhochschulen sind uns bisher nicht bekannt) ihren Ausstieg aus dem Ranking begründet und auch umgesetzt. Wir haben im folgenden entweder direkt Dokumente dazu verlinkt oder erläutern kurz, was uns zu den Gründen bekannt geworden ist. Sortiert ist die Liste nach Hochschulstandort.
- FB Sozialwesen FH Bielefeld (15.07.2010)
FernUni Hagen (2012)
Laut der Pressesprecherin der FernUni hat sich diese zur Nicht-Teilnahme entschlossen, weil das Studiensystem (Fernstudium!) der FernUni sich nicht mit dem der "normalen" Hochschulen vergleichen lässt. Viele Fragen bspw. an die Studierenden lassen sich von Fernstudierenden nicht sinnvoll beantworten.FH Hannover (Fakultät V, Abteilung Soziale Arbeit) [siehe hier]
HAWK Hildesheim (Fakultät für Soziale Arbeit und Gesundheit) (05.11.2010; die Hochschule bietet das Fach auch noch am Standort Holzminden an; dort ist eine andere Fakultät, nämlich für Management, Soziale Arbeit, Bauen zuständig, die keinen Beschluss gegen das Ranking getroffen hatte und daher vertreten ist)
Uni Jena, Medizin
Auf Grund kritischer Überlegungen der Studierenden hat der Fachbereich wegen Kritik am CHE-Ranking die Teilnahme verweigert. Übrigens trotz sehr guter Ergebnisse beim letzten Mal!- Fachbereich Bildungswissenschaften der Uni Koblenz-Landau (09/2009)
- Uni Köln (kompletter Ausstieg seit 2011)
Die Uni Leipzig hatte Ende 2012 einen „vorläufigen“ Ausstieg aus dem Ranking verkündet. Das Zentrum für Quantitative Empirische Sozialforschung der Universität Leipzig hatte im Juni 2013 eine Konferenz zu methodischen Fragen von Hochschulevaluationen abgehalten und dem Rektorat eine Stellungnahme zukommen lassen, in der abschließend empfohlen wird, die Entscheidung zur (Nicht-)Teilnahme am CHE-Ranking den einzelnen Fächern zu überlassen. Und so wird es seither auch gehandhabt, einige Fächer der Uni Leipzig sind somit (wieder) im Ranking vertreten, andere nicht.
FB Sozial- und Gesundsheitswesen der FH Ludwigshafen (schon 2008, erneuter Beschluss vom 24.03.2010; weitere Begründung hier)
Leuphana Universität Lüneburg (seit 2009)
Die Uni hat sich wegen ihres besonderen Bachelor-Modells vorläufig gegen eine Teilnahme am Ranking ausgesprochen. Zitat aus dem Beschluss: "Das Studienangebot der Leuphana, insbesondere das Bachelor-Modell, ist in der disziplinär ausgerichteten Fächerstruktur der meisten Rankings nicht adäquat abzubilden. Damit fehlt die Grundlage für einen realitätsgerechten Vergleich mit den Studienangeboten anderer Universitäten." Ende dieses Jahres wird die Uni sich möglicherweise erneut damit befassen, wie sie weiter mit dem Ranking umgeht.FB Soziale Arbeit.Medien.Kultur der Hochschule Merseburg, Begründung vom 11.05.2011
- Fakultät Sozialwissenschaften, Technische Hochschule Nürnberg (11.11.2010)
- HTW Saarland, Informatik: „Die Studiengangsleiter der Informatik lehnen eine Teilnahme am CHE-Ranking 2014 ab.“
Uni Vechta (ab 2012er-Ranking)
Auskunft der Pressestelle 2012, vermutlich weiterhin gültig:
Die Formalia der Befragung sind umfangreich, die vorgegebene Struktur sehr eng. Die Studienstruktur unseres polyvalenten Bachelorstudiengangs Combined Studies (mit bzw. ohne Lehramtsoption) kann das Ranking nicht adäquat abbilden. Weiter ist die Befragung innerhalb der einzelnen Fächer teilweise schwierig, da die vorgegebenen Kriterien wie z.B. die Mindestanzahl der Professuren nicht erfüllt sind. Auch die Mindestgröße des Rücklaufs aus der Studierendenbewertung ist schwierig. Daraus resultiert, dass die Umfrageergebnisse nur noch äußerst rudimentär abgebildet werden und in der Print-Version des Rankings gar nicht auftauchen.
Deshalb hat die Universität Vechta bei der Befragung 2011, die nun 2012 veröffentlicht wurde, auf eine Teilnahme am Ranking verzichtet. Dies geschah in Absprache mit den beteiligten Fächern.
Viele Fachgesellschaften haben in den letzten Jahren das Thema CHE-Ranking diskutiert und das oft sehr kontrovers, auch wenn am Ende kein Ausstieg beschlossen wurde. Siehe bspw. das Protokoll zur Hauptversammlung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaften (dvs) am 25.09.2013 oder die Stellungnahme des Erziehungswissenschaften Fakultätentages vom 23.09.2012.
Einzelne Fachbereiche, die sich nicht am Ranking beteiligt haben, ohne dass uns eine Begründung bekannt wurde, sind in den Listen auf der nächsten Seite aufgeführt (2017er-Ranking) bzw. auf den Seiten 2 in den Artikeln zum Ranking 2016 bzw. zum Ranking 2015.
Boykott-Aufrufe von Studierenden (Fachschaften, ASten)
An einigen Fachbereichen haben bzw. hatten sich Studierenden – über ihre Gremien oder Gruppierungen – gegen die Beteiligung am Ranking gestellt und zum Boykott aufgerufen. Auch deren Begründungen sollen hier zumindest verlinkt werden – manchmal haben vielleicht auch die Studierenden erst die Gremien und damit auch die Profs sensiblisiert.
- AStA der ASH Berlin (23.10.2009)
- GEW Studierende an der Uni Hamburg (11.07.2010)
- Stellungnahme BuFaTaChemie zum CHE-Ranking: „Die BuFaTaChemie [...] fordert den gesamten Fachbereich Chemie auf das Ranking zukünftig zu boykottieren.“
- Aufruf zum Boykott des CHE-Rankings durch die Bundesfachschaftentagung Elektrotechnik (06.09.2013)
- GeoDACH, die Vertretung deutschsprachiger Geographiestudierender, spricht sich gegen eine Teilnahme des Fachbereiches Geographie am CHE-Ranking aus. Grundlage ist ein Beschluss der Mitgliederversammlung auf der Bundesfachschaftentagung vom 01.11.2013.
- Aufruf gegen die Teilnahme am CHE Ranking, Fachschaft Gesellschaftswissenschaften Uni Frankfurt/Main (02.12.2014)
- Stellungnahme des FSR eti [Uni Siegen] zur Teilnahme des Departments am CHE-Ranking: „[...] fordern wir das Rektorat, alle Fakultäten, Fachbereiche und Studierende der Universität Siegen auf, nicht mehr an diesem Ranking teilzunehmen und zukünftige Teilnahmen auszuschließen.“
- Aufruf zur gemeinsamen Manipulation des CHE-Rankings (Fachschaft der Technischen Fakultät der Uni Freiburg; ca. 08.12.2014)
- Stellungnahme der Fachschaft Politik zum Wiedereinstieg ins CHE-Ranking (17.12.2014): „Die Fachschaft Politikwissenschaft der Universität Münster positioniert sich gegen diesen Wiedereinstieg des Instituts für Politikwissenschaft.“
- Aufruf zum Boykott des CHE-Rankings durch die Bundesfachschaftentagung Geowissenschaften (Mai 2015)
- Aufruf zum Boykott des CHERankings durch die BauingenieurFachschaftenKonferenz (04.08.2015)
- Offene Stellungnahme zur Teilnahme der Fakultät IV der Universität Siegen am CHE- Hochschulranking [Die Fachschaftsräte der Fakultät IV sprechen sich gegen eine Teilnahme aus] (09.11.2015)
Ranking-Rückkehrer
Die Uni Bonn war in den Rankings 2010 und 2011 nicht vertreten gewesen, hat ihre Teilnahme aber 2012 wieder aufgenommen, da die ihr wichtigen Kritikpunkte nun ausgeräumt seien (vgl. Pressemitteilung der Uni Bonn vom 29.06.2011). Das hindert jedoch die Fachbereiche nicht, sich dennoch gegen das Ranking auszusprechen: Anglistik, Biologie, Germanistik waren von den 2016er-Fächern nicht dabei.
An der Uni Siegen hatten 2009 einige Fachbereiche Ihre Nicht-Teilnahme erklärt (für das Ranking waren dadurch die Sprachen und Erziehungswissenschaften betroffen). Trotz Umstrukturierung dieser Fachbereiche, fand sich erneut eine Mehrheit für eine Verweigerung am CHE-Ranking. 2013 hatte sich jedoch das Rektorat einfach darüber hinweg gesetzt (vgl. Meldung vom 03.03.2013 bei Forschung & Lehre).
Ende 2012 hatten die Politikwissenschaftlichen Fachvereinigungen ein Aussetzen beim CHE-Ranking empfohlen, sich dann mit dem CHE auf eine Verschiebung geeinigt, um die Methodik „weiterzuentwickeln“, so dass letztes Jahr die planmäßige Veröffentlichung neuer Daten ausfiel. Diesmal sind die Politikwissenschaften wieder im Ranking dabei. Fast 25% der Fachbereiche haben sich allerdings individuell der Teilnahme verweigert, eine relevante Minderheit scheint also auch das „neue Ranking“ nicht in Ordnung zu finden.
Ergänzungen zu unserer Liste oben (wie auch den Details weiter unten) gerne per Mailformular an uns. Danke!
5. Was kannst du mit dem Ranking anfangen?
Wie schon erläutert (und im weiteren dann für die einzelnen, dieses Jahr mit neuen Daten versehenen Studiengängen detailierter aufgezählt) fehlen im Ranking diverse Daten – vor allem wegen Nicht-Teilnahme des Fachbereichs oder der ganzen Hochschule, zu wenig antwortender Studierender oder anderer Gründe. Du solltest also in keinem Fall die Listen im ZEIT Studienführer zur alleinigen Grundlage der Vorauswahl von in Frage kommenden Hochschulen machen, zu denen du dich weiter informieren willst – es fehlen je nach Fach mehr oder weniger Standorte.
Selbst die Online-Fassung hat ihre Fehlstellen, die vor allem dann zum Tragen kommen, wenn du dir „eigene“ Rankings zusammenstellst. Hochschulen, zu denen es für die gewünschten Kriterien keine Daten gibt, können dabei zwangsläufig nicht berücksichtigt werden oder rutschen in den Hintergrund.
Trotzdem kannst du das Ranking als Datensammlung durchaus verwenden. Es nennt Kriterien, die du bei der eigenen Wahl des Studienortes beachten kannst (aber ja nicht musst, insbesondere sind manche Kriterien eher Anlass zum Weiterfragen, nicht zum abschließenden bewerten). Im ZEIT Studienführer wie auch in der Online-Variante sind durchaus nützliche Informationen zu den Hochschulen und Städten zu finden. Viele davon finden sich aber bspw. auch hier bei Studis Online: So z.B. die Kosten von WG-Zimmern in vielen Unistädten oder die Studierendenzahlen praktisch aller Hochschulen in unserem Hochschulverzeichnis (meist auch mit Angaben zum Verhältnis weibliche/männliche Studierende und wie viele internationale Studierende es an der jeweiligen Hochschule gibt).
Auch die „gerankten“ Werte kannst du in Vergleiche einfließen lassen, solltest aber die diversen Schwierigkeiten dabei nie vergessen. Nicht alles, was gut scheint, muss auch gut sein oder Bedeutung für die eigene Studienwahl haben. Nochmals: Die Studierendenurteile sind nie fehlerfrei – z.T. wurde sogar zu Manipulationen aufgerufen (von denen das CHE behauptet, sie erkennen zu können, aber sicher nicht, wenn die Werte nur dezent verrutschen). Siehe z.B. den Aufruf hier.
Bei einigen der mit neuen Daten versehenen Fächern (z.B. Physik) gibt es online die Möglichkeit, nach Profilen zu filtern. D.h. du kannst dir nur die Hochschulen anzeigen lassen, die ein bestimmtes Fach- bzw. Forschungsprofil bieten. Das kann unter Umständen hilfreich sein, wenn du schon etwas genauer weißt, in welche Richtung du studieren willst.
Egal wie du schließlich zu einer Auswahl kommst: Optimalerweise solltest du dir die Hochschulen und Städte der Wahl konkret anschauen und mit Studierenden und – wenn es geht – Lehrenden vor Ort sprechen (zur Not eben über Foren, per Mail oder in irgendeiner anderen Form Kontakt aufnehmen). Nur wenn du dann keine Zweifel hast, kann die Suche aufhören, sonst solltest du weitere Hochschulen und Städte besuchen und dir einen persönlichen Eindruck machen. Letzteres ist natürlich auch notwendig, wenn du ein Fach mit Zulassungsbeschränkungen ausgesucht hast und die eigenen Abinoten nicht so waren, dass du bei den Favoriten einen Platz bekommst. Dann solltest du auch ein paar Alternativstandorte in petto haben.
Alternativen für umfassende Informationen
Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, die 2012 mit ihrem Statement gegen das Ranking viel ausgelöst hatte, hat parallel dazu an einer Alternative gearbeitet (und auch andere Fachgesellschaften dazu eingeladen), die seit Sommer 2014 online zur Verfügung steht (vgl. auch den Gastbeitrag von Stephan Lessenich zum Start von studium.org).
Neben Soziologie war auch Geschichte von Anfang an dabei, inzwischen sind noch Erziehungswissenschaft und Kommunikationswissenschaft dazugekommen. Es werden alle Bachelor-Angebote und deren Standorte ausführlich vorgestellt. Und zwar ohne (quantitatives) Ranking, dafür mit vielen qualitativen Informationen und Filtermöglichkeiten. Bei Erziehungswissenschaften, Geschichte und Soziologie werden auch die Master-Studiengänge vorgestellt, bei Geschichte und Soziologie auch die Lehrämter.
Für die Medienwissenschaften gibt es ein vergleichbares Portal (von der Gesellschaft für Medienwissenschaft betrieben) mit allen Bachelor- und Masterstudiengängen:
Weitere Infoquelle: Erfahrungsberichte von Studierenden
Informationen sind für die Studienwahl ohne Frage notwendig. Bei Studis Online werden über einem Jahr Erfahrungsberichte zu allen Studiengängen gesammelt. Bei diesen legen wir wert darauf, dass nach Möglichkeit genauer beschrieben wird, warum genau bestimmte Aspekte eines Studiengangs persönlich für gut oder schlecht gehalten werden.
Sofern die/der Studi Lust hatte, sind die Berichte noch um Erfahrungen zu Hochschule allgemein (Campusatmosphäre, Mensa, Hochschulsport) und Studienort (Atmosphäre, Lebenshaltungskosten, Nebenjobmöglichkeiten) ergänzt.
6. Fächer im Detail – wo was (warum) fehlt
Statt irgendwelche vermeintlich (nach den vorgegebenen Kriterien) „gute“ Hochschulen aufzuzählen, listen wir hier die Hochschulen / Fachbereiche, die sich gar nicht am Ranking beteiligt hatten (oder bei denen möglicherweise die Studis die Beteiligung erfolgreich boykottiert haben) und bei denen daher die Angaben aus Studierendenurteilen und/oder Fachbereichsdaten fehlen. Bei den meisten Fächern sind diese Standorte trotzdem im Ranking vertreten – das CHE hat dann auf andere, öffentlich zugängliche Daten zurückgegriffen und unterläuft so den Wunsch dieser Standorte, nicht gerankt zu werden. Früher war es so, dass die Ranking-Verweigerer entweder gar nicht im Ranking auftauchten oder ohne Daten. Niemand hat etwas gegen Auflistung von Daten, die Bewertung als „gut“ („Spitzengruppe“ – grün) oder „schlecht“ („Schlussgruppe“ – blau) ist aber oft wenig hilfreich oder schadet sogar.
Neben den mehr oder weniger explizit nicht teilnehmenden Hochschulen sind aber auch bei weiteren im Ranking keine oder nur Teile von Ergebnissen aufgelistet – immer dann, wenn die Beteiligung der Studierenden zu gering war (wobei du über die vom CHE als nötig angesehenen Schwellwerte nochmals gesondert debattieren könntest …). Das kann dann auch bei den aggregierten Daten im Zeit Studienführer zu einem Strich für keine Daten führen. Diese Fachbereiche führen wir im folgenden Verzeichnis teilweise auf, ohne sie aber bei den Boykottquoten zu brücksichtigen.
Aufgeführt haben wir diesmal auch wieder, welche Ranking-Kriterien im Heft (und ebenso standardmäßig online) aufgeführt wurden und wie diese sich im Vergleich zu den vorigen Rankings desselben Faches geändert haben.
Schnellfinder für 2017 neu erhobene Daten
Jura (23%)
Kommunikationswiss./Journalistik (kein Ranking)
Medienwissenschaften (kein Ranking)
Soziale Arbeit (30%)
Soziologie/Sozialwissenschaften (kein Ranking)
VWL (14%)
Wirtschaftsrecht (12%)
Zu Angewandte Naturwissenschaften, Anglistik/Amerikanistik, Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen, Biologie, Chemie, Elektro- und Informationstechnik, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Geschichte, Maschinenbau, Psychologie, Mathematik und Romanistik finden sich die Details auf Seite 2 des Artikels zum CHE-Ranking 2016.[
Zu Geografie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie, Physik, Politikwissenschaft / Sozialwiss., Sportwissenschaften und Zahnmedizin finden sich die Details auf Seite 2 des Artikels zum CHE-Ranking 2015.
Betriebswirtschaftslehre / BWL
7 „Boykotteure“ (14%): Steinbeis HS Berlin, FU Berlin, HU Berlin, Uni Hamburg*, Uni Köln*, Uni Lüneburg*, Uni Regensburg
50 Zeilen wurden berücksichtigt, darunter eine Uni mit zwei Standorten. Die beiden Hochschulen, die nur Master anbieten, wurden nicht gezählt.
Kriterien 2011 (5): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Internationale Ausrichtung (F), Forschungsgelder (F), Forschungsreputation (P)
Kriterien 2014 (5, davon 4 wie 2011): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Absolventen in Regelstudienzeit (F), Internationale Ausrichtung (F), Forschungsgelder (F)
Kriterien 2017 (4, davon 1 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Abschluss in angemessener Zeit (F), Lehrangebot (S), Wissenschaftliche Veröffentlichung (F)
Jura
11 „Boykotteure“ (22%): Uni Augsburg, HU Berlin$, Uni Frankfurt, FernUni Hagen*, Uni Hamburg*, Uni Köln*, Uni Leipzig, Uni Mainz, LMU München, Uni Regensburg, Uni Trier$
41 Zeilen im Ranking, in diesem Fall tatsächlich auch 41 verschiedene Unis.
Kriterien 2011 (5): Studiensituation insgesamt (S), Betreuung (S), Repetitoren (S), Forschungsgelder (F), Forschungsreputation (P)
Kriterien 2014 (5, davon 3 wie 2011): Studiensituation insgesamt (S), Betreuung durch Lehrende (S), Studierbarkeit (S), Promotionen pro Professor (F),Forschungsreputation (P)
Kriterien 2017 (4, davon 3 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Betreuung durch Lehrende (S), Promotionen pro Professor (F), Forschungsgelder pro Wissenschaftler (F)
Kommunikationswiss./Journalistik
An den Universitäten wurde diese Fächergruppe bereits 2014 nicht gerankt (obwohl sie turnusgemäß an der Reihe gewesen wäre). Das CHE teilte dazu im Januar 2014 auf Anfrage mit: „Hier ist der Hintergrund, dass sich aus amtlichen Statistiken keine Fächerzuordnung aus den vorhandenen Daten ableiten lässt, sondern lediglich Fächergruppen, die für unser fachspezifisches Ranking nicht differenziert genug sind.“ (Anders gesagt: Zum einen wollten nicht viele Fachbereiche teilnehmen, zum anderen konnte das CHE auch keine geeigneten öffentlich zugänglichen Daten hinzuziehen.)
Fachhochschulen wurden dagegen (Fach als „Medien- / Kommunikationsw. / Journalistik (FH)“ aufgelistet) gerankt.
Im diesjährigen Ranking ist das Fach nicht mehr vorhanden.
Medienwissenschaften
Gab es 2014 bereits eine Boykottquote von 56%, hat das CHE im diesjährigen Ranking darauf verzichtet, die Medienwissenschaften noch in einem Ranking darzustellen.
Soziale Arbeit (Uni+FH gemeinsam)
11 „Boykotteure“ (32,9% - 38,1%): ASH Berlin, FH Diakonie Bielefeld§, FH Bielefeld, EvHS Rheinland/Bochum, HS Bremen, HS Darmstadt, FH Dortmund, Fliedner FH, HS Düsseldorf, UAS FFM, HAW Hamburg, HS Hannover, HAWK in Hildesheim, Uni Kassel, HAW Kempten, HTWK Leipzig, HS Ludwigshafen, KatHS Mainz, HS Merseburg§, HS Neubrandenburg%, HS Niederrhein, TH Nürnberg, Ostfalia HS (beide Standorte), FH Potsdam%, HS Rhein-Main, HTW Saarland%, Uni Vechta, HS Zittau/Görlitz%
76 Zeilen wurden berücksichtigt: sieben FHs in Österreich und vier private, die noch im Aufbau sind (Diploma, SRH Hamm, MSH, CVJM-HS) wurden nicht gezählt. Zu wenige Studiurteile gab es noch an der BTU Cottbus und der Uni Siegen, dies zählten wir aber noch nicht als Boykott und die Hochschulen bei den Zeilen dennoch mit.
Kriterien 2011 (5): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Praxisbezug (S), Forschungsgelder (F), Reputation bei Professoren (P)
Kriterien 2014 (4, davon nur 2 wie 2011): Studiensituation insgesamt (S), Betreuung durch Lehrende (S), Studierbarkeit (S), Praxisorientierung/Berufsbezug (F)
Kriterien 2017 (4, davon nur 1 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Kontakt zur Berufspraxis Bachelor (F), Lehrangebot (S), Unterstützung am Studienanfang (F)
Soziologie/Sozialwissenschaften
Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) hatte 2012 mit ihrem Boykottaufruf die Debatte um das CHE-Ranking stark befeuert (es war zwar nicht der erste derartige Aufruf einer Fachgesellschaft, aber der erste mit durchschlagender Wirkung). Laut Angaben der DGS selbst wollten sich 70% der soziologischen Institute (in der Regel eines pro Uni) nicht am Ranking beteiligen. Zum Ranking kam es dann 2014 gar nicht, denn auch aus öffentlichen Quellen konnte das CHE offenbar keine brauchbaren Daten ergänzen („Hier ist der Hintergrund, dass sich aus amtlichen Statistiken keine Fächerzuordnung aus den vorhandenen Daten ableiten lässt, sondern lediglich Fächergruppen, die für unser fachspezifisches Ranking nicht differenziert genug sind.“). Auch 2017 verzichtete das CHE auf ein Ranking.
VWL (Uni + FH gemeinsam)
5 „Boykotteure“ (17,9%): FU Berlin, HU Berlin, Uni Hamburg*, Uni Köln*, Uni Lüneburg*
28 Zeilen wurden berücksichtigt: sechs FH wurden nicht gezählt, um die Vergleichbarkeit der Boykottquote zu der von 2014 zu ermöglichen. Zu wenige Studiurteile gab es noch an der TU Berlin, TH Deggendorf, Uni Potsdam und HS Schmalkalden, dies zählten wir aber noch nicht als Boykott und die Hochschulen bei den Zeilen dennoch mit.
Kriterien 2011 (5): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Internationale Ausrichtung (F), International sichtbare Publikationen (F), Forschungsreputation (P)
Kriterien 2014 (5, davon nur 2 wie 2011): Studiensituation insgesamt (S), Wissenschaftsbezug (S), Internationale Ausrichtung (F), Absolventen in der Regelstudienzeit Bachelor (F), Wissenschaftliche Veröffentlichungen (F)
Kriterien 2017 (4, davon 2 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Abschlüsse in angemessener Zeit Bachelor (F), Lehrangebot (S), Wissenschaftliche Veröffentlichungen (F)
Wirtschaftsinformatik
6 „Boykotteure“ (13,6%): HU Berlin, Uni Frankfurt/Main, FernUni Hagen*, Uni Hamburg*, Uni Köln*, Uni Lüneburg*
44 Zeilen wurden berücksichtigt, hier tatsächlich 44 verschiedene Unis. Zu wenige Studiurteile gab es noch an der TU Chemnitz, BTU Cottbus, TU Dresden, Uni Erlangen, Uni Halle-Wittenberg, Uni Kiel, UniBW München, Uni Potsdam, Uni Siegen und Uni Trier, dies zählten wir aber noch nicht als Boykott und die Hochschulen bei den Zeilen dennoch mit.
sen (fehlen sehr häufig wegen zu kleiner Fallzahl).
Kriterien 2011: Damals für Unis kein Ranking erhoben.
Kriterien 2013 (5): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Internationale Ausrichtung (F), Praxisorientierung (F), Wissenschaftliche Veröffentlichungen pro Jahr (F)
Kriterien 2017 (4, davon 3 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Kontakt zur Berufspraxis (S), Internationale Ausrichtung (F), Veröffentlichungen pro Professor (F)
Wirtschaftsingenieurwesen
3 „Boykotteure“ (9,1%): Steinbeis HS Berlin, TU Dortmund, Uni Hamburg*
33 Zeilen wurden berücksichtigt: Weggelassen wurden zwei Unis (Uni Lüneburg, Europa Uni Flensburg), die nur Master anbieten. Alle Unis, die mit mehreren Fakultäten vertreten waren, wurden nur einfach gezählt. Wegen kleiner FB (auch durch Aufsplittung des Faches nach Fakultät) öfter zu wenig Studiurteile.
Kriterien 2011 (4): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Laborausstattung (S), Internationale Ausrichtung (F)
Kriterien 2014 (5, davon 3 wie 2011): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Internationale Ausrichtung (F), Praxisorientierung (F), Wissenschaftliche Veröffentlichungen pro Jahr (F) Kriterien 2017 (4, davon 2 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Kontakt zur Berufspraxis (F), Internationale Ausrichtung (F), Betreuung durch Lehrende (S)
Wirtschaftsrecht (Uni+FH gemeinsam)
14 „Boykotteure“ (31,8%): HWR Berlin/FB Rechtspflege+Allg.Verw, TU Dresden, DIPLOMA, FOM, HS Fresenius, Euro-FH HH*, HFH Hamburg, RFH Köln§, Uni Lüneburg*, HS Mainz, HS Niederrhein, FHDW NRW, Ostfalia
42 Zeilen wurden berücksichtigt (darunter eine Hochschulen mit drei Standorten): Weggelassen wurden zwei Hochschulen (FH Aachen, Europa Uni Frankfurt/Oder), an denen der Studiengang im Aufbau befindlich ist und drei (BTU Cottbus, GGS Heilbronn, TH Nürnberg), die nur einen Master anbieten.
Im ZEIT Studienführer wurden die Boykotteure (außer die HWR Berlin, dort wurden einfach die Daten des dritten FB genutzt) komplett weggelassen, aber auch diejenigen, die wir nicht berücksichtigt haben.
Kriterien 2011: Nicht vergleichbar, weil damals nur für FHs Ranking erhoben.
Kriterien 2014 (5): Studiensituation insgesamt (S), Betreuung durch Lehrende (S), Internationale Ausrichtung (F), Absolventen in der Regelstudienzeit Bachelor (F), Praxisbezug (S)
Kriterien 2017 (4, davon 2 wie 2014): Studiensituation insgesamt (S), Kontakt zur Berufspraxis (F), Internationale Ausrichtung (F), Abschlüsse in angemessener Zeit (F)
Wirtschaftswissenschaften
2 „Boykotteure“ (7,1%): FernUni Hagen*, Uni Leipzig
28 Zeilen wurden berücksichtigt, hier tatsächlich 28 verschiedene Unis. Unis insgesamt: 28, davon 1 Ausland (A). Bei 6 Unis werden keine der beiden Kriterien, die von Studierenden erfragt wurden, ausgewiesen.
Kriterien 2011 (5): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Internationale Ausrichtung (F), Forschungsgelder pro Wissenschaftler BWL (F), Int. sichtbare Publikationen VWL (F)
Kriterien 2014 (6, davon 4 wie 2011): Studiensituation insgesamt (S), Studierbarkeit (S), Internationale Ausrichtung (F), Absolventen in Regelstudienzeit Bachelor (F), Forschungsgelder pro Wissenschaftler BWL (F), Wissenschaftliche Veröffentlichungen pro Jahr VWL (F)
Hinweise und Erläuterungen
Bei einigen der aufgeführten Fächer(gruppen) hat das CHE auch Daten für die Fachhochschulen erhoben. Diese haben wir für die obigen Zusammenstellung jedoch aus Zeitgründen nicht betrachtet – außer das Ranking von Unis und FHs war schon von Seiten des CHE auf einer Seite zusammengefasst. Letzteres gilt für Soziale Arbeit und Wirtschaftsrecht. Bei VWL war es in diesem Jahr erstmalig so, dass FHs und Unis zusammen gerankt wurden. Um die Vergleichbarkeit zum letzten Mal zu gewährleisten, haben wir bei der Boykottquote nur die Unis betrachtet.
Die Transparenz in Bezug auf die Gründe für fehlende Daten hat sich im Laufe der Jahre deutlich verbessert. In der Online-Fassung des aktuellen Rankings finden sich bei den Fachbereichen mit fehlenden Daten verschiedene Bemerkungen. Meist heißt diese: „Der Fachbereich beteiligte sich nicht am CHE Hochschulranking. Es werden ausschließlich Daten aus allgemein zugänglichen Quellen dargestellt.“ Ist das der Fall, markieren wir bei der jeweiligen Hochschulen in der Aufzählung nichts. Es gibt aber noch andere Bemerkungen, die wir extra gekennzeichnet haben.
* Hochschule als ganzes beteiligt sich nicht (in der Regel durch Senatsbeschluss bzw. Anweisung des Rektorats)
$ Trotz großem Fachbereich (>1000) kamen nicht genug Antworten der Studierenden (z.T. <15) zusammen – das werten wir als Studierendenboykott.
§ „Der Fachbereich lieferte keine Daten. Es werden daher ausschließlich Angaben aus allgemein zugänglichen Quellen dargestellt.“ Bei diesem Hinweis sind auch keine Studierendenurteile vorhanden.
% „Der Fachbereich lieferte im Rahmen der Fachbereichsbefragung keine Daten. Es werden daher ausschließlich Angaben aus allgemein zugänglichen Quellen sowie Studierendenurteile dargestellt.“ Bei diesem Hinweis liegen Studierendenurteile vor, aber der Fachbereich wollte möglicherweise nicht teilnehmen (evt. im Dissens mit der Hochschulleitung).
Bei der ersten „Boykottqoute“ zählen wir alle mit, bei denen die Standardformulierung steht (ohne extra Kennzeichnung in unserer Aufzählung), dazu noch die mit *, $ oder § gekennzeichneten. Bei der hinteren Quote nehmen wir auch die mit § gekennzeichneten Hochschulen mit. Rechengrundlage für die Prozente ist die Zahl der Zeilen im Ranking. In der Regel sind das einzelne Hochschulen. In seltenen Fällen sind jedoch mehrere Standorte, Fakultäten oder Institute getrennt aufgelistet – die sich manchmal auch unterschiedlich zum Ranking verhalten haben. Sollten Hochschulen aus Österreich dabei sein oder welche, die nur Masterstudiengänge anbieten oder deren Angebot noch so neu ist, das ein Ranking gar nicht möglich ist, zählen diese nicht mit (ist aber auch jeweils bei den Fächern erwähnt!).