Studierendenzahlen 2003Erstmals über zwei Millionen Studierende
Die Zahl der StudienanfängerInnen ist auf knapp 385.000 gestiegen, 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Studienanfängerquote (der Anteil der StudienanfängerInnen an der gleichaltrigen Bevölkerung) stieg in den letzten drei Jahren von 33,5 Prozent auf 39,6 Prozent. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das nach wie vor gar nicht so viel: In Neuseeland studieren 76 Prozent eines Jahrgangs, in Finnland 72 und in Schweden über 69 Prozent. Natürlich darf man die unterschiedlichen Bildungssysteme nicht nur über solche Zahlen vergleichen (die duale Ausbildung, also Lehre im Verbund Betrieb/Berufsschule ist z.B. in Deutschland sehr stark und wird auch vom Ausland anerkannt), trotzdem zeigt das einen Nachholbedarf.
Die Zahl der ProfessorInnen stagniert - trotz der steigenden Studierendenzahlen - seit Mitte der 1990er Jahre bei etwas unter 38.000. Und auch an anderen Stellen ist Stagnation oder gar Abbau festzustellen (Lehrpersonal, Geld für Bibliotheken, Ausstattung etc). Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz fordert deswegen: "Die Politik darf nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Sie muss jetzt zusätzliche Mittel in den Zukunftsbereich Bildung und Wissenschaft investieren. Sonst produziert sie nach neuen Rekordjahren bei den Anfängern und Studierenden nur neue Höchststände bei enttäuschten und frustrierten Abbrechern." Letzteres kann man sicher unterschreiben ...
Knapp ist auch - gerade im Anbetracht der steigenden Studierendenzahlen - günstiger Wohnraum. Der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW) sagt daher große Probleme voraus, "wenn nicht endlich die fehlenden 21.000 Wohnheimplätze eingerichtet werden". Er kritisiert die von Bund und Ländern geplanten Sparmaßnahmen aber auch grundsätzlich: "Diese Pläne sind absurd. Endlich bewegen wir uns auf eine höhere Akademikerzahl zu, und jetzt soll dieser Erfolg durch massive Einschränkungen in der Lehre wieder zunichte gemacht werden."
Trotzdem: Ein Studium bleibt lohnend - und wenn es "nur" für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und den Erkenntnisgewinn ist. Überhaupt schwankt die Qualität der Lehre auch noch von Fach zu Fach und Hochschule zu Hochschule, es bleiben genug Nischen.
Hinweise
2003/2004: Vorläufige Ergebnisse
(*) Zahlen liegen noch nicht vor
Quelle:
Statistisches Bundesamt, Hochschulstandort Deutschland 2003 bzw. Aktuelle Ergebnisse aus der Studentenstatistik für das Wintersemester 2003/2004
Die Zahl der ProfessorInnen stagniert - trotz der steigenden Studierendenzahlen - seit Mitte der 1990er Jahre bei etwas unter 38.000. Und auch an anderen Stellen ist Stagnation oder gar Abbau festzustellen (Lehrpersonal, Geld für Bibliotheken, Ausstattung etc). Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz fordert deswegen: "Die Politik darf nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Sie muss jetzt zusätzliche Mittel in den Zukunftsbereich Bildung und Wissenschaft investieren. Sonst produziert sie nach neuen Rekordjahren bei den Anfängern und Studierenden nur neue Höchststände bei enttäuschten und frustrierten Abbrechern." Letzteres kann man sicher unterschreiben ...
Knapp ist auch - gerade im Anbetracht der steigenden Studierendenzahlen - günstiger Wohnraum. Der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW) sagt daher große Probleme voraus, "wenn nicht endlich die fehlenden 21.000 Wohnheimplätze eingerichtet werden". Er kritisiert die von Bund und Ländern geplanten Sparmaßnahmen aber auch grundsätzlich: "Diese Pläne sind absurd. Endlich bewegen wir uns auf eine höhere Akademikerzahl zu, und jetzt soll dieser Erfolg durch massive Einschränkungen in der Lehre wieder zunichte gemacht werden."
Trotzdem: Ein Studium bleibt lohnend - und wenn es "nur" für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und den Erkenntnisgewinn ist. Überhaupt schwankt die Qualität der Lehre auch noch von Fach zu Fach und Hochschule zu Hochschule, es bleiben genug Nischen.
Zeitraum | Studierende | ProfessorInnen |
1993/94 | 1.867.645 | 36.374 |
1994/95 | 1.872.490 | 36.995 |
1995/96 | 1.857.906 | 37.672 |
1996/97 | 1.838.099 | 37.589 |
1997/98 | 1.824.107 | 37.668 |
1998/99 | 1.801.233 | 37.628 |
1999/2000 | 1.773.956 | 37.974 |
2000/2001 | 1.799.338 | 37.794 |
2001/2002 | 1.868.666 | 37.661 |
2002/2003 | 1.939.233 | 37.861 |
2003/2004 | 2.025.870 | (*) |
2003/2004: Vorläufige Ergebnisse
(*) Zahlen liegen noch nicht vor
Quelle:
Statistisches Bundesamt, Hochschulstandort Deutschland 2003 bzw. Aktuelle Ergebnisse aus der Studentenstatistik für das Wintersemester 2003/2004
Rückblick
Dass bei der Zahl der Studierenden in den letzten Jahren ein Rekord den anderen jagt, zeigen schon die Titel unserer Artikel zu diesem Thema in den vergangenen Jahren:
- 2002: Höchststand bei Studierendenzahlen
- 2000: Zahl der StudienanfängerInnen dieses Jahr stark gestiegen
Weitere Hintergrundmaterialien
- Statistisches Bundesamt, Hochschulstandort Deutschland 2003
- Steigende Studierendenzahlen: Positive Entwicklung fördern, Einsparungen im Bildungssystem stoppen (PDF, Presseerklärung des Deutschen Studentenwerks)
- HRK-Präsident zum Rekord bei Studierenden und Studienanfängern: Hochschulen sind erfreut und besorgt zugleich