Noch eins mehrWelt-Uniranking von QS
Phil Baty, der auf Seiten der TIMES seit 2009 für das Ranking zuständig ist, hatte in einem Beitrag für die ZEIT bedauert, dass das eigene Universitätsranking schwerwiegende Mängel aufweise. Er griff dabei indirekt auch den Dienstleister an, der sich später dagegen verwehrte, zu wenig Daten zusammengetragen zu haben. Dass die TIMES und QS nach dieser Kritik nicht mehr zusammenarbeiten, ist nicht weiter überraschend.
Kurz vor der TIMES (die als Veröffentlichungsdatum den 16. September nennt) hat nun QS sein fortgeführtes Ranking vorgestellt. In einem Blogeintrag betont QS, diesmal so viel Arbeit wie noch nie in die Ermittlung der Daten gesteckt zu haben. Die Messgrößen und ihre Gewichtungen seien aber unverändert - "Kontinuität" wird also großgeschrieben.
Detailkritik vs. Grundsatzkritik
Anders als beim Schach: Es gibt nicht DEN Gewinner
Unabhängig davon, ob das bisherige Ranking im Detail Fehler gemacht hat oder zu wenig Daten erhoben wurden und das nun vielleicht besser ist (oder im nun konkurrierenden Ranking von der TIMES besser gemacht sein wird): Unirankings an sich sind durchaus fragwürdig. Sie pressen verschiedenste Dinge in ein Ranking, die nicht zwangsläufig messbar oder vergleichbar sind.
Insofern sollte man sich durch die Debatte um das TIMES Ranking nicht blenden lassen und den neuen Fassungen zwangsläufig mehr vertrauen. Die Kritik an derartigen Rankings hat weltweit in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Umgekehrt versuchen die Pressestellen der Hochschulen immer mehr, ihre Hochschule als besonders gut im Ranking X darzustellen.
Wir berichten daher durchaus mit Distanz, auch wenn wir Platzierungen nennen. Damit wollen wir keinesfalls andeuten, dass diese eine besonders hohe Bedeutung hätten. In diesem Jahr sind deutsche Hochschulen allgemein deutlich aufgestiegen. Wenn sich also eine deutsche Hochschule besonders für ihren Aufstieg lobt, ist das durchaus zu relativieren. Für die Studienwahl jedenfalls sollten gerade weltweite Rankings so gut wie keine Rolle spielen.
Die 10 "besten" Hochschulen
In Klammern die Platzierung von 2009.
1. (2) Cambridge (UK)
2. (1) Harvard University (USA)
3. (3) Yale (USA)
4. (4) UCL University College London (UK)
5. (9) MIT (USA)
6. (5) Oxford (UK)
7. (5) Imperial College London (UK)
8. (7) University of Chicago (USA)
9. (10) California Institute of Technology (USA)
10. (8) Princton University (USA)
Die Unis aus Deutschland unter den Top 200
Auch wenn die erste deutsche Uni weiterhin erst in der zweiten Hälfte der Top 100 auftaucht – insgesamt haben sich viele deutlich verbessert. Möglicherweise haben die Bemühungen von QS - wenn auch die Messgrößen selbst unverändert sind - dazu geführt, dass mehr Urteile aus Kontinentaleuropa eingingen und das auch den deutschen Unis Vorteile gebracht hat. So sind in der Top 100 nun fünf statt vier (2009).
In Klammern die Platzierung von 2009.
51. (57) Uni Heidelberg
58. (55) TU München
66. (98) Uni München (LMU)
70. (94) FU Berlin
97. (122) Uni Freiburg
123. (146) HU Berlin
131. (149) Uni Tübingen
158. (182) RWTH Aachen
166. (184) Uni Karlsruhe
174. (186) Uni Göttingen
195. (233) Uni Frankfurt
200. (237) Uni Bonn
Beste deutssprachige Uni im Ranking ist übrigens - wie in den Vorjahren - die ETH Zürich. Sie konnte sich sogar noch von Platz 20 (2009) auf Platz 18 vorschieben.
Die Platzierungen von Platz 201 bis 500 werden erst in einigen Tagen veröffentlicht.
Quellen und weiteres zum Thema