Nie wieder LampenfieberMit diesen Tipps gelingt ein erfolgreiches Referat
Von Elina Penner, ergänzt um weitere Tipps und Bilder durch die Studis Online-Redaktion
1. Oft gestellte Fragen
Behandle ein konkrete Fragestellung oder ein konkretes Problem und achte darauf, dein Referat darauf fokussieren. Erstelle eine Mind Map, um dein Referat strukturiert aufzubauen. Schreibe dir übersichtliche (!) Karteikarten. Bereite ggf. eine Power-Point-Präsentation vor und informier dich darüber, welche technischen Voraussetzungen du im Raum berücksichtigen musst und was du ggf. selbst organisieren musst.
Ein Elevator Pitch ist eine 30-sekündige Zusammenfassung des Vorhabens deines Referats. Du erwähnst dein Thema/deine konkrete Fragestellung und erklärst, wie du das Thema angehst und welche Argumente du berücksichtigen wirst bzw. welche Perspektiven du aufs Thema wirfst. In der Regel ist der Elevator Pitch ein guter Einstieg in dein Referat.
Bereite dich gut auf vor. Berücksichtige vorgegebene formale Vorgaben. Lege dir Notfallpläne zurecht für den Fall, dass die Technik streikt (bspw. Präsentation auf USB-Stick ziehen, um Referat mithilfe eines anderen Laptops halten zu können, falls deiner streikt). Sei locker und entspannt: 1. JedeR kann die Stresssituation eines Referats nachvollziehen; 2. Fehler zu machen, ist menschlich.
Überspitzt gesagt: Wenn du glaubst, dass du dich in einem Jogginganzug am wohlsten fühlst, dann halte dein Referat in einem Jogginganzug! Du darfst aber durchaus auch einen „echten“ Anzug tragen. Trage einfach das, worin du dich am wohlsten fühlst! Neutralität und Wohlfühlen sollten die Prioritäten sein.
2. Fast wichtiger als der Vortrag: Das Thema vorbereiten
Es vereinfacht deine Arbeit sehr, wenn du versuchst, einen persönlichen Zugang zu finden. Die vorgegebenen Themen sind meistens eher allgemein gehalten. Deine Aufgabe ist es, eine konkrete Fragestellung zu erarbeiten. Das ist auch wichtig für den Rest des Referats, denn dein Referat sollte lediglich Antworten zu dieser Frage liefern.
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Also: Stelle eine konkrete Frage oder behandle ein konkretes Problem und achte darauf, dass alles, was du sagst, diese Frage direkt beantwortet. Alles andere ist sogenannter „Information Overload“ und würde deine Note und Präsentation negativ beeinflussen. Je präziser, desto besser.
Solltest du nach der ersten Recherche feststellen, dass du mit dem Thema nicht zurecht kommst, rede mit deinen ProfessorInnen oder DozentInnen. Vielleicht lässt sich eine alternative Fragestellung erarbeiten oder du arbeitest an einem ganz anderen Thema. Wie immer ist die Kommunikation zwischen Lehrkörper und Studierenden wichtig. Du musst nicht allein damit fertig werden, wenn du glaubst, überfordert zu sein – vor allen Dingen wenn es dein erstes Uni-Referat ist!
Zum Beispiel kann dein Thema „Sturm und Drang“ sein. Deine konkrete Fragestellung könnte sein: „Wie war die Rolle der Frau im Sturm und Drang beschrieben am Beispiel von Schillers ‚Kabale und Liebe’?“
Solltest du nun trotz Themenauswahl und konkreter Fragestellung immer noch etwas planlos sein, fühlst du dich unter Umständen sicherer, wenn du zunächst eine sogenannte ‚Mind Map’ erstellst. Häng dir ein sehr großes Blatt Papier an die Wand und schreibe deine Fragestellung in die Mitte. Versuche dann zusammenhängende inhaltliche Assoziationen und Fragestellungen zu deinem Thema hinzuzufügen. Tolle Tipps für die perfekte Mindmap kann man hier finden.
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Vielleicht hilft dir auch eine detaillierte Übersicht, mit Stichpunkten, um sicherzustellen, dass du während des Referats nicht vorliest. Versuche, mit Fragen als Überschriften für deine einzelnen Abschnitte zu arbeiten. So kannst du sichergehen, dass jeder Absatz eine Teil-Antwort auf die ursprüngliche Fragestellung darstellt. Diese Fragen kannst du auch während der Präsentation laut stellen.
Zum Beispiel: „Ich werde nun die Frage nach den Gemeinsamkeiten zwischen dem Mätressenwesen und dem Soldatenhandel in Schillers ‚Kabale und Liebe’ beantworten.“
3. Beim Referat gibt es keine Verlängerung: Der Elevator Pitch
Du hast nun also ein grobes Outline deines Referats. Du kennst deinen Aufbau und die einzelnen Argumente. Der nächste Schritt sollte nun sein, in wenigen Sätzen dein Referat zusammenfassen zu können. Diese Zusammenfassung ist auch als ‚Elevator Pitch’ bekannt. Stell dir vor, du hast nur eine kurze Fahrstuhlfahrt Zeit, deinem Gegenüber von deinem Referat zu erzählen.
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Kurz und bündig solltest du erzählen können, welche Frage du mit dem Referat beantworten möchtest und worum es in dem Referat geht. Stelle dich und dein Thema kurz vor: Tauche mit deinen Mitstudentinnen und -studenten in wenigen Sekunden ins Themenfeld ein, vermeide Fremdsprache und bewege dich mit ihnen auf die von dir ausgesuchte Frage oder das Problem zu. Was ist wichtig, was muss die andere Person wissen? Lass deine Frage offen stehen oder äußere eine Schlußfolgerung. Dafür hast du 30 Sekunden Zeit.
Hebe dir den Weg zur Schlussfolgerung oder Lösung aber für den ausführlichen Teil deines Referats auf. Nutze zum Üben des Elevator Pitchs die Stoppuhrfunktion deines Handys.
Ebenso wie ein Trailer uns überzeugen soll den ganzen Film zu schauen, kannst du dir mit einem gelungenen Elevator Pitch zur Einleitung eines Referats auch die ungeteilte Aufmerksamkeit deiner Kommoliton*innen erhaschen – Pluspunkt für dein Referat.
Varianten für Elevator Pitchs gibt es viele. Da kannst du ausprobieren, was wirkt. Ob mit Humor, mit Fakten oder mit Emotionen – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Dennoch haben Elevator Pitchs eines gemeisam: Sie bauen einen Spannungsbogen auf und bieten vielleicht schon eine Lösung, so dass dein(e) Zuhörer anschließend unbedingt mehr von dir hören möchte(n).
Ein Elevator Pitch ist nebenbei auch eine gute Übung für die berufliche Zukunft, wenn du z.B. deinem Chef beim Mittag von einer Idee erzählen möchtest. Auch die Sprechzeit in Konferenzen, in der Kolleg*innen überzeugt werden können, dir völlige Aufmerksamkeit zu schenken, ist häufig nur kurz. Selbst in Internet & Social Media spielen diese kurzen inhaltlichen Anrisse eine bedeutende Rolle. Klappt es, wirst du mit Likes oder Klicks belohnt.
Nimm die Zeitvorgabe für den anschließenden ausführlichen Teil des Referat ernst. Überzieh nicht. Alles, was du erzählst, sollte direkt mit deiner konkreten Fragestellung zusammenhängen. Hier gilt Qualität vor Quantität. Es ist nicht das Ziel deines Referats, so viel wie möglich in der kürzesten Zeit zu behandeln.
Beziehe die Begrüßung, die zusammenfassende Einführung sowie die Zusammenfassung am Ende mit in deine Zeitplanung ein und frag beim Lehrkörper nach, ob Zeit für Fragen extra berechnet wird oder Teil deines Zeitrahmens ist.
Du solltest mindestens drei Diskussionsfragen selbst vorbereiten, falls sich niemand meldet, um Nachfragen zu stellen. Denk immer daran, deinE ProfessorIn kennt den Stoff und hat ihn so oder so ähnlich schon oft gehört. Das Referat hältst du für die anderen Studierenden.
Zum Beispiel hast du 15 Minuten Zeit. Du musst mindestens zwei bis drei Minuten pro Argument berechnen, eine Minute für die Begrüßung, eine Minute für die Zusammenfassung am Ende und unter Umständen auch zwei Minuten für Fragen.
☞ Tipp: Bitte eine der anderen Studierenden, ein Handzeichen im fünf-Minuten-Takt zu geben oder zu einem bestimmten Zeitpunkt kurz vor Ende der Präsentation. Lass dich nicht vom plötzlichen Ende der Zeit überraschen!
Bei Unsicherheit und zum Üben ganz ohne HelferInnen: Beobachte dich selbst mit einer Videoanalyse – leicht mit dem Smartphone selbst gemacht.
4. Die analogen Helfer: Papier, Handzettel, Handouts und Notizen
Solltest du dein Referat zunächst ausformuliert haben, verwandle jeden Punkt in eine DIN A5 oder A6 große Notizkarte. Je weniger Text auf deinen Notizen steht desto freier wirst du vor dem Kurs sprechen. Notiere keine ausformulierten Sätze, denn das verführt nur zum Vorlesen! Niemand weiß, was auf deinen Notizzetteln steht. Mach dir Markierungen für Mini-Pausen oder Betonungen oder auch mal zu lächeln.
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In manchen Kursen ist ein Handout nicht nur erwünscht, sondern auch wichtig für die Klausur oder Prüfung am Ende des Semesters. Ein gutes Handout ist übersichtlich und nicht zu lang – in der Regel sollte es zudem Stichpunkte und keine ausformulierten Sätze enthalten. Es sollte alle wichtigen Informationen beinhalten aber nicht den Umfang einer Hausarbeit einnehmen. Die anderen Studierenden sollten die Möglichkeit haben, dir in Ruhe zuzuhören, da lenkt ein Handout, das vor der Präsentation verteilt wird, nur ab.
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Alles, was gedruckt oder auf Folie gezogen werden muss, erledigst du am besten am Tag vorher, nicht am Morgen der Präsentation. Es sei denn dein Referat ist erst nachmittags und nicht um 9 Uhr morgens.
Bedenke die Anzahl der Studierenden, der Lehrkörper, eine Kopie für dich und druckst dann trotzdem noch einmal fünf Exemplare extra aus. Alle übrigen Handouts gibst du der Lehrperson, die diese für eventuell fehlende StudentInnen aufbewahren kann.
Schick das Handout (oder auch das Outline) des Referats vorher an deine DozentIn oder ProfessorIn und mit vorher sollten mindestens 24 Stunden gemeint sein. Bevor du deine Präsentation an den Lehrkörper schickst, solltest du es bitte von jemandem Korrektur lesen lassen.
Wenn du Fremdwörter, schwierige Vokabeln oder neue Begriffe benutzt, die dem Kurs unter Umständen noch nicht bekannt sein sollten, dann bereite dich darauf vor, diese erklären zu können.
Versuch nicht, mit Begriffen um dich zu werfen, nur um so zu wirken, als ob du viel Ahnung hättest. Schätze einfach ab, ob in deinem Fach eher eine wissenschaftliche Sprache oder Umgangssprache an den Tag gelegt wird. Im Endeffekt solltest du dich vor allem präzise und verständlich ausdrücken. Du solltest zu jedem Zeitpunkt genau wissen, wovon du sprichst und jede Behauptung belegen können.
5. Power Point, Prezi, YouTube, etc. – Wie viel Technik ist zu viel des Guten?
Du hast beschlossen, dein Referat mit einer Power Point oder Prezi zu unterstützen. Auch hier gilt: Frag deine DozentIn oder ProfessorIn, ob das erwünscht ist. Wenn dies der Fall ist, dann halte dich an das K.I.S.S. (Keep It Simple Stupid) Prinzip. Es gilt weiterhin: Keine ausformulierten Sätze, nur Stichpunkte und nur Informationen, die direkt mit deiner Fragestellung zusammenhängen. Deine Power Point sollte niemals deckungsgleich mit deinem Referat sein, sondern eher andeuten, was du dann ausführlicher erzählen wirst.
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Am nützlichsten sind Power-Point-Präsentationen eigentlich für Visualisierungen: Karikaturen, Fotografien und Gemälde. Du hast jedoch immer die Möglichkeit, dem Kurs vorab über deine Uni-Plattform oder per E-Mail einen Link zu einem relevanten Video oder einer Visulisierung zukommen zu lassen. Nur nicht am Morgen der Präsentation. Je früher du deinem Kurs die ‚Hausaufgaben’ zukommen lässt, desto vorbereiteter wirkst und bist du.
Zu beachten wäre auch die sogenannte 10-20-30 Regel von Guy Kawasaki: Nicht mehr als 10 Slides, nicht länger als 20 Minuten, die Schriftgröße nicht kleiner als 30.
Mit Klick auf den Button stimmst du folgendem zu: Dieses eingebettete Video wird von YouTube, LLC, 901 Cherry Ave., San Bruno, CA 94066, USA bereitgestellt.
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https://youtu.be/vkbqhy4ReVY
Heute ist es einfacher denn je, sich mit Hilfe moderner Technologie zu helfen und meistens reichen dafür die Standardfunktionen deines Smartphones. Filme dich selbst bei deinem Referat zu Hause. Oder nimm das Gesprochene auf. Das wirkt Wunder, gerade für deine Zeiteinteilung. Selbst wenn du denkst, dass du sehr locker bist und dich das freie Sprechen nicht stresst, es lohnt sich immer, sich selbst mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Auch für zukünftige Bewerbungsgespräche ist jedes Referat eine gute Übung.
Technische Voraussetzungen
Checke vor deiner Präsentation IMMER, welche technischen Voraussetzungen du erfüllen musst:
Welche Geräte und Anschlüsse hat der Raum, in dem du dein Referat hältst?
Welche Kabel und Adapter musst du mitnehmen?
(Wo) Kannst du dir die erforderlichen Kabel und Adapter, falls du sie nicht selbst besitzt, irgendwo ausleihen? (Einige Hochschulen und Fakultäten bzw. Fachbereiche haben einen Technikverleih, frag am besten mal in den Studienbüros deiner Hochschule oder Fakultät nach oder bei deinen KommilitonInnen.)
Gibt es weitere technische Geräte, die du sinnvollerweise dabei haben solltest, bspw. einen Presenter (eine Art Fernbedienung), und kannst du so ggf. ebenfalls irgendwo ausleihen?
Notfallpläne
Halte dir einige Notfallpläne bereit, denn Technik ist selten absolut verlässlich: Das Internet an der Uni fällt aus, der Beamer brennt durch – und Laptops funktionieren ja bekanntlich nie, wenn sie müssen.
Für letzteres Szenario solltest du deine Präsentation immer auch auf einen USB-Stick ziehen und/oder in einer Cloud hochladen bzw. dir selbst per Mail schicken. Dann kannst du ggf. den Laptop eines oder einer KommilitonIn nutzen.
Sei bereit, das Referat im Notfall komplett ohne technische Hilfe zu halten. Auch für diesen Fall ist ein sauberes, übersichtliches und verständliches Handout wichtig, im Notfall (aber wirklich nur dann!) kann es deine Präsentation ersetzen.
6. Der Tag des Referats: ausgeschlafen, gemütlich und pünktlich
Der Abend vorher …
Du bist großer Fußballfan und am Abend vorher war das wichtige Champions-League-Halbfinale? Deine Lieblingsband ist am Abend vorher in der Stadt oder die beste Freundin feiert in ihren Geburtstag rein? Das sind alles Daten, die du beim Aussuchen des Termins beachten solltest. Sollte aber weder das Referat noch eine ‚wichtige’ Feier verschiebbar sein, halte dich am Abend vorher zurück.
Prinzipiell solltest du natürlich zu Hause bleiben, wenn es dir ernst ist mit der guten Note und dem guten Eindruck, aber wenn du gut vorbereitet bist, sollte dich nichts davon abhalten, den Kopf am Abend vorher frei zu kriegen.
Und denk dran: Alkoholfahnen sind von anderen leichter wahrzunehmen als von einem selbst.
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Wohlfühl-Kleidung
Du musst keinen Anzug anziehen und auch kein Kostüm, du solltest dich aber wohlfühlen. Überspitzt gesagt: Wenn du glaubst, dass du dich in einem Jogginganzug am wohlsten fühlst, dann halte dein Referat in einem Jogginganzug! Je nach ProfessorIn oder DonzentIn kannst du das tatsächlich tun; du musst selbst einschätzen, wie okay das ist, kannst es aber im Vorhinein auch einfach erfragen.
Es kann jedoch auch sein, dass du dich am wohlsten in schicken Klamotten fühlst. Wenn du bspw. das Gefühl hast, dieses Hemd oder diese Bluse lässt dich kompetent wirken und du fühlst dich wohl in dieser Rolle, dann solltest du diese Kleidung auch anziehen. In diesem Punkt kannst du tatsächlich nicht viel falsch machen, trage einfach das, worin du dich am wohlsten fühlst!
Ansonsten: Vermeide durchsichtige Kleidung, vermeide Kleidung die von deinem Referat ablenken könnte (z.B. neongelbe T-Shirts mit pinken Hasen drauf) oder Kleidung, die nicht richtig sitzt, kratzt oder dir ein einengendes Gefühl gibt. Neutralität und Wohlfühlen sollten die Prioritäten sein, dann bist weder du noch deine Zuhörerschaft abgelenkt.
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Was du einpacken solltest:
Eine Flasche Wasser,
eine Uhr oder ein vollständig geladenes Handy, welches du auf Flugzeugmodus schalten wirst,
den Datenträger mit der Präsentation, und
deine Handzettel bzw. die ausgedruckte Präsentation.
Es gibt Menschen, die darauf schwören, vor einer wichtigen Präsentation so viel Sauerstoff und Bewegung wie möglich zu erhalten. Du könntest zu Fuß in die Uni gehen, mit dem Fahrrad fahren oder eine Station früher aussteigen. Wer gerne frühstückt, macht das ausgiebig und in Ruhe. Generell sollten Ruhe und Pünktlichkeit die Prioritäten für alles sein.
7. Die Präsentation halten: Worauf du achten solltest
Der Moment ist gekommen in dem du vor einen Kurs und (mindestens) eine Lehrperson treten musst und über ein Thema sprichst, mit dem du dich auseinander gesetzt hast. Du bist gut vorbereitet, ausgeschlafen und hast versucht, an alles zu denken, was kann schon passieren?
Jetzt solltest du, auch wenn es euch vielleicht schwer fällt, einfach Spaß haben. Sei locker oder tu so, als ob du locker bist. Der Einstieg ist das Wichtigste. Du kannst dein Publikum mit einem Köder in Form eines Zitates, einer Anekdote, einer ungewöhnlichen Statistik oder auch einer persönliche Geschichte einfangen. Wenn du mit einer unterhaltsamen Anekdote einsteigst, ist das Eis schnell gebrochen, und du bist etwas beruhigter, wenn dein Kurs kurz gelacht hat.
Du solltest kleine Fehler wirklich mit Humor nehmen, und wenn du mal einen Hänger haben solltest, stress dich nicht. Es ist dir wahrscheinlich peinlicher als allen anderen. Bitte um eine kurze Pause, atme durch und sortiere deine Gedanken. Alle haben Verständnis, denn früher oder später müssen alle mal ein Referat halten.
Achte darauf, zu lächeln und selbstbewusst zu wirken, du weißt schließlich, wovon du sprichst und bist vorbereitet! Wenn du nicht weißt, wohin mit deinen Händen, halte die Notizzettel und lege sie nicht ab, es sei denn, du stehst hinter einem Stehpult. Aber bitte keine Hände in den Hosentaschen oder Daumen in den Gürtellaschen, das wirkt sehr unsicher.
Solltest du mal keine Notizzettel haben (weil du alles frei vortragen willst, ein sehr riskantes Vorhaben, von dem abzuraten ist), halte die Hände auf Bauchnabelhöhe und gestikuliere an passenden Stellen mit deinen Händen, jedoch nicht zu wild und hektisch. Dies kannst du theoretisch auch tun, wenn du Notizzettel hast: Einfach zwischendurch eine Hand vom Zettelstapel lösen und mit ihr gestikulieren, während die andere weiterhin auf Bauchnabelhöhe den Stapel hält.
Hinsetzen verleitet zum Vorlesen, zum Leise-Sprechen und Sich-Verstecken hinter dem Tisch. Lieber gerade stehen und den Kopf hoch halten! Das hilft auch bei fehlendem Selbstvertrauen. Wie heißt das amerikanische Sprichwort? Fake it till you make it.
Begrüßung und kurzen Überblick nicht vergessen!
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Das mag jetzt banal wirken, aber begrüße die anderen Studierenden und stelle dich noch einmal vor, wenn es ein sehr großer Kurs ist. Erinnere dich selbst an die Begrüßung in deinen Notizen. In deiner Einleitung solltest du nicht nur den Ablauf erklären, sondern auch dein Thema noch einmal benennen. Sag einfach noch einmal, worum es in deiner Präsentation gehen wird, das heißt: wiederhole deinen zuvor geübten Elevator Pitch. Länger sollte dieser Überblick nicht sein.
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Während der Präsentation solltest du klar, deutlich und langsam sprechen. Solltest du in einer dialektstarken Gegend studieren, gib dir Mühe, Hochdeutsch zu sprechen, sonst könnten manche KursteilnehmerInnen Probleme haben, dich zu verstehen. Wenn du das Referat auf einer Sprache halten musst, die nicht deine Muttersprache ist, sprich umso langsamer.
Es ist nicht wichtig, dass du jede Vokabel perfekt beherrschst. Wenn dir ein Wort nicht einfällt, bleibt ruhig und versuch, Begriffe zu umschreiben. Zur Not kannst du natürlich immer nachfragen. Ärger dich nicht über dich selbst und werde nicht aggressiv, bleib einfach gelassen. Wie gesagt: jedeR im Raum kann deine Situation nachvollziehen.
Zum Schluss ein Dank
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Genauso wichtig wie die Begrüßung ist auch der Dank am Ende der Präsentation. Ein schlichtes „Danke fürs Zuhören“ ist eine nette Geste und gehört zum respektvollen Umgangston mit den Mitmenschen. Auch das Danke! solltest du auf deinen Notizzetteln vermerken, damit du es wirklich nicht vergisst.
In manchen Kursen ist es üblich, einen Handzettel erst beim nächsten Mal zu verteilen. Dies soll gewährleisten, dass die Diskussion im Anschluss auch berücksichtigt wird. Solltest du unter einem schlechten Gedächtnis leiden, bitte einen anderen Kursteilnehmer, die Diskussion entweder aufzunehmen oder detaillierte Notizen für dich zu führen. Du leitest in dem Moment die Diskussion und solltest dich darauf konzentrieren.
Noch ein paar letzte Tipps von der Studis Online-Redaktion 😇
Falls du nervös 😳 bist, konzentrier' dich auf die Atmung: Einatmen (4 Sek.), anhalten, ruhig ausatmen (6 Sek.), anhalten – 4 Wiederholungen. Nun sollte die Panik etwas gedrosselt sein.
Selbstbewusst auftreten
Beide Beine hüftbreit auf den Boden zu stellen 🧍 verleiht der Stimme mehr Gewicht.
Statt einer verkorksten Merkel-Raute 🫶: Karteikarten, ein Stift oder ein Notizzettel bieten Händen auch Sicherheit.
Wenn möglich, auch mal ein 🚶 Standortwechsel, um alle anzusprechen.
Auf Gestik achten
Immer dem Publikum 👁️ zuwenden (und ihnen auch wirklich in die Augen schauen) – und nicht den Folien, dem PC oder den Karteikarten!
☝️ Gestik bewusst einsetzen, um Gesagtes zu unterstützen …
… aber nicht zu viele Bewegungen 🤸, da dies unruhig oder gar unsicher wirken kann
Setze deine Stimme ein
Wichtiges 🗣️ betonen.
Stimme variieren – lass' dein Publikum zum Beispiel erkennen, wo eine offene Frage ❓ und wo eine Aussage ❗ ist.
Sei kein 🐎 Pferd – und galoppiere nicht zu schnell durch den Vortrag.
Mehr zum Thema auf Studis Online
Oft muss nach dem Referat eine schriftliche Ausarbeitung gemacht werden.
Wir geben dir Tipps, wie du...
Der Artikel wurde zuerst am 19. April 2016 auf Studis Online veröffentlicht. Das oben genannte Datum zeigt lediglich den letzten Aktualisierungsstand durch die Redaktion.