Kognitive VerzerrungenDenkfehler erkennen und entmachten
Von Turid Müller
Kognitive Verzerrungen und andere Verrenkungen im Kopf
Was versteht man unter „Kognitiver Verzerrung“? Systematische Abweichungen von Logik und Rationalität – also Denkfehler. Das Wort „systematisch“ ist dabei zentral. Wie Rolf Dobelli im Bestseller Die Kunst des Klaren Denkens sagt: „Weil wir oft in die selbe Richtung irren.“
Dabei gibt es zahlreiche Spielarten. Sie zu kennen bedeutet, eine Kurskorrektur vornehmen zu können, wenn der innere Autopilot mal wieder einen Drall in die falsche Richtung hat, der uns den klaren Blick auf die Wirklichkeit verstellt – und somit auch vernunftbasierte Entscheidungsprozesse. Vielleicht erspart uns das ein paar Fehlentscheidungen – vom Festhalten am falschen Studienfach bis hin zum Durchfallen durch Klausuren. – Wie kann das gehen? So:
Irrational? Ich doch nicht!
Angesprochen auf das Thema Denkfehler, sind viele Menschen überzeugt, es beträfe vielleicht andere – aber nicht sie! Und schon gar nicht renommierte Menschen und Institutionen aus Wirtschaft und Politik und Wissenschaft! Diese Erfahrung schildert auch Dan Ariely, der Autor von „Denken hilft zwar, nützt aber nichts.“ Doch Katastrophen wie die Finanzkrise 2008 beweisen das Gegenteil, so Ariely. Die vielgepriesene „Rationalität des Marktes“ scheint es nicht zu geben: Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank teilte dem Kongress 2008 mit, „dass sich die Märkte nicht verhielten wie erwartet oder automatisch eine Selbstkorrektur“ vornehmen würden, „wie sie es eigentlich tun sollten. Er habe fälschlicherweise vorausgesetzt, dass Organisationen – insbesondere Banken – im eigenen Interesse in der Lage seien, ihre eigenen Aktionäre zu schützen“ (Ariely: Denken hilft zwar, nützt aber nichts, Kapitel 1).
Wir sind also ganz offenbar doch nicht so rational wie angenommen… Oder? Im Folgenden stelle ich Euch daher eine ganze Reihe von Denkfehlern vor, die zu kennen Euch davor bewahren kann, auf sie hereinzufallen.
Beispiele für Denkfehler
#1 Pokern in der Honorarverhandlung. Verankerung & Kontrasteffekt ⚓
„Anker beeinflussen jede Art von Kauf“, meint Dan Ariely. Der erste Eindruck setzt den Wert, dem wir einem Produkt oder einer Dienstleistung beimessen. Auch wenn das nicht logisch begründbar ist. Wir, unsere Dienstleistung oder unser Produkt sollten daher in einem entsprechend wertigen Kontext daherkommen. Das fängt schon beim Layout an, in dem unser Lebenslauf die Personalabteilung erreicht. Wir wecken damit die Assoziation von Güte. Und die beeinflusst den Preis, den man zu zahlen bereit ist.
Auch beim Verhandeln selbst können wir die Denkfehler der anderen für uns nutzen: Wer seinen üblichen Preis nennt, und diesen hoch ansetzt, kann großzügig einen Rabatt (zum Beispiel einen Mengenrabatt) in Aussicht stellen: „Normalerweise nehme ich 50,- pro Nachhilfe-Termin. Aber da Sie 10 buchen, kann ich ihnen entgegenkommen… Sagen wir 40,-!“ Der Rabatt wirkt im Kontrast zur erstgenannten Summe deutlich günstiger und ist daher sehr attraktiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Gegenüber zugreift, ist hoch.
#2 Spinner sind selbstsicher, Schlaue sind scheu: Der Dunning-Kruger-Effekt 🦸
Wer bis hierher den Artikel grob überflogen hat und jetzt denkt „Ach, über Denkfehler weiß ich schon alles! Da brauch ich nicht weiterlesen!“ der unterliegt eventuell gerade einem solchen. Und zwar dem Dunning-Kruger-Effekt:Menschen, die auf einem Sachgebiet wenig wissen, überschätzen in der Regel ihre Kompetenz. Und umgekehrt: Je mehr eine Person über ein Thema weiß, desto stärker wird ihr auch bewusst, was sie darüber alles noch nicht weiß.
„In einer kognitionswissenschaftlichen Publikation zur Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung wird der Dunning-Kruger-Effekt als eine mögliche Erklärung für die Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Prozessen genannt“ (wikipedia.de), wie sie in unseren Tagen ja im Bezug auf viele gesellschaftlich relevante Themen an den Tag gelegt wird. Wir erleben das beispielsweise im Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu COVID 19 oder im Bezug auf Verschwörungstheorien. Überall gibt es selbsternannte Expert*innen. – Oft mit verheerenden Folgen für die Allgemeinheit…
#3 Überschätz dich nicht! – Der Over-Confidenz-Effekt 💪
Ganz ähnlich wie der Dunning-Kruger-Effekt ist der Over-Confidenz-Effekt. Menschen neigen nämlich auch ganz im Allgemeinen dazu, sich selbst bzw. ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Nicht nur dann, wenn sie auf einem Gebiet noch nicht so viel Wissen angehäuft haben. Diese Selbstüberschätzung kann schief gehen – ob an der Börse oder beim Extremsport. Und natürlich auch dann, wenn wir meinen, auf Prüfungen oder berufliche Herausforderungen bestens vorbereitet zu sein.
Übrigens: Betroffen von diesem logischen Fehler sind vor allem Männer. Frauen neigen etwas weniger dazu, die eigenen Leistungen zu überschätzen. (Kein Klischee! Tatsache! Sorry, Jungs!) Ein kleiner Trost: Selbst ausgemachte Pessimisten überschätzen sich. – Nur weniger!
Also: Vorsicht bei selbsternannten Experten! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese ihre Kompetenz überschätzen. Außerdem lohnt es sich bei Entscheidungen auch einmal das pessimistische Szenario durchzuspielen – nur für den Fall, dass wir uns gerade mal wieder selbst überschätzen…
#4 💀 Tote sind eher ungesprächig… – Der Survivorship Bias
Selten haben wir die Chance, Menschen zu begegnen, die uns erzählen, dass ihre Corona-Erkrankung alles andere als eine harmlose Grippe gewesen sei, und dass sie schließlich sogar daran gestorben sind. Kunststück! Tote sind nicht sonderlich gesprächig! Wesentlich häufiger kam es dagegen vor, dass Menschen in Bekanntenkreis und Medien davon berichteten, eine Covid19-Erkrankung überstanden zu haben. – Kein Wunder, wenn unser Eindruck ist, dass tödliche Verläufe die absolute, zu vernachlässigende Ausnahme darstellen. Doch: Ist das wirklich objektiv?
Natürlich war das eine pädagogische Frage, die ich direkt mit einem klaren „Nein!“ beantworten kann. Die geschilderte Situation ist ein typisches Beispiel für einen klassischen Denkfehler: Die Überlebenden (auch die sprichwörtlichen) werden überschätzt. Denn sie sind präsenter als die, die es nicht geschafft haben. Das liegt in der Natur der Sache.
Im Fernsehen sehen wir nur die Rockstars, die es geschafft haben, nicht die Horden von begeisterten Kreativen, die unterwegs doch Richtung Schulmusik abgebogen sind oder eine Banklehre gemacht haben, weil sie sich auf dem Musikmarkt nicht durchsetzen konnten: Die Erfolgswahrscheinlichkeit wird demnach überschätzt.
Das ist jetzt nicht unbedingt eine Ermutigung für alle, die gerade am Anfang einer herausfordernden Karriere stehen – gleich ob es um die politische Führungsspitze oder eine vielversprechende Laufbahn mit einem eigenen Startup geht. Aber: Die Gefahren zu kennen, ist immerhin eine wichtige Voraussetzung, um gewappnet zu sein.
Das bedeutet zum Beispiel, zurückhaltend zu sein, wenn Vorbilder uns Karriere-Tipps geben: Die Erfolgs-Faktoren, die sie nennen, sind wohlmöglich auch von denen angewendet worden, die auf dem Weg nach oben gescheitert sind. Nur werden wir das nie erfahren. Da sie kein Buch darüber geschrieben haben und nicht zum Interview ins Auditorium der Universität geladen werden. Schade eigentlich: Vielleicht lässt sich gerade von ihnen besonders viel lernen...
#5 Niemand wird schön von der Creme eines Models! – The swimmers body illusion 🏊
Wer im Studium Statistik gelernt hat, weiß: Kausale Zusammenhänge dürfen nicht ohne weiteres angenommen werden. Gleiches gilt für diesen Denkfehler, bei den Ursache und Wirkung verwechselt werden.
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https://youtu.be/QTCv9P-vFyU
Wer einen bestimmten Universitätsabschluss anstrebt, weil dieser angeblich mit hohem Einkommen verknüpft ist, hat seine Rechnung unter Umständen ohne die wirkliche Ursache gemacht. Denn: Wer weiß, ob das enorme Gehalt überhaupt mit dem Abschluss zu tun hat, und nicht mit dem durchschnittlichen Persönlichkeitstyp, der sich für ein solches Studienfach entscheidet?
Es ist also ratsam – und zwar auch ganz ohne Denkfehler – aus anderen Motivationen heraus einen bestimmten Beruf zu ergreifen.
Eine weitere Spielart dieses Denkfehlers ist die Selbstillusion: Wer als glückliche Natur geboren ist, macht unter Umständen die eigene Lebensart für den rosigen Blick auf die Welt verantwortlich und stellt meterweise Ratgeberliteratur, um all die armen Seelen da draußen zu missionieren. Doch: Ohne Erfolg, wenn die Ursache nicht wirklich die Lebensweise ist, sondern der Jackpot, ein hoch angesiedeltes persönlichkeits-eigenes Glückslevel mitbekommen zu haben, wie es Studienergebnisse der Glücksforschung nahelegen. – Also: Augen auf beim Ratgeber-Kauf!
#6 Wenn dein Pferd tot ist, steig ab! – Die Sunk Cost Fallacy 📈
Schon viele Semester studiert – und jetzt erst gemerkt, dass du in dem Studiengang falsch bist? Wenn du dem Denkfehler der Sunk Cost Fallacy erliegst, wirst du vermutlich zu Ende studieren. Und zwar mit dem Argument, dass du ja schon so viel investiert hast. Leider bemerken Menschen oftmals nicht, dass sie auf diesem Wege nur noch mehr aufs falsche Pferd setzen. Und dass noch weniger Kapazitäten bleiben, um sie in den Traumjob zu stecken.
Warum machen wir das? Weil wir konsistent sein oder erscheinen wollen. Fazit: Es gibt viele gute Gründe, etwas konsequent durchzuziehen. Aber dieser Grund ist der Falsche. Wer sich bei dieser Argumentation ertappt, sollte sich stoppen und ans Jetzt und an die Zukunft denken statt noch mehr Ressourcen auf verlorenem Posten zu versenken.
#7 Schmieröl für Dein Vitamin B: Reziprozität 🤝
Man kennt das: Neben den Rechnungen finden sich im Briefkasten immer mal wieder Werbegeschenke: Der Kuli mit dem eigenen Namen und ein Hinweis darauf, dass solche und andere individualisierte Giveaways in hoher Stückzahl und zu günstigen Preisen bestellt werden können. Oder die (natürlich völlig unverbindlich) geschenkten Postkarten einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich – by the way – über Spenden freut.
Das Wissen um diesen Denkfehler lässt sich zum Beispiel auf der nächsten Studi-Party anwenden: Dir will jemand einen Drink ausgeben? Wer diese Einladung ablehnt, schützt sich vor möglichen unterschwelligen Verpflichtungs-Gefühlen, die mit steigendem Alkohol-Pegel schnell mal zu Kurzschlusshandlungen führen können…
Das eine ist also, sich davor zu schützen, dem Reflex nachzugeben, Gleichgewicht in Austauschbeziehungen herzustellen. Das andere ist, dass du dieses Naturgesetzt auch für dich und dein Anliegen nutzen kannst:
Willst du in einer Szene oder in deiner neuen Branche geschäftliche Kontakte knüpfen, tu jemandem einen Gefallen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dieser jemand sich an dich erinnert, wenn er mal jemanden wie dich braucht. Und die Tendenz zur Reziprozität wird dafür sorgen, dass es sich nach einer guten Idee anfühlt, dir im Gegenzug zum geleisteten Gefallen den Job anzubieten. – Aber Vorsicht: Im großen Stil betrieben ist das natürlich nichts anderes als Korruption…
#8 Vater aller Denkfehler: Der Bestätigungsfehler ☑️
Der Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) meint „die Tendenz, neue Informationen so zu interpretieren, dass sie mit unseren bestehenden Theorien, Weltanschauungen und Überzeugungen kompatibel sind“ (Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens Kapitel 8). Informationen, die unseren Annahmen zuwiderlaufen sortieren wir aus. Zum Beispiel indem wir sie als Ausnahme deklarieren und somit guten Gewissens ignorieren können.
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https://youtu.be/3NKKOOAtGJ8
Dieser „Vater aller Denkfehler“, wie Dobelli ihn nennt, begegnet uns in Alltagssituationen bei so profanen Fragen wie „Wirkt meine Diät?“. Aber er steht uns auch bei weniger profanen Dingen wie zum Beispiel in der wissenschaftlicher Arbeit im Weg. Unnötig zu sagen, wie verfälschend das Ausblenden der eigenen Theorie zuwiderlaufender Evidenzen sein kann.
Was also tun? Gegensteuern! Ab sofort besonderes Augenmerk auf alle Hinweise richten, die nicht mit der eigenen Meinung beziehungsweise den gewünschten Ergebnissen konform gehen. Wer ausprobieren möchte, wie das gehen kann, ist herzlich eingeladen, eine kleine Denkaufgabe zu lösen:
Wie geht diese Zahlenreihe weiter: 2, 4, 6 …?
Vermutlich antwortest Du jetzt: 8, 10, 12… Und so weiter. Richtig? Und das ist korrekt. Aber jetzt kommt‘s: Was meinst Du? Wie ist die Regeln dahinter?
Auflösung
Wie geht diese Zahlenreihe weiter: 2, 4, 6 …?
Die häufigste Antwort auf die Frage nach der Regel hinter der Zahlenreihe lautet: Die Regel ist „Addiere 2!“
Und das ist verkehrt.
Um auf die wirkliche Regel zu kommen, ist es nötig, dass wir bewusst nach widersprüchlichen Indizien suchen. Du könntest statt 8, 10, 12 mal andere Zahlen ausprobieren. Und wenn ich dich hören könnte, würde ich dir sagen, ob die richtig oder falsch sind in Bezug auf die Regel, die es herauszufinden gilt.
Was meinst Du: Ist -40 in der Reihe? Oder 125?
Nur mit Zahlen, die der angenommenen Regel „Immer plus 2“ zuwiderlaufen wirst du herausfinden, dass auch 125 und 33309 korrekt sind. Und du wirst messerscharf schlussfolgern, dass die Regel lautet: „Die nächste Zahl muss höher sein als die vorherige.“ – Überrascht? Ohne Gegenargumente gezielt zu prüfen wäre diese Wahrheit für immer verborgen geblieben...
„out-of-the-box"
Bahnbrechende neue Erkenntnisse sind nur möglich, wenn wir uns trauen „out-of-the-box“ zu denken, wie man heute so sagt. Sonst würden wir wohlmöglich immer noch glauben, dass die Erde eine Scheibe ist…
… aber manche tun das ja inzwischen wieder: Denn wir sehen die – oft auch schwerwiegenden – Auswirkungen des Bestätigungsfehlers aber auch in Gesellschaft und Politik: Filterblasen, Verschwörungstheorien, post-faktische Resistenz gegen Argumente – wir sehen täglich in den Nachrichten, welches Unheil dieser Denkfehler anrichten kann.
In der Kunst sagt man übrigens „Kill your darlings!“ und streicht beherzt die eigenen Lieblingspassagen zugunsten der Qualität des Gesamtkunstwerkes. Das ist der Geist, der dabei hilft, die eigene Perspektive zu hinterfragen und letztlich zu einem aufgeklärten und flexiblen Geist zu werden, der loslassen kann, was belegbar falsch ist.
Artikeltipp: Was Studis gegen Verschwörungstheorien machen können
Was kann ich noch glauben? Taugt das Internet noch als Quelle bei der Recherche für Referate? Und: Was mache ich, wenn mein Kommilitone Chemtrail-Storys absondert? Hier findest du Antworten aus der Medienforschung und Psychologie, wie du Verschwörungserzählungen erkennst – und was du dagegen unternehmen kannst. weiter
10 weitere Denkfehler, vor denen du dich hüten solltest
Fundamentaler Attributionsfehler & Self-Serving Bias
Die anderen sind schuld, wie du hier, dort und nochmal da siehst.Der Verfügbarkeitsfehler
Medial Präsentes scheint wahrscheinlicher als das, worüber nicht berichtet wird.Der Rosenthal-Effekt
Streber werden, ohne was tun zu müssen.Der Pygmalion Effekt
Gute Leistungen wecken durch gute Erwartungen.Halo-Effekt
Personalauswahl: Der erste Eindruck zählt!Die Tragik der Allmende:
Was die Gerechtigkeit in der Welt und die schmutzige WG-Küche gemeinsam haben.Das Auswahl-Paradox
Die Qual der Wahl in einer Welt, in der schon eine Kaffee-Bestellung komplex ist.Framing
Die Macht der Sprache.Racial Bias
Vorurteile als Denkfehler.Narrative Fallacy & Hindsight Bias
Unser Kopf erzählt Geschichten.
Die Autorin Turid Müller – Schauspielerin und Diplompsychologin – arbeitet an den Schnittstellen von Kommunikation und Kreativität. Unter anderem als Leiterin von Kreativitäts- & Präsentationstrainings.
Und als „Teilzeitrebellin“ im Bereich Chanson/Musikkabarett:
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Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist zum ersten mal 2020 auf Studis Online veröffentlicht worden. Das oben genannte Datum zeigt lediglich die letzte durch die Redaktion vorgenommene Überarbeitung.