Die Lacher auf deiner SeitePräsentationen, Referate und Vorträge mit Humor aufwerten

Von Turid Müller
Humor ist die Fähigkeit, den Unzulänglichkeiten der Welt, den Herausforderungen des Alltags und menschlichen Schwächen mit heiterer Gelassenheit zu begegnen – etwa so beschreibt es Wikipedia. Oder kurz gesagt: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Trotzdem? Ja! Denn Komik entsteht dort, wo Wahrheit und Schmerz aufeinandertreffen. Diese Spannung wird durch ein Lachen freigesetzt. Oft ist es ein verstehendes Lachen, ein Aha-Effekt. Wir haben einen Zusammenhang auf einer tieferen Ebene durchdrungen, um die Pointe zu entschlüsseln. Und das macht Spaß. Und mit Spaß lässt es sich leichter lernen, stellt die Hirnforschung fest – etwas, dass Generationen von Kindern schon lange wussten.
1. Häufig gestellte Fragen
Um die Folien für deine nächste Präsentation lustig zu gestalten, kannst du bspw. Reime, thematisch passende Bilderwitze, erfundene Zitate (bspw. „Gut zitiert ist halb gewonnen.“, Karl-Theodor zu Guttenberg) oder Alliterationen einbauen.
Wichtig ist, dass Humor nicht auf Kosten Einzelner geht und keine Diskriminierung bestimmter Gruppen darstellt. Zudem sollte er weder deine eigene noch fremde Schamgrenzen überschreiten. Achte auch darauf, nicht so viele Witze einzubauen, dass der eigentliche Inhalt deines Vortrags in den Hintergrund rückt.
Ja! Zwar gilt wissenschaftliches Schreiben in Deutschland oft als besonders ernsthaft – doch das muss nicht so sein. Werke wie die Bücher von Schulz von Thun beweisen u.a. durch ihre enorme Popularität, dass Humor in Bild und Sprache komplexe Sachverhalte verständlicher machen kann – auch in wissenschaftlichen Arbeiten.
2. Auf den Mund gefallen?
Mit guter Vorbereitung kennt Witzigkeit keine Grenzen!
Comedy hat Konjunktur. Entertainment ist auf dem Vormarsch. Die Aufmerksamkeitsspanne schrumpft. Das Publikum ist verwöhnt von multimedialen Wundern sozialer Netzwerke und kurzer Videoclips. Trockene Sachlichkeit wurde längst von ihrem Thron gestoßen.
Auch an Hochschulen und in der Arbeitswelt hält allmählich ein lockerer Umgangston Einzug. Doch die Frage bleibt: Wie folgt man dem Diktat der Unterhaltung, ohne sich zu verbiegen oder zur Karikatur seiner selbst zu werden? Schließlich wollen wir nicht belächelt werden – wir wollen die Lacher auf unserer Seite wissen.
Und: Nicht jeder ist von Natur aus witzig. Selbst Menschen mit einem guten Gespür für Situationskomik können nicht immer auf Knopfdruck humorvoll sein. Wie also gelingt es, diese fluffige Zutat gezielt in unsere Reden einzubauen?
Die gute Nachricht: Ein augenzwinkernder Vortrag lässt sich vorbereiten! Humor kann nicht nur geplant, sondern auch trainiert werden.
3. Folien und Präsentationen mit Humor frisieren:
Cartoons, lustige Überschriften und Zitate
Für Ungeübte ist das Erstellen unterhaltsamer Folien eine sichere Lösung. Das erlöst die Vortragenden von der Herausforderung, pointiert vorzutragen. Denn auch das will gelernt sein. Und Witze werden nicht lustiger, wenn man sie erklärt – wie wir sicherlich alle schon einmal schmerzvoll erfahren mussten.
Beim Aufpeppen der Handouts, Folien oder Flipcharts bietet es sich an, zwei Foliensätze zu erstellen: Eine sachliche Präsentation als Handout (gerade wenn es vorab rausgegeben wird) für die Zuhörenden, und eine mit Pointen gepimpte Präsentation für den Live-Vortrag. So kann sichergestellt werden, dass der Humor nicht bereits zu Hause beim Lesen verpufft ist. Aufgewärmte Witze schmecken schal.
Aus den Augen, aus dem Sinn!
Bilderwitze passend zum Thema.
Wir kennen solche Präsentationen ja aus Zuschauersicht. Und was hassen wir am meisten? Richtig! Folien mit endlosen Texten! Wir lechzen in solchen Wort-Wüsten nach einer Veranschaulichung, wie ein Verdurstender nach einem Tropfen Wasser. Ein Comic kann das leisten – und zusätzlich noch für Erheiterung sorgen.
Besonders geeignet sind dafür Folien, die ein neues Kapitel einleiten – also die Überschriftsfolie oder die davor bzw. danach. Eine treffende Karikatur kann das Thema humorvoll auf den Punkt bringen und zugleich einen gelungenen inhaltlichen Einstieg bieten, an den sich nahtlos anknüpfen lässt.
Das geht auch bei abstrakten Themen. Meist gibt es hinter einem Begriff – wie kopfig er auch sein mag – ein verhältnismäßig greifbares Pendant. Ein Vortrag über Versicherungen beispielsweise scheint vielleicht zunächst eine Herausforderung zu sein. „Dazu gibt es doch bestimmt keine Witze!“, fürchten wir.
Aber machen wir mal ein Bäumchendiagramm zum Thema und schauen, welche konkreten Aspekte sich dahinter verbergen! Dann finden wir vielleicht Schlagworte wie: Risiko oder Prognose – mit anderen Worten den Blick in die Zukunft. Und schon fällt es leicht, anhand dieser Suchbegriffe im Internet passende Cartoons zu finden!
Bei der Verwendung des Bildmaterials ist natürlich zu beachten, in welchem Rahmen diese gezeigt werden und ob dem Urheberrecht mit einer Quellenangabe genüge getan ist.
Titel, Thesen, Temperamente –
Humorvolle Headlines.
Die Kapitelüberschrift kommt dir bekannt vor? Richtig! Von der gleichnamigen Sendung. Warum sie hängen geblieben ist, liegt auf der Hand: Sie knallt! Warum? Auch auf die Gefahr hin, eine Zeitreise zurück in den Deutschunterricht auszulösen: Durch Alliterationen. So nennt man diese auch in der Werbung gern genutzte Technik, Worte mit den gleichen Anfangsbuchstaben zu verwenden.
Das hilft nicht nur beim Erinnern, sondern steigert auch das komische Potenzial. Und das Beste: Es ist ganz einfach! Wenn eine Überschrift mehrere Begriffe enthält, suchen wir einfach nach Synonymen, die mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen. Dabei sind Online-Synonymlexika eine praktische Unterstützung.
Bekannte Titel lassen sich ebenfalls clever recyceln – mit oder ohne Alliterationen: So wird aus „Statistische Fehlerquellen“ das deutlich eingängigere „Statistik – Pleiten, Pech & Pannen“. Der Clou dabei: Wir erkennen es wieder! Durch die Vertrautheit ist der Titel bereits mit einem kollektiven Aha-Effekt aufgeladen und bleibt umso besser im Gedächtnis.
Einen ähnlichen Effekt erzielen wir mit der Abwandlung bekannter Redewendungen: Eine Paartherapeutin könnte ihren Vortrag über den Umgang mit Konfliktbewältigung in Beziehungen zum Beispiel mit einer Verballhornung des Eingangszitates aus diesem Artikel überschreiben: Liebe ist, wenn man trotzdem lacht. Um sich inspirieren zu lassen, kann man online in Sammlungen von Redensarten und Sprichwörtern stöbern.
Reim dich oder ich fress dich –
Die Magie der Sprache
„Haribo macht Kinder froh!“ – Das mag mit Blick auf die Inhaltsstoffe diskutabel sein, aber im Kopf bleibt es trotzdem. Warum? Weil es sich reimt. Und wie schon Pumuckl wusste: „Was sich reimt, ist gut.“ Reime prägen sich leichter ein, bleiben hängen – und sie haben oft eine humorvolle Wirkung.
Das können wir uns zu Nutze machen und Titel, Merksätze und was uns sonst noch in die Finger kommt, reimen. Das wird sogar im Hochschul-Betrieb praktiziert. Der sogenannte „Kommunikations-Papst“ Schulz von Thun zum Beispiel prägt seinen Studierenden die wichtigen Inhalte gern mit lustigen Versen ein – zum Beispiel: „Willst du ein guter Kommunikator sein, dann schau´ auch in dich selbst hinein!“ (Quelle).
Wem die Reime nicht so zufliegen, der kann sich eines Werkzeuges bedienen, das auch erfahrene Texter:innen nutzen: Das Reim-Lexikon [Werbung: via amazon.de]. Hier lässt sich bequem nachschlagen, welche Wörter die passenden Endungen haben.
„Gut zitiert ist halb gewonnen.“
(Karl-Theodor zu Guttenberg)
Für die Einleitung oder das Fazit eignen sich besonders Zitate. Viele Vordenker:innen haben beim Aussprechen großer Wahrheiten erstaunlich viel Humor bewiesen. Wir müssen das Rad nicht jedes Mal neu erfinden. Wir können uns einfach an dem erfreuen, was es schon gibt. Auch hier gilt natürlich, die Angabe der Quellen zu beachten, wie den in dieser Überschrift von mir zu Unrecht zitierten Politiker.
Damit komme ich zu einer weiteren humorvollen Verwendungsform von Zitaten: Der (Ja, ich schreibe das böse Wort!) Kleinkünstler Marc-Uwe Kling hat in seinen legendären Büchern, den Känguru-Chroniken (hier via amazon.de *Werbung*), eine geistreiche Technik vorgestellt: Falsch zugeordnete Zitate.
In seinen Kalendern gibt es zahllose Beispiele für diese Kunstform, deren Komik sich daraus ergibt, dass ein bekanntes Zitat eine neue Urheberschaft erhält. Streng genommen habe ich in der Überschrift oben zwei Methoden kombiniert: Die eben vorgestellte Abwandlung bekannter Sprüche und die falsch zugeordneten Zitate.
Denn den Spruch „Gut zitiert ist halb gewonnen“ gibt es so natürlich nicht. „Frisch gewagt ist halb gewonnen“ aber kennen wir schon eher. Und wir wissen, dass der angeblich zitierte Politiker wegen Plagiats-Vorwürfen in die Kritik geraten ist. So entsteht die Spannung zwischen dem Ausspruch und seinem Urheber. Darin liegt der Witz.
Einer der – aktuell gerade wieder passenden – Kalendersprüche von Kling [Werbung: via amazon.de] ist zum Beispiel: „Wenn Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten“ (Wladimir Putin).
Trends treffen:
Im richtigen Teich fischen!
Natürlich haben Witze eine besondere Aufladung, wenn sie den Zeitgeist treffen oder das spezielle Publikum mit seinem ganz eigenen Humor abholen. Dazu lassen sich Branchen-Witze empfehlen, die es überall im Internet zu allen Berufsgruppen gibt. Ein bisschen Selbstironie bringt doch eigentlich fast jeder seinen Berufskrankheiten und typischen Verhaltensweisen entgegen. Viele Informatiker wissen Bescheid über ihre Nerd-Aura – und Pädagog:innen bekommen erst durch orangene und wallende Kleidung ihre Street-Credibility.
Ein weiteres Beispiel:
Treffen sich zwei Psychologen.
Fragt der eine: „Wie geht’s?“
Sagt der andere: „Na, wenn DU es nicht weißt…!“
Den Zeitgeist treffen kann, wer die Angel in den richtigen Teich wirft. Was gerade so in den sozialen Medien kursiert, trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade einen Nerv.
4. Timing ist kein chinesischer Schnellimbiss!
Witze in den Vortrag einflechten.
Witze, Cartoons und Zitate lassen sich nicht nur auf den Folien abbilden. Die meisten lassen sich auch mühelos in den mündlichen Vortrag einbinden. Dann empfiehlt es sich, das Gesagte und das Gezeigte nicht zu doppeln. Die Frage ist also: Wo wirkt der Witz am besten? Oder: Wie traue ich mir am ehesten zu, den Witz zu bringen?
Im mündlichen Vortrag eingebettet oder abgedruckt? In einem relativ seriösen Umfeld, machen sachliche Folien die Referent:innen beispielsweise weniger angreifbar, ein lebendiger Vortrag, der hier und da mit einem Schmunzeln aufgelockert wird, ist aber wohlmöglich mehr als willkommen.
Witze im Vortrag richtig zu platzieren, ist gar nicht so schwierig: Ein Eisbrecher am Anfang, tut gut. Es schafft eine Verbindung mit dem Publikum und löst auch die eigene anfängliche Anspannung. Zudem schafft ein Witz zur Einleitung des Vortrags Aufmerksamkeit.
Auch zum Abschluss ist ein bisschen Zwerchfellgymnastik ein gutes Schmankerl. Wie bei den Folien eignen sich alle Zwischenüberschriften für ein bisschen Humor.
Beispiele können ebenfalls originell sein und uns unsere eigenen, ähnlichen Erfahrungen belächeln lassen: Man denke nur an die berühmte Geschichte mit dem Hammer! Watzlawicks Axiome zur Kommunikation haben wir vielleicht schon wieder vergessen.
Doch auf ewig eingebrannt ist die Geschichte aus der „Anleitung zum Unglücklichsein“ [Werbung, via amazon.de], wie ein Mann beim Nachbarn einen Hammer leihen will und schließlich bei ihm klingelt und ihm an den Kopf knallt: „Behalten Sie ihren Hammer!“ Warum? Es ist einfach urkomisch, welche Gedanken im Inneren der Kommunikation vorangehen.
Wir erkennen uns wieder mit unseren pessimistischen und düsteren Gedanken über die Welt und die Absichten anderer: „Warum hat er nicht gegrüßt? Mag er mich nicht? Ist er einfach ein Idiot?“ Auch hier sitzt die Komik da, wo es weh tut. Die witzige Geschichte legt den Finger in die Wunde unserer menschlichen Schwächen.
Sich selbst und den Alltag oder auch Geschichten in Büchern oder Filmen zu beobachten versorgt uns mit ausreichend Anekdoten. Sicher hilft es, die flüchtigen Ideen festzuhalten, wann immer wir über eine geeignete Story stolpern.
Die größte Herausforderung ist das Erzählen von Witzen. Denn hier spielt nicht nur der Text, sondern auch seine Darbietung eine entscheidende Rolle. Gelacht wird nur, wenn er richtig erzählt wird. Damit auch das Timing beim Erzählen einer Pointe sitzt, kann man den Witz vorher im Freundeskreis testen. Überhaupt übt es, sich Witze zu merken, Witze zu sammeln und sie immer öfter mal in sicherem Rahmen zum Besten zu geben.
5. Excuse me – ein Exkurs:
Humor in wissenschaftlichen Texten, Hausarbeiten und Abschlussarbeiten
Gerade in Deutschland fühlt die Wissenschaft sich oft einer übergroßen Ernsthaftigkeit verpflichtet. Aber das ist gar nicht nötig. Werke wie die Bücher von Schulz von Thun beweisen nicht zuletzt durch ihre enorme Popularität, dass Humor in Bild und Sprache komplexe Sachverhalte verdaulich macht. Auch in Abschlussarbeiten lässt sich die Materie so bekömmlicher machen.
Hier ein Beispiel aus meiner eigenen Diplomarbeit:

Die Darstellung des Werte- und Entwicklungsquadrats karikiert die unterschiedlichen Ausprägungen der menschlichen Natur. Es gilt, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den Extremen: Es ist der Lebensqualität nicht dienlich, sich vor lauter Katastrophen-Phantasien nicht mehr aus dem Haus zu trauen. Aber Selfies im Maul eines Krokodils, senken wiederum die Überlebenswahrscheinlichkeit. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Sicherheitsbewusstsein und Lockerheit. Die überspitzten Zeichnungen bringen es auf den Punkt.
6. Zum Lachen in den Keller gehen?
Schutzräume für Humor-Phobiker.
Wichtig ist, die Grenzen des eigenen Publikums zu kennen. Wenn Schenkelklopfer in der Runde nicht erwünscht sind, sind pfiffige Zitate vielleicht der kleinste gemeinsame Nenner. Die Kunst ist, das passende Medium zu finden. Es sollte zum Vortragenden passen und authentisch wirken; das merkt man am ehesten daran, dass man sich damit wohl fühlt. Aber genauso sollte es auch zum Zielpublikum passen.
Wichtig ist auch, dass die Witze nicht auf Kosten Einzelner gemacht werden. Vor allem dann nicht, wenn diese nichts einstecken können oder wenn der vermeintliche Witz eigentlich Teil einer persönlichen Fehde zwischen Speaker und Zuhörendem ist. Menschen zu Unterhaltungszwecken zu beschämen ist etwas, woran wir uns durch TV-Formate wie DSDS gewöhnt haben – das heißt aber nicht, dass solche Grenzübertritte zum Leitbild unserer Medienkultur erhoben werden sollten.
Auch sollten wir bei der Wahl der Witze achtsam damit umgehen, Grenzen der Scham der Zuhörenden (sowie auch unsere eigenen) nicht zu überschreiten. Wenn ich beim Erzählen Scham empfinde oder Sorge habe, dass jemand im Publikum Scham empfindet, ist das sorgsam zu prüfen.
Manchmal schlägt der persönliche Peinlichkeits-Radar zu schnell aus, ist sozusagen im Vergleich zur Mehrheit eher zu scharf geschaltet. Aber manchmal sind unsere Grenzen vielleicht auch weiter als die von anderen. Das ist zu bedenken. Im Zweifelsfall kann es helfen, sich hier Feedback einzuholen, gern auch von Menschen, die deine Zielgruppe kennen.
7. Narrenfreiheit! –
Die Komik der Situation
Humor ist dann besonders köstlich und wirksam, wenn er an der Grenze zum Unsagbaren stattfindet. Dass wir bei diesem Balanceakt die Grenze immer mal übertreten, ist klar. – Einer der Gründe, warum es ganz schön Mut brauchen kann, Humor zu praktizieren. Dabei gibt es ein ganz einfaches Mittel, mit dem der Grenzübertritt wett gemacht werden kann: „Entschuldigung!“ heißt das Zauberwort, mit dem sich das Publikum besänftigen lässt, wenn mir mein Schamgefühl sagt, dass ich gerade einen Schritt zu weit gegangen bin.
„Entschuldigung, da bin ich wohl zu weit gegangen. Hier war wohl Ihre Grenze.“ Und mit Glück bekomme ich für das Aussprechen dieser Wahrheit dann den Lacher, der den Leuten eben noch im Halse stecken geblieben ist.

Turid Müller – Schauspielerin und Diplompsychologin – arbeitet an den Schnittstellen von Kommunikation und Kreativität. Unter anderem als Leiterin von Kreativitäts- & Präsentationstrainings.
Und als „Teilzeitrebellin“ im Bereich Chanson/Musikkabarett:
Die Wahrheit auszusprechen ist oft ausreichend, um erlösende Lacher zu produzieren. Das kann sowohl spontan passieren wie in dem Beispiel mit dem Grenz-Übertritt. Aber auch geplant. Denn bestimmte Eigenschaften der Situation sind ja bereits im Vorfeld klar. Darauf kann ich mich vorbereiten.
In einem Brainstorming kann ich mir klarmachen, mit wem ich da in welcher Situation zusammen treffe, und welche Eisschichten es vielleicht abzutauen gilt, bevor wir miteinander warm werden. Die Gedanken der Anwesenden auszusprechen, kann schwierigen Konstellationen den Wind aus den Segeln nehmen.
Beispielsweise so: „Sie fragen sich sicher: was macht das kleine blonde Mädchen mit dem Bachelor hier? Was will dieses Kind mir, gestandenem Mann, über das Leben erzählen? – Nun, das Mädchen hat vielleicht an Jahren weniger Lebenserfahrung als die meisten der hier Anwesenden. Aber zum heutigen Thema, hat sie Einiges zu erzählen…“ – Und schon stehen sich keine Fronten mehr gegenüber, sondern man sitzt im selben Boot.
In diesem Sinne: Ahoi! Viel Freude beim Aufbruch zu neuen Ufern der Unterhaltung!
8. Merk-Liste: Die 10 wichtigsten Tipps für deinen lustigen Vortrag
Bilde Analogien
Als es um Absagen wegen Krankheit ging, formulierte ich z.B. jüngst: „Die Vernunft ist eine langweilige Gouvernante.“Verwende Kunst
Lies aus Briefen oder Gedichten vor oder spiele einen treffenden Song oder Videoclip ab. Die Links kannst du in die Präsi einbetten.Bringe eine lustige Definition
Zum Beispiel: „Schwarmintelligenz ist, wenn man mehr als nur einen Vogel hat.“ (www.turidmueller.de)Erfinde Abkürzungen
Wir kennen es von den Eselsbrücken, die wir für unsere Klausuren bilden. Es lässt sich aber auch zur Auflockerung anwenden.Lass dich inspirieren
Schaue Comedy-Sendungen und witzige Vorträge im Internet und live, um deinen Kopf mit Ideen zu füllen und um herauszufinden, welche Art von Humor dir liegt.Erweitere dein Repertoire
Kauf ein Witzebuch mit typischen Witzen aus deinem Fachgebiet!Fülle deinen Brunnen
Lege Dir eine Kiste zu, in der du lustige Artikel, Witze, Zitate, Anekdoten und Postkarten sammelst, um dir so einen Fundus zu schaffen.Such dir Regie
Ein entscheidender Vortrag steht bevor? Such dir einen Coach, der dich beim Schreiben, Schleifen und Rüberbringen der Gags unterstützt. Inzwischen gibt es auch dafür viele geeignete Trainer:innen. Zur Not bitte einfach Freunde um Hilfe, die du für witzig hälst.Werde aufmerksam
Wenn dir jemand Witze erzählt: Achte darauf, welche Witze dir gefallen. Merke sie dir und beginne, sie weiter zu erzählen.Beobachte dich als Publikum
Welche Momente machen dir beim Zuhören besonders Spaß und bleiben hängen?
Weiterführendes:
Artikel auf Studis Online zum Inhalt:
Literaturtipps
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Und noch was:
John Vorhaus: Handwerk Humor, Zweitausendeins, 2010, gebundene Ausgabe: gebraucht erhältlich.
Externe Links:
- Humoinstitut
https://humorinstitut.de/ - Gelotologie (dt.= Die Wissenschaft der Auswirkungen des Lachens)
https://de.wikipedia.org/wiki/Gelotologie Eckart von Hirschhausen: Humorvoll präsentieren. Vortrag an der FU Berlin am 9. Juni 2006.
(Besonders geeignet für Lehre und Konferenzen)
Videos:
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Dieser Artikel wurde erstmals im April 2018 online gestellt. Von Zeit zu Zeit (siehe Artikeldatum oben) sehen wir ihn durch, kontrollieren die Links etc.