Von Themenfindung bis VeröffentlichungBachelorarbeiten / Masterarbeiten / Abschlussarbeiten
Wer bspw. als wissenschaftliche Hilfskraft an einem Lehrstuhl beschäftigt ist, bekommt oft schon darüber mögliche Themen mit oder kann sogar die eigene Arbeit mit einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit krönen. Aber auch ohne solch direkte Anbindung an einen Lehrstuhl kann man sich natürlich umhören und Profs oder wissenschaftliche MitarbeiterInnen fragen, an welchen Themen sie arbeiten und ob dazu Abschlussarbeiten vergeben werden. In der Regel kann man aber auch selbst mit Themenideen an wissenschaftliche MitarbeiterInnen herantreten. Dazu sollte man sich vorher aber schon die Mühe machen, die thematischen Schwerpunkte dieser Menschen herauszufinden und sich an die Person zu wenden, zu der die eigene Themenidee am besten passt. Egal, ob man schon eine Themenidee hat oder diese überhaupt erst finden will: Ein wenig Recherche ist zu empfehlen – schon um zu prüfen, ob das Thema nicht schon massig bearbeitet wurde. Gibt es schon viele ähnliche Arbeiten, muss man sehen, ob sich vielleicht ein Teilproblem finden lässt, dass noch nicht vertieft behandelt wurde. Oder man wendet sich doch etwas anderem zu. Google (oder andere Suchmaschinen) bieten zwar Zugriff auf Unmengen von Webseiten – aber gezielt nach Themen für wissenschaftliche Abschlussarbeiten zu suchen, ist darüber schwer lösbar. Nur wenn das Thema schon sehr genau eingegrenzt ist, kann man natürlich auch auf Suchmaschinen zurückgreifen, um existierende Texte dazu zu finden. Dicke Bücher braucht es zumindest für die Anfangsrechereche nicht – vieles ist virtuell zugänglich Aber Google hat durchaus auch ein spezialisiertes Angebot: Google Scholar. Dieses erfasst diverse Bibliotheken, kommerzielle Anbieter von Abschlussarbeiten wie GRIN oder Diplom.de (die aber in der Regel mind. das Inhaltsverzeichnis und eine kleine Zusammenfassung frei online zur Verfügung stellen; Studierende können den Volltext in der Regel zu einem günstigeren Preis als „Normalnutzer“ erhalten) und sonstige wissenschaftliche Quellen. Aber eben nicht wirklich alle und was wo auf den Trefferlisten auftaucht, mag je nach eigenen Präferenzen nicht immer perfekt sein. Von daher ist die Nutzung einer spezialisierteren Suche oft sinnvoll – hier können möglicherweise ältere Mitstudierende oder wissenschaftliche MitarbeiterInnen des Fachbereichs Tipps geben. Interessant ist sicher auch ein Blick in Open Access Journale (und andere freie Quellen). Ein Verzeichnis nach Fächern findet sich hier. Einige Bachelor- und deutlich mehr Master- und Diplomarbeiten (und noch viel mehr wissenschaftliche Artikel) sind im Rahmen des Open Access Netzwerkes (OAN) im Volltext (PDF) zugreifbar. Noch mehr Quellen und Hintergrundinfos finden sich in unserem Artikel Open Access – Der freie Zugang zu Wissen. Schließlich kann man auch ganz klassisch in der eigenen Hochschul- oder Fachbereichsbibliothek einschlägige Fachmagazine wälzen. Das fachliche Niveau ist dort allerdings oft sehr hoch, schließlich veröffentlichen dort in der Regel nur „fertige“ WissenschaftlerInnen. Insbesondere für Bachelorarbeiten also eher ungeeignet. Wichtig: Am Ende geht es darum, dass man selbst ein Thema ausarbeitet, nicht ums Abschreiben. Mit einem Plagiat schadet man sich nur selbst – ob gleich (wenn es schon bei Abgabe auffliegt) oder später (wenn es dann rauskommt – oder man im Job Schwierigkeiten bekommt, da man eben nie wirklich eine wissenschaftliche Arbeit bis zum Ende selbst erstellt hat und der damit erzielte Lerneffekt nie eintreten konnte).1. Vor der Abschlussarbeit: Themensuche und Tipps zum Schreiben der Arbeit
Themenrecherche
Was es beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit so alles zu beachten gibt, haben wir in einem ausführlichen 5-teiligen Artikel zusammengestellt. Von der Literaturrecherche über den schematischem Aufbau der Arbeit, den eigentlichen Schreibprozess bis zum Literaturverzeichnis geben wir viele Tipps.
2. Abschlussarbeit in Unternehmen
Will man eine Abschlussarbeit direkt in einem Unternehmen machen (fast immer ist hierbei auch eine Bezahlung durch die Firma dabei), so kann man in vielen Jobbörsen speziell nach Angebot von Unternehmen suchen, die Abschlussarbeiten anbieten. So auch in unser Börse: Abschlussarbeiten in Unternehmen.
Es lohnt sich aber auch, Profs und wissenschaftliche MitarbeiterInnen anzusprechen, sofern diese bekanntermaßen gute Kontakte zu Firmen haben. Nicht alles wird ausgeschrieben. Und manchmal kann man sogar selbst mit einer neuen Idee eine Firma überzeugen. Bei den Angeboten von Firmen (wie in der Börse oben) gilt es umgekehrt, eineN ProfessorIn an der eigenen Hochschule zu finden, die/der bereit ist, das dann auch als Abschlussarbeit zu bewerten.
Bei einer Abschlussarbeit in einem Unternehmen kann es sein, dass die eigene Arbeit nicht (oder nur mit größerem Zeitverzug) öffentlich gemacht werden darf (nächster Punkt). Denn sie will von den Erkenntnissen in der Regel exklusiv bzw. zumindest als erstes profitieren. Im Sinne einer freien Wissenschaft kann das durchaus fragwürdig sein – jedeR sollte sich dieser Problematik zumindest bewusst sein.
3. Die eigene Arbeit veröffentlichen – kostenlos oder bezahlt
Je nach Studienfach, Thema und BetreuerIn kann selbst eine gelungene Abschlussarbeit „in der Schublade verschwinden“. Was schade wäre. Hat man eine Arbeit in einem Unternehmen gemacht, so ist die Veröffentlichung in der Regel von dessen Zustimmung abhängig – in der Regel will das Unternehmen die Erkenntnisse selbst zuerst verwenden. Bzw. möchte nicht alle Details veröffentlicht wissen (Betriebsgeheimnisse etc.). Gibt es derartige Restriktionen, braucht man sich weitere Gedanken eigentlich nicht zu machen.
Die Hochschule selbst verwahrt die Arbeit zwar und darüber ist sie theoretisch auch anderen zugänglich, aber oft nur in Papierform. Ganz davon abgesehen, dass sie ja im Grunde nur gefunden werden kann, wenn sie in geeigneter Weise katalogisiert wird (was nicht die Regel ist). Selbst wenn die Arbeit vollständig oder in Teilen online verfügbar gemacht worden ist, ist sie allein dadurch noch nicht leicht auffindbar. Es gilt also, sie auf einer Seite zu platzieren, die viele Arbeiten sammelt, diese thematisch gruppiert und katalogisiert und somit auch wirklich Anlaufpunkt für diejenigen ist, die nach Arbeiten suchen.
Will und kann man also seine Arbeit veröffentlichen, so muss man sich schließlich entscheiden, ob man vielleicht noch einen finanziellen Gewinn aus der Veröffentlichung ziehen kann (und will) oder ob man die Arbeit kostenfrei zur Verfügung stellen will.
Eigene Abschlussarbeit verkaufen
Eigene Abschlussarbeit als freies Wissen zur Verfügung stellen
Die oben als Recherche-Quelle genannten Open Access Journale (u.ä.) sind für die Veröffentlichung studentischer Abschlussarbeiten in der Regel leider nicht geeignet – dort veröffentlichen fast ausschließlich wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen. Einige Hochschulen beteiligen sich aber schon mit Bachelorarbeiten am oben erwähnten Open-Access-Netzwerk – dann ist eine gute Erreichbarkeit automatisch gegeben. Nachfragen vor Ort lohnt – evt. muss man selbst den Anstoß geben, dass die eigene Arbeit auch dort hineingelangt.
Wer die Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit einer hochschulexternen-Organisation (z.B. Gewerkschaft, gemeinnütziger Verein, Verband etc.) schreibt, hat darüber vielleicht schon eine Möglichkeit zur Veröffentlichung. Soweit möglich, sollte man auch hier darauf achten, dass sie technisch so eingebunden wird, dass sie gut gefunden werden kann – und auch möglichst auf Dauer online bleibt (gerade letzteres ist durchaus ein Problem, gerade bei kleineren Organisationen: Neuer Vorstand, neue Webseite ...).