Lernen – nur wo am besten?Finde den perfekten Arbeitsplatz zum Lernen

1. Kurz + knapp
Das kommt ganz darauf an, wie du lernst. Brauchst du die Geräusche von deinem Zuhause um dich herum, oder lernst du lieber im Stillen in der Bibliothek? Vielleicht ist auch ein Mix aus beidem das Beste für dich. Morgens in der Bibliothek, abends zu Hause oder umgekehrt. Am besten, du probierst es aus!
Mit wenig Platz kann es schwierig werden. Wenn du deinen Lern- und Entspannungsort nicht räumlich trennen kannst, können dir kleine Rituale helfen. Lerne nur mit einem bestimmten Stift oder lege eine Tischdecke zum Essen auf den Tisch und nehme sie zum Lernen wieder herunter. Auch einfache Tricks wie ein "Lernoutfit" können dir helfen.
Ob du nur einen Stift und ein wenig Papier oder einen Hefter und Post-It's brauchst, ist dir überlassen. Für ein gutes Arbeitsklima sollte dein Arbeitsplatz jedoch regelmäßig gelüftet werden, eine für dich angenehme Temperatur haben sowie eine gute Beleuchtung.
2. Eine Typfrage: Zuhause lernen oder in der Bibliothek?
Zunächst solltest du herausfinden, wo du gut und gerne lernst: In der Uni-Bib, daheim oder eine Kombination aus beidem.
Klingelndes Telefon, voller Kühlschrank, unerledigter Haushalt oder wuselnde Mitbewohner:innen – manche werden durch ihr Lebensumfeld so sehr abgelenkt, dass ein Gang in die Bibliothek unvermeidlich ist. Andere möchten ihre Materialien liegen lassen, um am nächsten Tag direkt wieder einsteigen zu können und ziehen daher den eigenen Schreibtisch vor. Jede:r muss diese Entscheidung für sich alleine treffen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch.
Wenn du dir unsicher bist, solltest du verschiedene Varianten ausprobieren. Oftmals gibt es zur großen Unibibliothek auch Alternativen: kleine Instituts-Bibliotheken, Öffentliche Büchereien, Archive, Arbeitsplätze in Museen.
Wir werden uns nun schwerpunktmäßig den Arbeitsplatz zu Hause ansehen, da du hier die meisten Gestaltungsmöglichkeiten hast.
3. Arbeitsplatz und Entspannungsplatz strikt trennen!
Zunächst ist es wichtig, einen festen Arbeitsplatz zu haben und diesen Platz nur zum Lernen nutzen. Nicht um zu essen, Zeitung zu lesen oder fern zu sehen. Im Gegenzug solltest du die „Entspannungszone“ nicht zum Arbeiten nutzen (also z.B. den Lieblingssessel, in dem du immer das gute Buch liest, heute mal zum Lernen nutzen). Der klassische Lernplatz ist der Schreibtisch.
Es gibt aber auch Menschen, die viel besser auf dem Fußboden (z.B. auf einem speziellen Teppich), dem Bett (hier kann zur Unterscheidung eine „Lerntagesdecke“ helfen) oder einem Extra-Tisch in der Küche lernen.

Manche arbeiten am besten in der Bibliothek. Die Trennung von Arbeits- und Entspannungsplatz ist damit automatisch gegeben.
Sollte eine strenge Trennung nicht möglich sein, kannst du dich mit Tricks und Ritualen behelfen. Hast du beispielsweise nur einen Tisch, der sowohl als Schreibtisch, Esstisch und Kaffeetisch herhalten muss, so kannst du die Position ändern oder zum Essen eine Tischdecke unterlegen. Andere Rituale können darin bestehen, zum Lernen immer einen bestimmten Gegenstand auf den Tisch zu stellen, ein „Lern-T-Shirt“ anzuziehen oder einen besonderen Stift zu benutzen.
Wichtig ist, dass diese Rituale dann ausschließlich zum Lernen eingesetzt werden! Augenmerk ist auf die bewusste Unterscheidung zu legen. Nach einiger Trainingszeit ist der „Arbeitsplatz“ mit „Lernen“ verknüpft. Und der Einstieg fällt wesentlich leichter. Gewissermaßen geht das Gehirn „arbeiten“, so wie der Angestellte Morgen für Morgen seinen Arbeitsplatz aufsucht. Lernen wird zur Selbstverständlichkeit.
4. Was gehört an den Arbeitsplatz, was nicht?
Der Arbeitsplatz selbst sollte von seiner äußeren Gestaltung den Bedürfnissen angepasst sein. So braucht der eine nur ein Buch, einen Stift und ein Stück Papier, wohingegen die andere Markierungen in verschiedenen Farben macht, Zettel einklebt, aus drei Büchern gleichzeitig lernt oder das Gelesene auf große Blätter an der Wand pinselt.
Alle benötigten Hilfsmittel sollten vorab zurechtgelegt werden. So verhinderst du das oft als Fluchtmöglichkeit eingesetzte Herumsuchen. Dinge die vom Lernen ablenken und die Konzentration stören, haben am Arbeitsplatz nichts verloren.
Es kann hilfreich sein den Fernseher zu verbannen, die Fernbedienung wegzuräumen, den Computer auszuschalten, vielleicht sogar die Internetverbindungen zu kappen oder das Handy in den Flugmodus zu versetzen.
Wenn du an einem Schreibtisch arbeitest, solltest du genug Platz zum Ausbreiten haben (mind. 100x60 cm). Die Höhe ist abhängig von der Körpergröße. Ein bequemer und höhenverstellbarer Drehstuhl, der häufige Stellungswechsel erlaubt, ist ein echter Gewinn für den Rücken. Die Luxusvariante ist natürlich ein höhenverstellbarer Schreibtisch oder ein zusätzliches Stehpult, um auch mal im Stehen arbeiten zu können.
Wer lange am Laptop sitzt und arbeitet, kennt sicherlich das Problem, dass der Blick immer nach unten gerichtet ist: für den Nacken auf Dauer sehr ungünstig! Der Blick sollte stattdessen möglichst nach vorne gerichtet sein. Hier hilft ein externer Bildschirm oder du positionierst den Laptop etwas höher und schließt eine externe Tastatur und Maus an.
5. Die richtige Umgebung für den Arbeitsplatz – Klima, Geräusche, Temperatur, Licht
Wichtig ist also ein gutes Arbeitsklima. Hier hilft auch ein Schild an der Tür, damit du nicht gestört wirst und alle anderen Störquellen wie Telefon, Handy oder Hausklingel lautlos zu stellen. Solltest du dich trotzdem gestört fühlen – z.B. durch die Kommiliton:innen in der Bibliothek, den Kühlschrank, die Vögel, können Ohrstöpsel Abhilfe schaffen.
Auch eine gute Arbeitstemperatur kann das Wohlbefinden erheblich beeinflussen. Wer bei 25°C hervorragend lernen kann, sollte wohl Tropenexperte werden. Allen anderen ist zu empfehlen die eigene Lerntemperatur herauszufinden. Generell gilt: je wärmer die Umgebung, desto müder wirst du. Andererseits können einen z.B. kalte Füße vom konzentrierten Lernen abhalten. Ein Optimum kann daher sein: Heizung runter, bei 18°C lernen und die Füße auf eine Wärmflasche stellen. Sind die Füße warm, wird der Rest des Körpers auch nicht frieren.
Ebenfalls wichtig ist eine gute Belüftung. In regelmäßigen Abständen (z.B. Pausen) zu lüften oder gar an die frische Luft zu gehen, hält den Verstand wach. Sauerstoffmangel hingegen wirkt sich negativ auf die Konzentration aus.
Wer viel lernt braucht dafür gutes Licht. Die herkömmlichen 400 Lumen reichen normalerweise nicht aus. Ideal sind Halogen-Leuchten oder LED-Lampen mit ca. 600 Lumen. Sehr zu empfehlen sind auch Tageslicht durch eine gute Position nah am Fenster sowie direkte und indirekte Lichtquellen. Wie immer gilt: nach den eigenen Bedürfnissen orientieren!
Auch die Lichttemperatur lässt sich für eine gute Lernerfahrung optimieren. Empfohlen wird ein neutrales Weiß von 4.000 Kelvin – manche bevorzugen im Winter kaltweißes Licht von 6.000 Kelvin, was andere wiederum zu grell empfinden.
6. Der perfekte Arbeitsplatz zum Lernen – Tipps im Überblick
Hier nochmals die wichtigsten Punkte, die am Lernplatz geklärt werden sollten:
Gute Beleuchtung
Regelmäßige Belüftung
Richtige Temperatur
Gut ausgestatteter Schreibtisch
Trennung von Arbeits- und Entspannungsplatz
Lärm
Ablenkung (Handy, Internet, Computer, Fernseher…)
Übersicht „Lernmethoden und Zeitmangement“
Die Gestaltung des Arbeits- und Lernplatzes (hier bist Du)
- Zeitmanagement
- Selbst-Motivation
- Konzentration und Grundlagen des Lernens
- Lerntechniken
- Die Prüfung – gut vorbereitet und organisiert
Das oben genannte Datum zeigt das Datum der letzten Bearbeitung und Aktualisierung an.