Digitales Lernen & OnlinestudiumWie du im Home Office gut lernst – und dabei nicht durchdrehst!
Ein Live-Stream einer Vorlesung ist nur eine von vielen Möglichkeiten digitaler Lehre in Corona-Zeiten.
Von Michael Wudi
Das Fernstudium – was vor ein paar Jahren einige Studierende freiwillig gewählt haben, ist seit Corona für den Großteil Alltag geworden. Obwohl viele nur unweit vom Campus wohnen. Im vierten Pandemie-Semester haben wohl alle gehofft, dass ein Home Office-Studium nur noch die Ausnahme ist. Leider weit gefehlt: Je nach regionaler Pandemielage sind Vorlesungen via zoom wieder der Normalfall.
Zwischenzeitlich sind nun alle mit digitaler Lehre vertraut – zwangsweise. Aber beim Thema Lernen ist es so: Man lernt nie aus ... auch nicht digital. Dabei gelten ähnliche Bedingungen wie im normalen Uni-Alltag: Auch vorher musste ein Arbeitstag strukturiert werden oder der Arbeitsplatz produktiv gestaltet sein.
Es gibt durch die Epidemie aber auch Besonderheiten, die alles etwas komplizierter machen.
Was sind die Herausforderungen durch Corona für Studierende?
Die Möglichkeit eine Lerngruppe vor Ort zu bilden, geht seit den Fortschritten in Sachen Impfung und Testkapazitäten wieder etwas besser – es bleibt je nach regionaler Lage aber auch individuelle Abwägungssache. Wenn Kontaktbeschränkungen gelten, geht das dann leider wieder nicht.
Wer eine große Sorge vor einer Ansteckung hat, nutzt hierfür wohl weiterhin digitale Lösungen via Telefon, Chat oder Video. Eine Lerngruppe oder ein Tandem kann gut motivieren – und holt dich etwas aus der Isolation heraus.
Wer selber Kinder hat, ist weiterhin stark gefordert, wenn Schulklassen und Kita-Gruppen in Quarantäne sind oder der Betrieb wegen Erkrankungen nicht oder nur eingeschränkt läuft. Bei Schulkindern kann es noch eher gelingen, etwas Freiräume zum Studieren zu gewinnen – jedoch auch nur eingeschränkt. Das Netz strotzt gerade vor Artikeln zum Thema „Home Office mit Kindern“.
Aktuelle Sorgen um die Finanzierung des Studiums oder allgemeine Sorgen bezüglich der Zukunft betrifft ebenfalls viele Studierende. Diese Grundstimmung, gepaart mit der sozialen Isolation, ist definitiv keine gute Kombi. Zudem fehlen viele vertraute Möglichkeiten und Routinen sich zu entspannen und sich selbst etwas gutes zu tun. Sei es durch die eingeschränkte Möglichkeit Sportstätten, Fitnesscenter, Kinos oder Clubs besuchen zu können.
Der immer monotoner werdende Corona-Alltag begünstigt Gedankenschleifen, die zu nichts führen – außer zur Zermürbung.
Wie Studierende die Pandemie erleben bzw. die Hoch-Phase erlebt haben, kannst du hier nachlesen: Eine Pandemie, vier Storys – Gefeiert wird erst wieder mit 30.
Trial & Error
Viele der Lehrenden mussten sich 2020 schnell an die besondere Situation des Lock-Downs der Hochschulen gewöhnen. Und viele Dozent*innen hatten vorher keine oder nur wenig Erfahrung mit digitaler Lehre machen müssen. Kein Wunder, wenn da nicht alles rund lief ... und teilweise immer noch nicht läuft.
Vieles hatte damals einen Trial-and-error Charakter: Wenn etwas nicht funktioniert, wird es geändert. Hierfür ist es von immenser Bedeutung, dass Studierende Feedback zur Lehre geben – und nicht erst am Ende des Semesters durch einen standardisierten Fragebogen, sondern einfach direkt und anlassbezogen. Auf diesem Weg kann sich die Online-Lehre schneller verbessern. Dies gilt auch immer noch!
Zuerst haben wir in unserem Team von Studis Online unsere studentische Hilfskraft gefragt, wie sich sein Studium mit der Pandemie verändert hat. Dariusch Rimkus ist für sein zweites Bachelorstudium der Politikwissenschaft im Herbst 2019 nach Hamburg gezogen und befindet sich zum Zeitpunkt des Interviews im zweiten Semester. Vorher hat er in Journalismus und PR einen Bachelorabschluss an der Westfälischen Hochschule gemacht.
„Der kommunikative Austausch und Schlagabtausch wird vollkommen entzaubert“
Studis Online: Hey Dariusch. Was läuft gut in Hamburg bei der Umstellung vom analogen Winter- zum digitalen Sommersemester?
Dariusch Rimkus: Es wird von Seiten der Uni viel Wert auf asynchrones Arbeiten gelegt, also auf Arbeiten, dass an keine feste Uhrzeit gebunden ist. Das macht es für die Studis möglichst flexibel, damit diejenigen, die sich zum Beispiel mehr als sonst um die Familie kümmern müssen, nicht benachteiligt werden.
Wir haben zwar noch Veranstaltungen, die synchron, also zu festen Terminen stattfinden, aber die sind eindeutig in der Unterzahl. Zudem werden viele Tools und digitale Strukturen fürs Datenaustauschen, Arbeiten und Kommunizieren sinnvoll eingesetzt. Allerdings läuft dabei auch nicht alles perfekt.
Es wird auch sehr darauf geachtet, dass wir mit den Altlasten aus dem letzten Semester möglichst gut klarkommen. Also die Frist für Hausarbeiten, die zum Beispiel eigentlich Ende März hätten eingereicht werden müssen, wurde mittlerweile zwei Mal verlegt und liegt mittlerweile bei Mitte Mai. Das ist durchaus sinnvoll, da die Bibliotheken lange geschlossen waren.
Die Kehrseite: Die Verlängerung sorgt für Stress, da neben den Kursen aus diesem Semester auch noch die alten Hausarbeiten warten.
Welche Schwierigkeiten gibt es und wie gehst du damit um?
Eine Schwierigkeit ist die übergroße Anzahl an Tools und Plattformen, welche zu leichtem Chaos führt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gerade Leute im ersten oder zweiten Semester gerade etwas überfordert sind.
Ein großer Nachteil von den digital stattfindenden Seminare ist die Verlegung von Diskussionen ins digitale Forum, vom dynamischen Schlagabtausch in einen linearen, oft über Tage andauernden Chatverlauf. Kann auch sein, dass das andere Leute weniger nervt, aber ich diskutiere leidenschaftlich gern und hab das letztes Semester als größten Spaß im Studium für mich ausgemacht. Und die digitalen Diskussionen ersetzen das halt lediglich funktional.
Auch der Wissensaustausch wird weniger, der kommunikative Austausch und Schlagabtausch wird vollkommen entzaubert. Da ich das schon erwartet hatte, hab ich vor dem Semester auch überlegt, mich lediglich für Vorlesungen anzumelden und Seminare außen vor zu lassen. Und damit mein Studium hintenraus zu verlängern. Nun lass ich mich die ersten Wochen aber erstmal drauf ein.
Was hilft dir im Home Office am besten Motivation fürs Studium zu behalten?
Wahrscheinlich am meisten das Sich-Bewusstmachen, dass das neue Semester und die damit einhergehenden Kurse und Aufgaben in der ganzen Corona-Lethargie für Abwechslung sorgt, indem ich zum Beispiel mehr als immer die gleichen Leute sehe, einen strukturierteren Alltag, Tagesablauf und Aufgaben habe, die mich beanspruchen.
Gibt es Unterschiede zwischen dem Vor-Corona-Semester und dem Corona-Semester, wie du gearbeitet und gelernt hast?
Der größte Unterschied ist tatsächlich die Verlegung von Diskussionen von Literatur in virtuelle Foren in Seminaren. Wir lesen als Hausaufgabe Texte zur nächsten Sitzung und diskutieren vorgegebene Fragen zu diesen Texten. Die Diskussion beginnt jedoch schon vor der eigentlichen Sitzung im Forum, damit so auch Studis daran teilhaben können, die zum eigentlichen Termin nicht können.
Außerdem wird in manchen Seminaren auch während der Sitzung, die dann als Videocall stattfindet, die Diskussion aus dem Forum fortgeführt.
Wie kann man gut zusammen arbeiten über die Distanz?
Gute Frage. Ich hab dieses Semester einen Kurs, in dem wir in 3er- und 4er-Gruppen empirisch forschen und darüber auch eine Arbeit anfertigen. Es gibt natürlich sehr viele Tools, die beim gemeinsamen Arbeiten helfen, sowohl bei der Kommunikation als auch bei der Arbeit an sich.
Eine weitere Hilfe für diesen Kurs ist das Anfertigen einer „Gruppenverfassung“. Die wird zwar auch in klassischen Semestern in diesem Kurs erstellt, hat aber gerade für dieses digitale Semester einige Vorteile. In dieser Verfassung stehen Grundsätze der Gruppenarbeit, über die die Mitglieder der jeweiligen Gruppen im Voraus gemeinsam abstimmen.
Dafür beantworten sie Fragen, wie : „Wie und über welche Kanäle kommunizieren Sie miteinander?“, „In welchem Zeitraum können Sie eine Rückmeldung von Ihren Gruppenmitgliedern erwarten?“, „Welche gemeinsamen Werkzeuge wollen Sie für Ihre Arbeit nutzen?“ oder „Wie kommunizieren Sie über Probleme in der Gruppe?“
Das hilft, um gemeinsame Strukturen der Zusammenarbeit – gerade auch der digitalen – gemeinsam festzulegen.
Wie strukturierst du deinen Tag? Anders als vorher?
Tatsächlich sehr anders als sonst. Dadurch, dass die meisten Veranstaltungen zu keiner bestimmten Uhrzeit zu erledigen sind, hab ich meinen Tages- und Arbeitsrhythmus auf Nachtschichten umgelegt, da sie meinem Biorhythmus irgendwie näher kommen – zumindest in meinem Gefühl.
Durch die fehlende Kontrolle und wachsamen Augen der Dozenten, schleicht sich ansonsten öfter der Schlendrian ein als sonst. Ich lasse mich häufiger von meinem Handy oder ähnlichem ablenken als sonst.
Hast du in diesem Semester wegen Corona Probleme mit dem Studium bekommen? Zum Beispiel bei der Motivation oder der Konzentrationsfähigkeit?
Während Videocall-Sitzungen ist es natürlich manchmal schwer, über einen längeren Zeitraum auf einen Bildschirm zu starren und dabei konzentriert zu bleiben. Dagegen kann man zwischendurch seine Kamera ausstellen – was einem eh freigestellt – und mal kurz aufstehen und sich etwas stretchen. Oder kurz ins Bad zu gehen und das Gesicht waschen.
Ich arbeite neben dem Studium noch ca. 15 Stunden die Woche am Laptop. Deswegen ist es für mich auch wichtig, nach wirklich langen Sessions vor dem Bildschirm, mal ein, zwei Stunden was Analoges zu tun. Ich koche dann oftmals – das hilft beim Runterkommen, weil es andere Bewegungen, andere Körperhaltungen und andere mentale Fähigkeiten als am PC erfordert.
„Online studieren: Geht doch!“ – Oder doch nicht so ganz...?
Die Hochschule Koblenz wurde in einem Artikel auf heise.de als Beleg dafür herangezogen, „dass digital studieren funktioniert“.
Das sehen jedoch nicht alle Studierende der Hochschule in Rheinland-Pfalz so. Im Gespräch mit Studis Online erzählt uns die Studentin Sonja, dass sie und ihre Kommiliton*innen die Mittelungen der Hochschulleitung erst über den Bericht auf heise.de erfahren haben. So zum Beispiel die Information, dass in diesem Sommersemester überhaupt keine Präsenzlehre mehr stattfinden wird.
Abgesehen von der mangelnden Kommunikation kritisiert die Studentin der Elektrotechnik, dass Informationen nur scheibchenweise veröffentlicht werden. Größtes Problem: Es ist bis dato Anfang Mai noch nicht beschlossen, wie die anstehende Klausurenphase gestaltet wird. „Das hemmt die Motivation zum Lernen“, sagst Sonja dazu deutlich. Das könnte bei ihrem lernintensiven Fach ein Problem für die Klausuren werden, wenn sie eigentlich für jede Semesterwoche einen Lernplan hat. Dieser Plan ist nötig, um das Pensum zu bewältigen.
Als weiteres Probleme nennt die Koblenzer Studentin die hohe Anzahl unterschiedlicher Plattformen. Genannt hat sie Zoom, Youtube, Panopto, Teamviewer und sogar ein System einer anderen Universität. Dazu kommt, dass viele ausschließlich nur live genutzt werden können. Wer Verwandte pflegt oder Kinder hat, schaut hier in die Röhre – und die coronabedingten Belastungen werden nicht berücksichtigt und Chancen der Digitalisierung genutzt.
Dagegen schätzt die Elektrotechnik-Studentin den Vorteil von Live-Streams, wenn man direkt Fragen stellen kann zum Stoff. Dies ersetze gut die „normale“ Lehre ohne Zeitverlust. Dabei würde sie die Option gerne nutzen, Streams zeitunabhängig zu sehen, da das alte (auch analoge) Problem der Überschneidungen von Veranstaltungen immer noch besteht – trotz digitalem Semester.
Dadurch bleiben viele Studierende auf ihre Kommiliton*innen angewiesen, Mitschriften zu erhalten. Hier gibt es jedoch das Problem, dass sie oft gar nicht weiß, wer noch die gleiche Veranstaltung besucht, da dies nicht online einsehbar ist. „Wie will man jemanden finden, wenn ich nicht weiß, wer in meinem Kurs ist?“
Als Studentin eines technischen Studiengangs merkt Sonja an, dass der Versuch, Laborpraktika online zu ersetzen, scheitert. Grund: Ohne Kontakt mit Geräten bliebe der Lerneffekt bei Null.
Der Eifer von Dozenten, sie und ihre Mitstudis mit zusätzlichem Lernmaterial „zuzuschmeißen“, setzt sie unter Stress. Begründet wird das Verteilen von extra Literatur und Aufgaben damit, dass sie ja alle Zuhause wären und nun Zeit hätten.
Die Koblenzerin meint, dass Freund*innen von ihr, die auf dem Land leben, Probleme mit den Streams hätten... wegen des schlechten Internetempfangs. Sie erzählt, dass eine Freundin sechs Stunden benötige, um eine Vorlesung von 90 Minuten zu streamen. Zusätzlich setze vielen Freund*innen die problematische Finanzierung des Studiums zu, nachdem sie ihren Nebenjob verloren hätten.
Insbesondere am Anfang der Corona-Krise fiel es ihr persönlich schwer, sich für das Studium zu motivieren. Die ständigen Eilmeldungen und Horrorszenarien haben den Alltag dominiert. „Da hat man nicht den Kopf fürs Studium.“
Wie gestalte ich mein Fernstudium im Homeoffice?
Auch schon vor Corona warst du (theoretisch) genötigt, das Lernen und Arbeiten zu strukturieren. Zum Thema Zeitmanagement findest du bei uns bewährte Tipps, wie du das Semester, deine Woche und deine Tage planst – sowie Zeitdiebe ausfindig machst.
Ein Fernstudium hat jedoch ein paar Besonderheiten zum regulären Präsenzstudium, auf die du achten solltest. Erste Hinweise hat uns die Soziologie-Studentin Stefanie gegeben. Sie studiert an der Fernuniversität Hagen – hat also schon freiwillig Erfahrung gesammelt:
„Wichtig ist ein realistischer Plan mit kleinen Zielen, ein fester Zeitplan für jeden Tag, eine Umgebung, in der man sich wohl fühlt aber trotzdem nicht von anderen Dingen abgelenkt ist, ein gut vorbereiteter Arbeitsplatz und feste, effektive Pausen (Essen, Bewegung, kleine Belohnung).
Keine Süßigkeiten und ähnliches mit an den Arbeitsplatz nehmen, macht dick und lenkt ab. Lerngruppen motivieren, unterstützen und erleichtern vieles. Sollte man sich unbedingt suchen.
Es ist wichtig, sein Ziel vor Augen zu haben, beispielsweise als Leitsatz aufgeschrieben sichtbar hingehängt. Und abends nicht nur sich anschauen, was man nicht erledigen konnte, sondern was man alles geschafft hat!“
11 Tipps fürs Onlinestudium zuhause
📋 To-Do-Listen
Diese sollten täglich angefertigt werden – und die Punkte sollten jedoch präzise, kleinschrittig und zeitlich definiert sein! Auch wichtig: Erfolg sichtbar machen! Warum nicht mit einem Stempel wie aus Zeiten der Grundschule? Oder ganz simpel mit Durchstreichen.
📚Arbeitsplatz: Nicht nur chic sondern ordentlich!
Nimm' dir fünf Minuten vor Beginn der Arbeit, um deinen Schreibtisch aufzuräumen. Nicht Wegzuschaffendes, was dich stört, verschwindet einfach unter einem Tuch.
📵 Zeitdiebe wegesperren
Alles was dich beim konzentrierten Arbeiten stören könnte, solltest du verbannen und außer Reichweite bringen. Oft ist das ein Handy. Aber auch Pushnachrichten am Laptop über neue Mails und News stören deinen Flow!
📝 Nutze deine Mitschriften
Wer kennt das nicht – am Ende des Semesters ergeben manche Notizen für dich einfach keinen Sinn mehr. Dann hast du wohl zu lange gewartet, sie dir anzuschauen. Emily Nordmann aus Glasgow gibt in einer Präsentation eine Menge hilfreicher Tipps, was du beim Mitschreiben beachten kannst und wie du damit später gut umgehst.
✍️ Versuchs mal mit der Hand
Nur weil alles jetzt online jetzt stattfindet, muss nicht alles am Rechner erledigt werden. Es macht durchaus Sinn, das Medium zu wechseln, indem du Vorlesungsnotizen oder Karteikarten handschriftlich erstellst. Für das Schreiben mit der Hand plädiert auch der Neurowissenschaftler Henning Beck (Artikel auf Forschung und Lehre).
⏰ Achte auf Pausen
Nicht nur frische Luft solltest du dir ab und zu gönnen. Auch ein stretchen am Platz hilft schon mal. Und damit du es nicht vergisst, kannst du dich von einem Wecker erinnern lassen.
👥 Lerngruppen
Egal ob in real life oder digital: Du solltest dich mit deinen Kommiliton*innen treffen. Warum? Weil es dich aus grauen Phasen rausreißt und motivieren kann, am Ball zu bleiben.
🍵🍎 Nicht das Trinken und Essen vergessen!
Für ein effektives Lernen ist es auch wichtig dass dem Körper ein Rhythmus zugestanden wird – nur beim Thema Schlaf sondern auch beim Essen. Hier findest du mehr Tipps.
🎬 Feierabend
Mache einen klaren Cut, um vom Lernen runter zu kommen. Irgendwann ist einfach der Schacht auch voll. Schreibe dir vorher noch eine Nachricht an dich selbst, was du morgen oder nach dem Wochenende machen möchtest. Das erleichtert dir den Start morgen. Außerdem kannst du auch jetzt deine Erfolge sichern.
🚶🎵🧑🍳 Ausgleich finden – ohne am Bildschirm hängen zu bleiben
Um vom Lernen runter zu kommen hilft es, etwas ganz anderes zu machen: Spazieren gehen, Kochen, Musik hören oder Sport machen.
👐 Help!
Du hast Schwierigkeiten beim Konzentrieren? Schau' nach, ob deine Hochschule oder dein Studierendenwerk eine Lernberatung anbietet. Auch andere Probleme und Sorgen können dich vom Lernen ablenken. Es gibt für fast jedes Problem eine Ansprechpartner*in, die du (online) erreichen kann.
Wie du mental fit im Corona & Krisen-Alltag bleibst
Psychische Gesundheit ist etwas, was du nicht einfach hast. Es ist ähnlich wie ein Muskel, der trainiert werden muss. Hier haben wir Tipps für dich, was in den Trainings-Plan rein könnte:
Geh raus an die frische Luft – so oft wie es geht! Auch kurze Spaziergänge um den Block bringen dich auf andere Gedanken und bringen dich auf Trab. Zuhause kannst du dich auch mit Workouts, Yoga & Co. in Bewegung halten.
Achte auf ausreichenden Schlaf und finde einen passenden Schlaf-Wach-Rhythmus.
Sei kein Kanninchen vor der Schlange – und schaue nicht ständig Nachrichten. Natürlich sollst du dich aktuell informieren. Setze dir aber selbst ein Limit und Slots am Tag, wann du Nachrichten konsumierst. Nutze hierfür auch besser seriöse Quellen und weniger Youtube, Facebook und Co.
Pflege deine sozialen Kontakte mit Telefonieren, Chatten, Videotelefonieren oder schreib' doch oldschool Briefe und Postkarten. Achte darauf, dass sich die Gespräche und Inhalte nicht nur um Corona oder den Ukraine-Krieg drehen und was nun alles blöd ist. Frage dich oder dein Gegenüber, was schön am Tag lief.
Trainiere deine psychischen Abwehrkräfte!. Tipps hierfür findest du hier in unserem ausführlichen Artikel zu Resilienz. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training und Achtsamkeitsübungen können dir Ruhe und Wohlbefinden verschaffen. Es gibt viele tolle Podcasts, die dir eine Anleitung geben. Wenn du das passende für dich gefunden hast, mache die Übungen am besten täglich. Sie dauern auch nur zwischen 5 und 20 Minuten.
Mit Achtsamkeitsübungen kann es dir auch gelingen, Stress zu reduzieren und bewusste Pausen einzulegen.
Anderen helfen kann auch dir helfen: Du merkst, dass du etwas bewirken kannst. Schau am besten vor Ort, welche Initiativen aktiv sind.
Resigniere nicht und werde nicht zur 🐢 Schildkröte mit eingezogenen Kopf! Die können nämlich im Gegensatz zu dir bis zu fünf Monate Winterschlaf machen.
Weitere gute Tipps:
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Technik, die begeistert –
Digitale Tools fürs Digitale Lernen und Arbeiten
Videokonferenz mit deinen Mitstudis
Sei es zum gemeinsamen Lernen oder Arbeiten. Ein direkter Kontakt und ein Weg sich auszutauschen mit unmittelbarer Möglichkeit Feedback zu geben und zu erhalten, ist Gold wert. Zur Not auch mal draußen, wenn es das Wetter zulässt – oder deine Outdoor-Kleidung.
Sonst bietet sich zu Zeiten von Corona natürlich eine Videokonferenz an. Falls du auf keine hochschulinterne Lösung zurück greifen kannst, bietet das Netz viele Möglichkeiten.
Eine kostenfreie und Open Source-basierte Lösung bietet Jitsi Meet. Du kannst entweder ein Programm installieren oder es einfach über den Browser nutzen. Nach der Erstellung einer Konferenz musst du lediglich einen Einladungslink verschicken – und zur Sicherheit kannst du auch ein Zugangspasswort einrichten.
Eine gute Übersicht über bekannte und unbekannte Videochat-Apps und -Anbieter bietet Utopia.de.
5 Hinweise für schicke, störungsfreie und unpeinliche Videochats – ohne Beauty-Tipps!
Achte darauf, dass die Kamera nicht gegen eine Lichtquelle gerichtet ist, vor der du sitzt.
Wer ein Headset nutzt, versteht meist die anderen besser und sendet etwas weniger Störgeräusche. Und wenn ihr nicht alleine wohnt ist das für deine Mitbewohner*innen auch leiser.
Achte darauf, dass du nicht gestört wirst und eine ruhige Umgebung hast. Schalte dein Handy auf lautlos und deaktiviere alle eingehenden Meldungen.
Bei vielen Teilnehmenden: Wenn du gerade nichts zu sagen hast, deaktiviere doch dein Mikro. Das minimiert Störungen. Und bei Bildproblemen kann es helfen, wenn nicht alle mit Bild übertragen.
Deine Wohnung versinkt im üblichen Chaos? Achte auf den Hintergrund! Und wer seinen Bildschirm mit anderen teilen möchte, sollte vielleicht vorher schauen, was andere dort noch so erblicken könnten. Damit Privates auch privat bleibt!
Zusammen an Texten arbeiten
Neben dem bekannten googledocs bietet Etherpad eine einfache Möglichkeit, zusammen mit anderen an einem Text zu arbeiten. Du hast folgende Vorteile:
Das Programm ist Open-Source und ist kostenfrei zugänglich
Da es über den Browser läuft, ist es unabhängig vom Betriebssystem – ohne Anmeldung.
Du kannst mit anderen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten.
Mit SciFlow hast du ebenfalls eine browserbasierte Lösung zum alleinigen oder auch kollaborativem Schreiben – mit dem Vorteil, dass es auf die Bedürfnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten spezialisiert ist.
Es werden Templates zur Formatierung angeboten, sowie auch ein Import von Referenzen. Der Text kann später in ein gängiges Dateiformat exportiert werden. Für Studierende und Forschende ist es kostenlos.
Zusammen Zeichnen
Wer zusammen mit Anderen etwas zeichnen möchte, kann dies mit dem Open Source Programm Drawpile testen.
Weitere Ideen und Anregungen findest du auf der Corono-Spezialseite vom Hochschulforum Digitalisierung.
Weiterführendes zum Thema
Artikel zum Thema Lernen
- Die Gestaltung des Arbeits- und Lernplatzes
- Zeitmanagement
- Selbst-Motivation
- Konzentration und Grundlagen des Lernens
- Besser Lernen mit Aufmerksamkeit & Tunnelblick
Probleme im Studium?
- Achtsamkeit
- Resilienz
- Krisen im Studium vermeiden und bewältigen
- 12 Beratungsangebote, die Studierende kennen sollten
Sonderreihe Studium in Zeiten der Corona-Pandemie
- Auslandsstudium & Erasmus-Stipendien zu Zeiten des Corona-Virus
- Studienfinanzierung: Überblick über alle Finanzquellen in der Corona-Flaute
- Regelungen für Notfälle: BAföG & Corona
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- Virtuelles Praktikum als Alternative
- Studieren in Zeiten von Corona: Wie du die Zeit sinnvoll nutzen kannst
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Anmerkung der Redaktion:
Der Artikel ist erstmalig am 08.05.2020 veröffentlicht worden. Das oben genannte Datum stellt den letzten Stand der Aktualisierung dar.