Von Maximiliane Brand, Nicole Lühring und Svenja Spyra
1. Was sind die Gender Studies?
Grundsätzlich lässt sich über die Gender Studies aussagen, dass ihr allgemeiner Fokus beim Konzept des Geschlechts als zentraler Analysekategorie liegt. Eine klassische Fragestellung der noch relativ jungen Disziplin lautet: Wie verändern sich Frauen- und Männerbilder? bzw. Wie verändert sich die Rolle der Hausfrau und die des männlichen Ernährers im Kapitalismus im Laufe der Geschichte? Andere Schwerpunkte befassen sich mit der aktuellen Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder gesellschaftlichen Zuschreibungen, die mit Geschlecht oder Körper einhergehen.
Oftmals geht es auch in den Gender Studies um eine (kritische) Betrachtung alltäglicher Selbstverständlichkeiten bzw. des alltäglichen (Zusammen-)Lebens. Weitere Fragen befassen sich u.a. mit Situationen, die sehr nah am menschlichen Alltag liegen, z.B. wie der familiären Arbeitsteilung, Gefühle, Handlungen von Menschen, die einem, oder keinem bestimmten Geschlecht zugeschrieben werden oder menschlichen Entwicklungs- und Reifungsprozessen.
Darüber hinaus finden sich auch Fragestellungen, die sich damit beschäftigten, wie Geschlechter in zwischenmenschlichen Beziehungen und Kommunikationsformen konstruiert werden oder in welchen Alltagssituationen Geschlechter eine Rolle spielen sowie eben auch nicht.
Häufig wird der Analysefokus Geschlecht mit weiteren sozialen Kategorien verbunden, wie zum Beispiel Alter, (vermeintliche) Herkunft, Gesundheit, sexuelle Orientierung, soziale Herkunft und vielem mehr. Diese breite Perspektive beleuchtet die komplexe Eingebundenheit von Menschen in gesellschaftliche Kontexte und Hierarchien, die bestimmte Menschen in der Gesellschaft einnehmen können.
Damit ist ein Forschen und Lernen verbunden, das, um hier einige Beispiele zu nennen, gesellschaftliche (Macht- und Herrschafts-)Strukturen, Arbeits- und Kommunikationsprozesse in beruflichen Organisationen, aber auch bestimmte Subkulturen in ihren Eigenheiten und die Hervorbringung von Identitäten thematisiert.
Andere Perspektiven fragen danach, wie gegenwärtige Verhältnisse historisch bedingt sind, bzw. wie sich ein bestimmter Sachverhalt, etwa die Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt, gegenwärtig gestaltet und historisch gewandelt hat.
Auch das Aufwachsen von Menschen, insbesondere von Mädchen und Jungen, wird erforscht. Das dahinterliegende Forschungsinteresse kann z.B. danach fragen, wie sich Sozialisationsprozesse – d.h. Prozesse des Aufwachsens und des Hineinwachsens in die Gesellschaft – vollziehen und Menschen „erfolgreich“ zu Frauen* und Männern* werden (können). Auch die Lebenssituation von offen lebenden Inter*Kindern ist ein Forschungsthema.
Andere Teilbereiche befassen sich mit den spezifischen (diskriminierenden) Situationen und Lebenslagen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter*Personen und thematisieren in diesem Zusammenhang z.B. Machtverhältnisse, Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung und Teilhabe im Job, Diskriminierungen, Stigmatisierungen sowie Teilhabe im öffentlichen Raum.
Daneben wird bspw. auch thematisiert, wie Akteur*innen Geschlecht bewusst anders gestalten. Geschlecht kann aber auch auf supranationaler Ebene betrachtet werden. Diesbezügliche Fragestellungen fokussieren dann z.B. den Faktor Geschlecht im Kontext von Wohlfahrtstaaten oder der europäischen Sozialpolitik.
Als Studienfach bieten die Gender Studies standortbezogen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen an, die insbesondere bei den Nebenfächern stark von der jeweiligen Trägerfakultät abhängen und somit in verschiedenen Teilbereichen der Gender Studies verhaftet bleiben. Hier bietet es sich an, je nach Interessensetzung an den verschiedenen Studienorten zu recherchieren, um das für sich entsprechende Angebot zu wählen.
Das Studium ist an vielen Universitäten aufgrund der Zusammensetzung aus verschiedenen Kerndisziplinen trans- und interdisziplinär organisiert und bietet somit oft auch einen grundlegenden Einblick in verschiedene Fächerkulturen, Arbeitsweisen und Wissenschaftssprachen.
2. Wie sehen die Studieninhalte konkret aus?
Entwicklung der Gender-Studies
Die Gender Studies stellen eine inter- und transdisziplinäre Disziplin der Wissenschaft dar. Dies bedeutet, dass sie sich aus verschiedenen Disziplinen zusammensetzt bzw. über die Grenzen einer wissenschaftlichen Disziplin hinausgeht und Wissen auch außerhalb der Universität gewonnen wird.
Im wissenschaftlichen Betrieb ist die Disziplin in Deutschland mit derzeit 212 Professuren vertreten (Stand 9/2022, Quelle). Hierbei muss eingeschränkt werden, dass ein Großteil davon (164) nur sogenannte Teildenominationen sind. Das bedeutet, dass diese Professuren nur teilweise eine thematische Schwerpunktsetzung im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung / Gender Studies haben. Vergleicht man, bzw. frau, dies mit den über 49.000 Professuren aller Fächer in Deutschland (vgl. Statista 2020), entspricht es einem ungefähren Anteil von 0,4 %. Und könnte somit zurecht als Orchideenfach bezeichnet werden.
Allgemein haben Studierende die Möglichkeit, sich im Laufe ihres Studiums innerhalb vieler Fachrichtungen zu spezialisieren: Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sportwissenschaften, Humanmedizin, Rechtswissenschaften, Ingenieurswissenschaften, etc.).
Die Gender Studies sind im Allgemeinen eine junge Disziplin, deren Ursprünge auf die Frauenforschung zurückgehen. Dabei ist es nicht das Ziel, wie es manchmal fälschlicherweise angenommen wird, politische oder aktivistische Forderungen zu formulieren, sondern es geht ausschließlich darum, wissenschaftliche Erkenntnisse zu erwerben bzw. durch (Grundlagen-)Forschung neues Wissen hervorzubringen.
Hierbei werden unterschiedlichste Methoden angewendet: solche der qualitativen Sozialforschung, also Interviews, Beobachtungen, Krisenexperimente, etc., sowie quantitative Verfahren, also solche, die eher große Mengen an Daten abfragen und mittels statistischer Verfahren bearbeiten.
Die eigene wissenschaftliche Fachsprache, welche sich im Laufe der Zeit etablierte, spiegelt dabei die trans- und interdisziplinären Fachkenntnisse wieder, aus denen sich die Disziplin herausgebildet und entwickelt hat.
Um ein Gespür dafür zu geben, mit welchen thematischen Fragen sich die Gender Studies innerhalb der Disziplin beschäftigten und auch heute noch nachgehen, sind hierzu beispielhaft zwei klassische Arbeiten der Gender Studies aufgeführt.
Zum einen handelt es sich diesbezüglich um das Werk von Gisela Bock und Barbara Duden zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus (vgl. Bock/ Duden: 2000), zum anderen um die ‚Geschlechtscharaktere’, welche von Karin Hausen umschrieben wurden (vgl. Hausen: 1977).1
Neben diesen klassischen Beispielen, die vor allem die Rolle von starren, vermeintlich durch die Natur vorgegebenen, Geschlechterbildern in der gesellschaftlichen Ordnung hinterfragen, finden sich jedoch noch weitere thematische Schwerpunktsetzungen. So gehören unter anderem auch Transstudien, Queer Theory, Feministische Ökonomie, Männlichkeitsforschungen etc. als Spezialisierungen zu den Gender Studies.2
3. Wie ist der Ablauf des Studiums?
Die Autorinnen des Beitrags (Grundsätzliches, Studieninhalte, Aufbau)
Nicole Lühring ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Augsburg. Davor studierte sie Soziologie, Gender Studies und Philosophie an der LMU München. Ihre Interessenschwerpunkte sind: Wissenssoziologie, Geschlechtersoziologie, Queer Studies sowie kriminologische Sozialforschung.
Maximiliane Brand ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studienfachkoordinatorin der Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum. Sie studierte Geschichte, Gender Studies und Anglistik/Amerikanistik an der RUB. Zu ihren Schwerpunkten zählen: kritische Männlichkeitsforschung, Wissenssoziologie und Wissenschaftsforschung sowie Institutionalisierung der GS.
Svenja Spyra arbeitet gegenwärtig als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU München. Ihre Arbeits- und Forschungsinteressen liegen bei subjekt-, diskurs- und praxistheoretischen Zugängen, Wissenssoziologie, Körpersoziologie & Queer Theory. Sie studierte Gender Studies an der Universität Bielefeld und ist Mitbegründerin der AG Perspektiven in der FG Gender, die sich mit Belangen von Studierenden im Feld der GS befasst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, während des Studiums Einblicke in die Gender Studies zu erlangen. Wie bereits erwähnt, gibt es an verschiedenen Hochschulstandorten im deutschsprachigen Raum rund 30 Gender Studies-Studiengänge (Bachelor und Master). Hier können sich interessierte Studierende sowohl für ein 1-Fach- als auch ein 2-Fächer-Studium entscheiden.
Das Bachelor-Studium dauert in der Regel 6 Semester und man kann 180 ECTS erwerben. Das Master-Studium dauert hingegen meist 4 Semester bei 120 zu erwerbenden ECTS.
Teilweise können Gender Studies als gleichwertiges Fach mit einem anderen Fach kombiniert oder als Nebenfach gewählt werden. An einigen Standorten, wo es keine Studiengänge gibt, erhalten Studierende die Möglichkeit, im Rahmen von Zertifikatsprogrammen Lehrveranstaltungen aus den Gender Studies zu studieren. Einen aktuellen Überblick über die Angebote bietet die Datensammlung des Margherita-von-Brentano-Zentrums der FU Berlin, welche fortlaufend aktualisiert und erweitert wird.
Um Gender Studies im Master zu studieren, braucht es nicht zwingend einen Bachelor-Abschluss im Fach. Die meisten Studienanfänger*innen im Master kommen aus völlig unterschiedlichen Disziplinen und tauschen oft eines der beiden Bachelor-Fächer durch Gender Studies aus oder entscheiden sich bewusst für einen 1-Fach-Master.
Dies heißt jedoch nicht, dass es keine Voraussetzungen gibt, um Gender Studies im Master zu studieren. Hier empfiehlt es sich, die Zugangsvoraussetzungen der einzelnen Standorte zu vergleichen. Meist muss eine gewisse Anzahl von Creditpoints in entsprechenden Bereichen der Gender Studies absolviert worden sein. Die Kriterien sind hierbei weit gefasst, um auf die Interdisziplinarität der Studieninteressierten zu reagieren.
Insgesamt ist es empfehlenswert, bereits im Bachelor Lehrveranstaltungen im Bereich der Gender Studies – sofern dies angeboten wird – zu belegen, um einen ersten Einblick in die verschiedenen Themenbereiche und methodischen Herangehensweisen zu erhalten. Zudem gibt es an manchen Standorten auch einen NC (Numerus Clausus, Zugangsnote), welcher die Zulassung regelt. Der NC variiert von Jahr zu Jahr. Auch sollte geprüft werden, ob bestimmte Sprachkenntnisse vorhanden sein müssen.
Je nach Wunsch kann also das Fach Gender Studies im Bachelor als auch Master unterschiedlich intensiv studiert werden. Was dies bedeutet, zeigt sich beispielhaft anhand von drei Masterprogrammen.
Beispiel 1:
Gender Studies „Interdisziplinäre Forschung und Anwendung“ / Master of Arts / Science (1-Fach-Master)
Universität Bielefeld
In Bielefeld entscheiden sich die Studierenden bewusst für das Studium der Gender Studies. Im Gesamtumfang von 120 CP erhalten sie hier eine Ausbildung im Fach Gender Studies. Der Schwerpunkt liegt hier im Fach Sozialwissenschaft/Soziologie. Jedoch ermöglichen einige Module Einblick in die interdisziplinären Angebote im Bereich Gender Studies an der Universität Bielefeld. Zum Ende des Studiums wird das Studium hier anwendungsorientiert und bietet sowohl eine Lehrforschung als auch ein Praktikum an.
Beispiel 2:
Gender Studies – Kultur, Kommunikation, Gesellschaft (2-Fächer-Master)
Ruhr-Universität Bochum
In Bochum können Gender Studies als gleichwertiges Fach mit einem weiteren Fach aus den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften studiert werden. Gleichwertig bedeutet hier, dass in beiden Fächern mind. 50 CP erlangt werden. Die Studierenden entscheiden am Ende, in welchem der beiden Fächer sie ihre Masterarbeit schreiben. Zu den beliebtesten Kombinationen gehören die Fächer Geschichte, Medienwissenschaft oder Sozialwissenschaft.
Gender Studies in Bochum ermöglichen den Studierenden zwei unterschiedliche Akzentsetzungen. Die Studierenden können im Vertiefungsbereich zwei unterschiedliche Akzent setzen. Sie entscheiden sich, ob sie die Option Theorie oder Praxis wählen. In der Option Praxis absolvieren sie ein 6-wöchiges Praktikum und können so erste Einblicke in die Berufspraxis erlangen.
Wenn es nicht gleich ein komplettes Studium sein soll oder es auch die Standortwahl nicht zulässt, dass es eben dies wird, können Studierende auch Zertifikate im Bereich Gender Studies erarbeiten. Dies ist u. a. in Hamburg, Kassel, Köln, Marburg, Salzburg und Siegen der Fall. Diese Zertifikate bescheinigen, dass die Studierenden in ihrem Studium zusätzlich Lehrveranstaltungen mit einem inhaltlichen Schwerpunkt im Bereich Gender Studies belegt haben. In Marburg wird bspw. das „Zertifikat Gender Studies und feministische Wissenschaft“ verliehen. Die Studierenden müssen hierfür ein Basismodul (12 CP) und ein Aufbaumodul (12 CP) absolvieren.
4. Wo kann Gender Studies studiert werden?
Du kannst Gender Studies an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Gender Studies in 12 Städten studiert werden.
5. Was kostet ein Gender Studies-Studium 2024 und wie finanziere ich es?
Was das Studentenleben kostet
Während eines Gender Studies-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 783 € und über 1.896 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen über 950 € im Monat aus.
Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.
Und wie bezahle ich das alles?
Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.
Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das Studenten-BAföG ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.
Ab Wintersemester 2024/2025 gibt es für unter 25-jährige, die vor dem Studium Bürgergeld (oder einige andere Sozialleistungen) beziehen, voraussichtlich eine Studienstarthilfe von einmalig 1.000 €.
Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.
Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.
6. Bachelor- oder Masterabschluss – und dann?
Ein Abschluss im Fach Gender Studies ermöglicht unterschiedliche Perspektiven für die weitere Laufbahn. Im Falle des Bachelors stellt sich erst einmal die Frage, ob ein Masterstudium als Erweiterung studiert wird. Nach dem Masterstudium ergibt sich eine Fülle an Möglichkeiten. Viele Absolvent*innen der Gender Studies entscheiden sich für eine wissenschaftliche Laufbahn. Dies bedeutet, dass sie im Anschluss an den Masterabschluss mindestens eine Promotion anstreben. Sie können u.a. an einem Lehrstuhl, in einem Kolleg oder auch einem Forschungsprojekt promovieren.
Vermehrt führt der Weg nach dem Abschluss auch in die Praxis. Der Weg kann je nach Branche noch einmal über eine Weiterbildung (Trainee-Programm; Volontariat) zum Ziel führen oder die Absolvent*innen greifen zum Beispiel Interessens-Schwerpunkte aus Ehrenamt oder Nebenjobs während des Studiums auf.
Wie in allen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ist die Fülle an Möglichkeiten augenscheinlich überwältigend. Daher sollte schon früh im Studium ein erster Blick in Richtung Berufsperspektiven gehen. Fragen dieser Art beantworten gerne Alumni*ae-Netzwerke, Studienfachkoordinator*innen oder auch die Berufsberatungsangebote der Studienstandorte.
Insgesamt lässt sich eine „vermehrte[.] Nachfrage nach genderspezifischem Wissen [feststellen], wovon vor allem die Konjunktur des Begriffs der Genderkompetenz zeugt (Liebig et al. 2008). Gemeint ist hier eine berufliche Schlüsselqualifikation, welche nicht nur Kenntnisse über Geschlechterordnungen und -konstruktionen, sondern auch über Diskriminierungsstrukturen und Gleichstellungsmaßnahmen beinhaltet.“
Mögliche Berufsfelder, in denen Absolvent*innen nach Abschluss des Studiums arbeiten, können bspw. folgende sein:
NGOs, Vereine und Verbände
Politik und Stiftungen
Wirtschaft
Verlage
Forschung (Universitäten, Institute, Akademien)
Ein Tipp zum Schluss: Es lohnt sich, mithilfe der Datensammlung die einzelnen Seiten der Studien- und Zertifikatprogramme zu besuchen. Meist gibt einem schon der Blick auf die Startseite eine Idee, in welchen interdisziplinären Fachbereichen das Angebot vor Ort verankert ist. Ein weiterer Blick ins Modulhandbuch zeigt außerdem, wie die unterschiedlichen Schwerpunkte innerhalb der Module vertreten sind. Einige Standorte haben zudem mehrere Studienprogramme zur Auswahl.
7. Weiterführendes zum Studienfach Gender Studies
FAQ Gender Studies
Die Regelstudienzeit für einen Bachelor in Gender Studies beträgt 6 Semestern (180 ECTS), wobei das Fach oft als eines im Rahmen eines Kombi-Bachelors studiert wird. Im Master wird Gender Studies öfter als Ein-Fach-Master angeboten mit in der Regel 4 Semester (120 ECTS), es gibt aber auch hier Kombi-Master.
Gender Studies kann in über 10 Städten studiert werden, darunter Berlin, Bochum, Frankfurt / Main und Köln.
AbsolventInnen eines Studiums der Gender Studies arbeiten häufig in NGOs, Vereinen und Verbänden, in der Politik und in Stiftungen, in der Wirtschaft, in Verlagen oder in der Forschung (Universitäten, Institute, Akademien).
Auf Studis Online
- Alle Studiengänge im Bereich Gender Studies in Deutschland
- Studienführer Frauenstudiengänge in Deutschland
- Die Entstehung von gendergerechten Schreibweisen
- Gendern in Hausarbeiten
Links
- Fachgesellschaft Geschlechterstudien / Gender Studies Association
- Studiengänge und Zertfikatsprogramme im deutschsprachigen Raum
Margherita-von-Brentano-Zentrums der FU Berlin
Weiterführende Literaturempfehlungen
Buchtipps sind redaktionell ausgewählt. Wir erhalten eine kleine Provision, wenn über den Link auf Amazon eingekauft wird.
Kortiendiek, B.; Riegraf, B.; Sabisch, K.:
Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Wiesbaden, 2017: Springer.
Im Artikel verwendete Literatur:
Becker, R.; Kortendiek, B. (2010): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden: Springer VS Verlag.
Bock, G.; Duden, B. (2000): „Arbeit aus Liebe – Liebe als Arbeit. Zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus.“ In: Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität. Berlin, S. 118-199.
Brand, M.; Sabisch K. (2017): „Gender Studies: Geschichte, Etablierung und Praxisperspektiven des Studienfachs.“ In: Kortiendiek, B.; Riegraf, B.; Sabisch, K. (Hrsg.): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Wiesbaden: Springer, S. 1-10.
Hausen, K. (1977): „Die Polarisierung der „Geschlechtscharaktere“ - eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben.“ In: W. Conze (Hrsg.): Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Stuttgart, S. 363-393.
Anmerkungen
1Die ‚Geschlechtscharaktere’ beschrieben im 18. und 19. Jahrhundert quasi ‚die Eigenschaften’ von Frauen und Männern. Heute gilt dieser Begriff als veraltet und wird nicht mehr verwendet.
2Einen umfassenderen Überblick verschafft u.a. das Handbuch ‚Frauen- und Geschlechterforschung’ von Becker/Kortendiek 2010.
Von der Studis Online-Redaktion: Zur These ganz oben im Teaser, dass die Angriffe auf die Gender Studies ein gesellschaftlich-maskulistischer Ausdruck auf einen befürchteten Statusverlust sind, vgl.: Das dubiose Gender – Attacken auf die Geschlechterforschung. Beitrag im Tagesspiegel von Sabine Hark und Paula-Irene Villa (17.12.2014)