WohnenUmzugs-Checkliste für Studierende
- 📝 Vor dem Umzug
🚚 Der eigentliche Umzug
🧹 Nach dem Umzug
Oft gestellte Fragen
Bei einer Wohnungsbegehung geht es darum, bereits existierende Mängel zu vermerken, damit sie dir nicht „angehängt“ werden, wenn du irgendwann aus der Wohnung ausziehst. Deswegen solltest du bei Tageslicht auf alle Macken und Löcher achten, die dir auffallen. Sinnvoll ist auch eine Dokumentation mit Fotos. Lass alles davon im Protokoll vermerken.
Allgemein gilt: die Mietkaution darf drei Monatsmieten nicht überschreiten (ohne Nebenkosten). Kannst du die Kaution nicht auf einmal bezahlen, kannst du diese in drei Monatsraten abstottern. Informiere dich vorher am besten gut!
Du solltest darauf achten, dass du deine Wohnung besenrein übergibst und etwaige, von der Vermietung geforderte Schönheitsreparaturen noch behebst, wenn diese gerechtfertigt sind.
Vor dem Umzug
Als Erstes: Alte Wohnung kündigen
Wenn du nicht bei deinen Eltern ausziehst, sondern schon in einer Mietwohnung wohnst, darfst du natürlich nicht vergessen rechtzeitig zu kündigen. Eventuell kannst du die Kündigungsfrist umgehen, indem du Nachmieter findest – in Absprache mit dem / der VermieterIn!
Worauf du bei der Übernahme der Wohnung achten solltest
Bevor dir die Wohnung übergeben wird, solltest du Wert auf eine ausführliche Begehung der Wohnung zusammen mit dem / der VermieterIn legen. Nur jetzt hast du die Gelegenheit, alle eventuellen „Mängel“ im Übergabeprotokoll schriftlich festzuhalten. Dies wird dann wichtig, wenn du irgendwann wieder ausziehen möchtest.
Die wichtigsten Tipps zur Wohnungsübernahme – und was alles ins Übergabeprotokoll 📋 muss
Mach die Begehung bei Tageslicht: viele Macken in Türen, Rahmen und Fußboden sieht man bei Dunkelheit nicht – besonders wenn noch keine Lampen angebracht sind.
Apropos Fenster, Türen und Rahmen: Sind diese frisch lackiert oder blättert alles spröde ab? Dokumentiere dies, damit später klar ist, ob du für diese Schönheitsreperatur verantwortlich bist.
Du hast Anspruch auf eine besenreine Wohnung – ist sie das auch?
Pfeift der Wind durch die Fenster und schließen alle Türen richtig?
Wie siehts im Bad aus? Gibt's Macken in Dusche, Waschbecken und Klo? Ist jede dritte Fließe mit einem Bohrloch versehen? Schreib' es auf – oder fotografier' es gleich.
Funktionierten alle Wasserhähne – und auch am besten jeder Heizkörper.
Falls Geräte, wie ein Herd, mit vermietet werden: funktionieren sie?
Leider ein häufiges Phänomen von WG-Wohnungen: ein vollgerümpelter Keller. Wenn du selber den Platz brauchst und nicht irgendwann aufgefordert werden möchtest, diesen selbst zu räumen, bestehe auf einen leeren Keller.
Als letztes werden im Übergabeprotokoll die Zählerstände für Strom, Wasser, Heizung/Gas festgehalten, damit du nur deinen Verbrauch bezahlst.
Am besten du nimmst zur Begehung eine Freundin oder einen Freund mit, damit du einen Zeugen für alles hast.
Kaution schon geklärt?
Falls du eine Kaution zahlen musst, solltest du mit dem / der VermieterIn klären, wie du das machst. Jedoch musst du nicht „alles mitmachen“ – informiere dich, welche rechtlichen Bestimmungen es zum Thema Mietkaution gibt.
Die vier wichtigsten Punkte zur Kaution
Die Höhe der Mietkaution darf maximal die Dreifache Monatsmiete betragen – ohne Nebenkosten!
Die Kaution ist erst zum Beginn des Mietverhältnisses fällig – nicht bei Vertragsabschluss.
Du hast den rechtlichen Anspruch, die Kaution in drei Monatsraten zu zahlen.
Der / die VermieterIn muss die Kaution anlegen und dir das Sparbuch übergeben oder du legst ein spezielles Mietkautionskonto auf deinen Namen an und übergibst dem / der VermieterIn einen Sperrvermerk.
Nachsendeservice beauftragen und Internet / Telefon anmelden
Damit die Post, die noch an deine alte Adresse geht (wenn du schon nicht mehr bei den Eltern gewohnt hast), dich zumindest die erste Zeit noch erreicht, kannst du bei der Post den – leider kostenpflichtigen – Nachsendeservice (früher „Nachsendeantrag“) beauftragen. Am besten zwei Wochen vor dem Umzug, denn es dauert ein paar Tage, bis die Post den Auftrag eingerichtet hat. Du solltest beachten, dass es einige wenige Postsendungen gibt, die NICHT nachgesendet werden können (z.B. Pressepost). Auftragsformulare gibt es in den Filialen der Deutschen Post. Der Auftrag kann aber auch online erteilt werden.
Wer nicht auf einen Internet- oder gar Telefonanschluss verzichten möchte, sollte sich möglich schon vorher darum kümmern, da eine Aktivierung oft mehrere Wochen dauern kann. Ob der Anschluss via DSL, Kabel oder Glasfaser möglich ist, hängt von den Anschlüssen vor Ort ab.
Der eigentliche Umzug
Rechtzeitig einen Transporter finden!
Wer viele Sachen zu transportieren hat, sollte sich einige Wochen vorher um eine Transport-Möglichkeit kümmern. Wenn eine ganze WG ein- oder umzieht, kann es sich vielleicht auch lohnen, gemeinsam einen größeren Transporter zusammen zu mieten (allerdings: Haftungsfragen bedenken!).
Tipps für die Transportersuche
Viele Studierendenvertretungen bieten günstige Mietwagen an – meist sind die Tarife stündlich gestaffelt, was für kurze Strecken praktisch ist. Bei einer längeren Entleihe kann es sein, dass du bei der kommerziellen Konkurrenz mit den Tagestarifen besser weg kommst.
Vergleiche gut die Preise der Anbieter – manchmal kannst du auch Geld sparen, wenn du beim Umzugsdatum flexibel bist. Vielleicht kannst du (mit Verhandlungsgeschick) vor Ort einen besseren Preis rausschlagen.
Besonders bei kommerziellen Anbietern kann es sein, dass nur Leute, die schon über 21 Jahre alt sind, Wagen entleihen bzw. fahren dürfen oder nur gegen Extragebühr. Vielleicht findest du jemanden im Bekanntenkreis, der/die dir aushelfen kann.
Achte bei den Mietverträgen auf die Höhe der Selbstbeteiligung bei einem Schadensfall – man weiß ja nie. Und die meisten sind ja eher selten mit solch großen Fahrzeugen unterwegs.
Und vielleicht muss es ja kein ganzer Transporter sein und du mietest einen Anhänger für eine wesentlich geringere Miete. Falls du selbst keinen Anhänger fahren darfst, müsstest du jedoch jemanden finden.
Aber: Unterschätze nicht deinen ganzen Kram und die Möbel! Bevor wichtige Sachen wie Bett oder Fahrrad nicht reinpassen, solltest du entweder stark ausmisten (was immer sinnvoll ist) oder du buchst lieber gleich einen etwas größeren Transporter, wenn du auf Nummer Sicher gehen willst.
Mit ein wenig Unterstützung von FreundInnen wird der Umzug leichter ... und um einiges geselliger!
Vorbereitungen treffen: Kartons besorgen & Einpacken
Bevor du das vor der ganzen Packerei vergisst: Frage deine Freunde, ob sie dir am Umzugstag helfen. Je mehr Leute – desto weniger Stress und Rückenschmerzen für Alle!
Einige Tage vor dem Umzug solltest du genügend Umzugskartons besorgen – wenn du zu wenige hast, wird das deine UmzugshelferInnen wenig freuen. Wenn du Glück hast, kannst du dir welche von FreundInnen leihen. Gebrauchte Kisten kannst du dir auch bei Umzugsunternehmen kaufen oder dir günstige im Internet bestellen (Werbung / Affiliate-Link: wie zum Beispiel hier).
Hilfreich für einen Umzug kann auch eine Sackkarre sein, um sehr schwere Sachen (wie Waschmaschinen) zu transportieren. Vielleicht kennst du jemand, der sowas hat? Deine HelferInnen werden sich am Umzugstag (neben der Verköstigung) auch über Schutzhandschuhe freuen, wenn es viel zu schleppen gibt.
Mit dem Einpacken deiner Sachen am besten nicht zu spät anfangen, damit du frühzeitig „unnötigen Ballast“ verschenken, verscherbeln oder aussortieren kannst. So muss in vielen Städten der Sperrmüll rechtzeitig angemeldet werden, was du mit einplanen musst. Am besten bist du mit dem Packen einen Tag vor dem Umzug bis auf wenige Ausnahmen fertig.
Falls es schwer ist, am neuen Wohnort einen Parkplatz für den Transporter zu bekommen: Man kann ganz offiziell über die Polizei oder das Ordnungsamt einen Parkplatz gesichert bekommen – dies kostet aber Gebühr. Sonst am besten jemanden vorschicken, der vor Ort ist und den nächsten freiwerdenden Platz sichert.
In alter wie neuer Wohnung für den Umzugstag eventuell Fuß-/ oder gar Teppichböden mit Folie abdecken, um unnötige Verschmutzung zu vermeiden.
Der Umzugstag
Erfahrungsgemäß schleppt man bei jedem weiteren Umzug etwas mehr mit sich herum ;)
Um bei den zukünftigen NachbarInnen nicht gleich negativ aufzufallen, kann man den Umzug per Aushang im Hausflur ankündigen und sich für etwaigen Lärm entschuldigen. Wenn möglich, sollte man nicht in der Mittagsruhe zwischen 13 und 15 Uhr ein-/ oder ausräumen.
Für den „Wiederaufbau“ der Möbel sollte das nötige Werkzeug bereitliegen. Werkzeug also nicht „irgendwo“ verpacken, sondern als Handgepäck mitnehmen. Ebenso sollte man die wichtigsten Unterlagen (Ausweis, Führerschein, Geld etc.) während des Umzugs immer griffbereit haben – am besten in einem kleinen Rucksack/Tasche mit sich führen und immer darauf achten, dass es nicht wegkommen kann.
Laute Arbeiten nach dem Umzug nicht in der Mittagsruhe (13-15 Uhr) und nach 22 Uhr machen, an Sonn- und Feiertagen möglichst ganztägig vermeiden. Oder die Nachbarn explizit darauf hinweisen und falls die das nicht wollen, Rücksicht darauf nehmen. Erspart jedenfalls unnötigen Ärger.
Nach dem Umzug
Alte Wohnung sauber machen + Übergabe
Nachdem die Möbel raus sind, noch daran denken, einmal zu putzen und eventuell kleine Mängel (z.B. Bohrlöcher) ausbessern. Es kann auch nötig werden, zu streichen – je nach Mietvertrag und -dauer. Also schau nochmal im alten Mietvertrag nach. Zudem sind in vielen Mietverträgen ungültige Bestimmungen zum Thema Renovierung und Schönheitsreparatur. Informiere dich hierzu deswegen am besten vor dem Streichen, was ja nicht nur Zeit sondern auch Geld kostet.
Schließlich solltest du das Zimmer / die Wohnung dem / der VermieterIn oder einem von ihm / ihr Beauftragten übergeben (nach dem Auszug, denn da kann ja noch was beschädigt werden). Dabei schriftlich bestätigen lassen, dass die Mietsache ordnungsgemäß hinterlassen wurde. Falls es Mängel gibt, lasst diese möglichst genau beschrieben in das Übergabeprotokoll aufnehmen (evt. mit Foto). Für eine korrekte Nebenkostenabrechnung an das Ablesen von Wasser, Heizung, Gas- und Stromzähler denken.
Nach ein paar Monaten (VermieterInnen werden drei Monate Bedenkfrist eingeräumt) sollte die eventuell bezahlte Kaution wieder auf deinem Konto landen. Andernfalls nachfragen!
Ummelden bzw. erstmalig anmelden – in bestimmten Fällen auch abmelden
Auf jeden Fall muss man einen Wohnsitz bei der Stadtverwaltung anmelden (Erst- oder Zweitwohnsitz ist im Prinzip egal, allerdings verlangen manche Gemeinden Zweitwohnsitzsteuern). Das Bundesmeldegesetz (BMG) schreibt in § 17 vor, dass die Anmeldung spätestens zwei Wochen nach Einzug zu erfolgen hat, zumindest um einen Termin für die Ummeldung solltest du dich in dieser Zeit bemühen. Der „Wohnungsgeber“ (in der Regel also der / die VermieterIn) muss den Einzug schriftlich oder elektronisch bestätigen (§ 19 BMG). Diese „Wohnungsgeberbescheinigung“ ist seit 1. November 2015 notwendig.
Eine Abmeldung der alten Wohnung ist nicht nötig, wenn es sich um eine Änderung des Erstwohnsitzes handelt. Gibt man dagegen einen Zweitwohnsitz auf, so muss man diesen abmelden (und hierfür dann ebenfalls „Wohnungsgeberbescheinigung“ einholen). Ebenso ist eine Abmeldung notwendig, wenn man aus Deutschland wegzieht.
Damit alle Post weiter ankommt (unabhängig von einem kostenpflichtigen Nachsendeantrag, der ja auch irgendwann endet), sollte man allen FreundInnen und Bekannten die neue Adresse und Telefonnummer mitteilen.
Hier noch eine Liste, wem du noch so alles Bescheid geben solltest:
Arbeitgebern (sofern man dort aktuell jobbt)
Bank / Bausparkasse
Zeitschriften/Zeitungs-Abos
Handyanbieter
Festnetz-/Internet-Anbieter
Versicherungen (Krankenversicherung, KFZ etc.)
Mitgliedschaften (Vereine und Organisationen)
Rundfunkbeitrag (früher „GEZ“) (falls du zahlst, auch wenn du eine Befreiung hast!)
Optional: Neue Versicherungen abschließen, Bank wechseln?
Lies dazu mehr im Artikel Versicherungen für StudentInnen. Es kann sich auch lohnen, ein Girokonto bei einer Bank vor Ort zu eröffnen. Unser Studierendenkontorechner hilft beim Ermitteln von günstigen Banken.
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