Buchtipp für alle (zukünftigen) Studierenden mit HumorDas WG-Lexikon
Besichtigungstermin
Der offizielle Tag, an dem ein WG-Casting anberaumt ist. Achtung! Hier besteht die Gefahr, zu einem Statisten bei einer Massenabfertigung degradiert zu werden. Um dies zu vermeiden, sollte man sich entweder ganz am Schluss vorstellen, da der Eindruck des letzten Kandidaten für die Jury bei der anschließenden Diskussion und Abstimmung am frichesten sein dürfte.
Markus Henrik, der Autor des WG-Lexikons, hat zahlreiche WG-Erfahrungen gesammelt! In Essen, Bochum, Paderborn, Manchester, Liverpool und Berlin. In der Hauptstadt wohnte er gar in einem Haus, in dem David Bowie und Iggy Pop einst ihre Musiker-WG gründeten. Seit einigen Monaten ist er de facto Mitbewohner von Bundeskanzlerin Angela Merkel: Nur eine Wand trennt die beiden am Kupfergraben in Berlin. Hier brachte Markus Henrik seine Dissertation zur Niederschrift, während sich nebenan Angela Merkel vom politischen Alltag erholte. Dies alles konnte nicht spurlos an ihm vorüber gehn! Darum dieses Buch: Das WG-Lexikon. Mit allem, was ein WG-Neuling, ein aktueller und ehemaliger Insasse und auch jeder, der nie eine WG bewohnt hat, wissen muss.
Oder - noch besser - man bittet um einen separaten Termin am Folgetag. Sollte man diesen bekommen, ist die Jury meistens entspannter und wohlwollender. Hier kann auch hervorragend in die Lästereien über die Kandidaten des Vortages mit eingestimmt werden. Das man diese selbst gar nicht erlebt hat, sollte kein hindernis sein. Ein paar witzige Sprüche über Frisuren, Kleidung und Studienfach sind schnell improvisiert. Im Nu entsteht der Eindruck, man würde schon ewig Teil der Wohngeeinschaft sein und die Sache ist geritzt.
Duschvorhang
Führt nach vielen Jahren sein Eigenleben und schmiegt sich mit Vorliebe ungefragt an den Körper die die Dusche in Betrieb setztenden Person. Lustige Mikroben breiten sich von unten nach oben aus. Und zwar in Farben, die man sonst nur vom Konfetti im Kölner Karneval kennt [...] Apropos, sollte mal das Konfetti bei einer WG-Faschingsparty ausgehen, einfach mit dem Locher an den Duschvorhang gehen und den Vorrat wieder auffüllen.
Wassersparen
Wasser lässt sich in vielen Fällen auch zweifach nutzen! Mehr als einen Eimer braucht man dazu nicht: Nach einem ausgiebigen Bad das Wasser nicht aus der Wanne ablassen, denn dieses wird nun zweitverwertet! Im Anschluss an ein Toilettengeschaft taucht man den Eimer in die Wanne, holt ihn wieder raus und schüttet den Inhalt mit Karacho in einem angemessenen Abstand (auf keinen Fall zu hoch, sonst Spritzstuhlgefahr) in die Kloschüssel hinein.
Dieser Vorgang lässt sich so oft wiederholen, bis die Badewanne leer ist oder anderweitig genutzt werden muss. Damit lassen sich auf Dauer die Nebenkosten entlasten. Aber vorsichtig! Es besteht Verwechslungsgefahr. Bitte kein Wasser aus der Toilette schöpfen, um darin zu baden. Alles schon passiert ...
Das WG-Lexikon: Partys, Protest und Prokrastinieren
Von Markus Henrik
Erschienen im Eichborn-Verlag
ISBN-10: 3847900013
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