Schnäppchen für StudisKostenlose und vergünstigte Software
Manche Hochschulen bieten – meist in Kooperation mit einer oder mehrerer Software-Firmen / -Distributoren – vergünstigten oder sogar kostenlosen Zugang zu Software. Informier' dich vor Ort, bevor du unnötig Geld ausgibst!
1. Häufige Fragen
Viele Hochschulen haben diverse Partnerschaften mit oder Lizenzen von Anbietern diverser Software, die du kostenlos nutzen kannst, was von großem Vorteil sein kann. Zudem sind viele Programme auch ohne Lizenz deiner Hochschule für dich als Student*in vergünstigt.
Es gibt zahlreiche hilfreiche OpenSource-Programme für Studierende. Für Windows gibt es mit Sumatra PDF bspw. ein schnelles, kleines Tool zum Betrachten von PDFs und Formaten wie eBook (ePub, Mobi), XPS, DjVu, CHM, Comic Book. Als kostenlose Alternative für Photoshop und andere kostenpflichtige Bildbearbeitungs-Software bietet sich das etwas gewöhnungsbedürftige GIMP an. Weitere findest du hier.
Viele Hochschulen haben eine Office 365-Lizenz von Microsoft, mit der ihre Studierenden kostenlos alle möglichen Office-Programme nutzen können – alternativ können Studierende Microsoft Office 365 mit einer offiziellen E-mailadresse der Hochschule nutzen. LibreOffice ist eine kostenlose Alternative, die u.a. mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation sowie Programmen zum Erstellen von Zeichnungen und einem Formeleditor ebenfalls viel zu bieten hat – und zudem kostenlos ist und das auch bleibt.
2. Office-Produkte
Ohne Office-Produkte – um beispielsweise Handouts, Referate, Hausarbeiten, Tabellen und Präsentationen zu erstellen – kommst du heutzutage als Student*in kaum aus. Dabei muss es nicht unbedingt Microsoft Office sein, es gibt auch kostenlose OpenSource-Alternativen, die sich für das Studium eignen.
Verschweigen sollte man allerdings nicht, dass die OpenSource-Programme Dokumente aus Microsoft Office nicht unbedingt 100%ig identisch anzeigen und bei komplexeren Dokumenten Details kaputtgehen können. Wenn also verschiedene Leute immer wieder an einem (komplexeren) Dokument arbeiten, sollten alle die gleiche Office-Software verwenden.
LibreOffice (win, mac & Linux)
LibreOffice ist eine Abspaltung des OpenOffice-Pakets, die unabhängig weiterentwickelt wird und inzwischen erfolgreicher als sein Ursprung ist. Es enthält die üblichen Bestandteile für die täglichen Büroarbeit (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation sowie Programme zum Erstellen von Zeichnungen, ein Datenbankmanagementsystem und einen Formeleditor). Dokumente können auch im doc- und docx-Format geöffnet und gespeichert werden – wobei das Layout dann, wie schon erwähnt, leicht verrutschen kann.
LibreOffice ist kostenlos!
Microsoft Office (win/mac)
Wie viele andere (kommerzielle) Hersteller setzt auch Microsoft immer mehr auf Software-Abos. Vorteil ist, dass du während des Abos immer Zugriff auf die neueste Version hast. Nachteil ist aber natürlich, dass du nach Ablauf des Abos eben nicht mal eben noch das Programm nutzen kannst. Und du darfst nicht vergessen, das Abo zu kündigen, wenn du es nicht mehr brauchst! Viele Hochschulen haben mit Microsoft einen Vertrag, der die kostenlose Nutzung von Office 365 ermöglicht.
3. Kostenlose OpenSource-Programme
OpenSource heißt primär gar nicht kostenlos, sondern vor allem, dass der Programmcode frei zugänglich ist. In der Realität bedeutet das aber im Grunde so gut wie immer, dass die Programme auch kostenlos zur Verfügung gestellt werden – wobei die Macher*innen gegen (finanzielle) Unterstützung meist nichts einzuwenden haben.
Gelegentlich mischt sich OpenSource aber dennoch mit kostenpflichtiger Software – oder mit AdWare und ähnlichem. Denn letztlich kann jede*r den Code nutzen und – je nach freier Lizenz – auch mit kostenpflichtigen Erweiterungen verbinden. Wir haben in diesem Abschnitt nur kostenlose Angebote gelistet (jedenfalls zum Zeitpunkt der Veröffentlichung / Überarbeitung des Artikels). Bitte beachte auch die Hinweise am Beginn des folgenden Abschnitts!
PDF und mehr anschauen: Sumatra PDF (win)
Brauchst du unter Windows ein schnelles, kleines Tool zum Betrachten von PDFs und Formaten wie eBook (ePub, Mobi), XPS, DjVu, CHM oder Comic Book bist du mit Sumatra PDF gut bedient. Kostenlos + Open Source!
Bildbearbeitung: GIMP (alle)
Das Bildbearbeitungsprogramm GIMP ist eine kostenlose OpenSource-Alternative zu Photoshop. Das Programm ist durch die ungewöhnliche Oberfläche gewöhnungsbedürftig, ein aktuelles, bebildertes Handbuch erleichtert jedoch den Einstieg.
GIS – Geographische Informationssysteme: QGIS (alle)
Wenn du beruflich später mal was mit geographischen Informationen zu tun hast, kannst du im Studium schon die Chance nutzen, dich mit Open Source-Alternativen von ArcGIS zu beschäftigen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Da der Platzhirsch sehr teuer ist und viele Arbeitgeber*innen diese Kosten scheuen, hast du einen großen Vorteil, wenn du auch schon Erfahrungen mit Alternativen gesammelt hast. Eine davon ist unter vielen anderen QGIS.
Manche Universitäten arbeiten bereits mit diesem oder ähnlichen Programmen. Solltest du also Geographie oder ähnliches studieren, könnte dir dieses Programm bekannt sein.
Videos/Multimedia: VLC media player (alle)
VLC ist ein einfacher, schneller und leistungsstarker Multimediaplayer (und auch noch frei und quelloffen!). Er kann so gut wie alle Multimediadateien, sowie DVDs, Audio-CDs, VCDs und verschiedene Streaming Protokolle abspielen und ist auf so gut wie allen Betriebssystemen lauffähig.
4. Kostenlose Angebote und Student*innenrabatte von (kommerziellen) Programmen
Wer anderswo im Netz nach kostenloser Software sucht, sollte grundsätzlich etwas aufpassen. Es gibt zwar noch so mache kostenfreie Software, aber gelegentlich mit nerviger Werbung oder – schlimmer – dem Mitinstallieren von AdWare oder gar Spyware verbunden. Hinweise dazu, was Ad/SpyWare ist und wie man sie los wird, falls sie sich auf den eigenen Rechner eingenistet hat, gibt es bei heise.de, die übrigens auch ein großes Software-Download-Verzeichnis pflegen.
CAD: Archicad oder Autodesk Education Community (win/mac)
Die Grafiksoftware Archicad steht Student*innen bestimmter Fachrichtungen kostenlos zum Download bereit. Auf der Graphisoft-Webseite erfährst du mehr über die Konditionen.
Die CAD-Software von Autodesk gibt es für Student*innen kostenlos für 36 Monate in der Autodesk Education Community zum Download. Nach dieser begrenzten Zeit kann die Software zu einem vergünstigten Preis erworben werden.
Grafik/Fotobearbeitung etc.: Adobe Creative Cloud (win/mac)
Student*innen erhalten bei Adobe vergünstigten Zugang zur Creative Cloud (Software Abo) und dadurch Zugriff auf Photoshop, Illustrator und weitere Adobe Programme. Lies dir jedoch das Kleingedruckte durch: Im ersten Jahr ist der Monatspreis sehr günstig und steigt danach.
Präsentation mal anders: Prezi (online)
Mit Prezi lassen sich Präsentationen mal ganz anders gestalten – als große Mind Map. Für Studis ist die Nutzung kostenfrei. Wie Prezi funktioniert und aussehen kann, kannst du auch auf Youtube ansehen.
Programmierung/IDE: Microsoft Visual Studio (win/mac, VS Code auch für Linux)
Die Entwicklungsumgebung von Microsoft (mit der du selbst für Android und iOS entwickeln kannst) gibt es in einer Community Edition kostenlos.
Sogar Open Source ist der Editor VS Code.
Programmierung/IDE: verschiedene IDE von Jetbrain
Jetbrain bietet verschiedene Lösungen für Programmierer*innen an. Studierende bekommen die Software gratis.
Das eine oder andere Angebot mehr an (evt. auch nur zeitweise) vergünstigter kommerzieller Software gibt es möglicherweise bei Anbietern wie unimall.de und ähnlichen.
5. Browser und E-Mail
Unter Windows und macOS, genauso aber natürlich auch auf Android-Smartphones, iPhones oder Tablets ist meist sowohl ein Browser (Internet Explorer / Safari / Chrome) als auch ein E-Mail-Programm schon vorinstalliert. Außerdem enthält Microsoft Office auch Outlook. Es gibt aber auch Alternativen, die häufig mehr leisten können, schneller oder evt. (das ist immer so eine Sache …) sicherer sind.
Firefox und Thunderbird (Desktop)
Mozilla bietet mit Firefox (Browser) und Thunderbird (E-Mail) zwei starke Programme, die den Internet Explorer und Mail bzw. Outlook das Wasser reichen können. Beide stehen kostenlos zum Download bereit. Firefox kann durch zahlreiche Add-ons personalisiert und auch synchronisiert werden und gehört zu den sichersten und schnellsten Browsern.
Google Chrome (alle)
Google bietet mit Chrome einen Browser, der mit hoher Geschwindigkeit, einfacher Bedienung und Sicherheit wirbt. Diesen kannst du kostenlos herunterladen und durch Add-ons und verschiedene Designs personalisieren. Chrome kannst du auch synchronisieren, wenn du dich mit einer Gmail-Adresse anmeldest.
Wenn du zwar die Geschwindigkeit von Chrome schätzt, aber nicht den Datenhunger von Google, hast du inzwischen diverse Alternativen, die alle auf der gleichen Basis („Chromium“) aufbauen, ohne aber Daten an Google zu liefern.
Brave
Auch dieser Browser verzichtet auf alle Dinge, bei denen Chrome automatisch Daten an Google überträgt (Auto-Updater, Suchvorschläge etc.) und hat einen eingebauten Werbe- und Tracking-Blocker.Opera
Opera hatte lange Zeit eine eigene Browser-Engine (der Teil des Browsers, der die Darstellung der Webseite übernimmt), teilweise eine immense Funktionalität und war zeitweise kostenpflichtig. Seit 2005 steht er komplett kostenlos und werbefrei zur Verfügung, seit 2013 nutzt er die selbe Engine wie Chrome, aber auch mit Werbe- und Tracking-Blocker.Vivaldi
Wer einen Browser mit vielen Funktionen sucht, der auch in Sachen Datenschutz, Werbe- und Tracking-Blocker vorne dabei ist, dürfte hier richtig sein. Er hat beispielsweise auch eine integrierte Notizverwaltungsfunktion, die sehr praktisch sein kann, mehr dazu liest du direkt bei Vivaldi.
GNU Privacy Guard (win/mac)
Willst du deine Mails per PGP verschlüsseln (oder zumindest signieren), brauchst du dafür weitere Software, da die Standardmail-Programme diese Funktionalität leider nicht von sich aus eingebaut haben. GNU Privacy Guard selbst ist die technische Basis, eine vollständige Umsetzung für Microsoft Outlook unter Windows ist Gpg4win (kostenlos, um Spende wird gebeten). Für Apple Mail unter MacOS gibt es die GPG Suite (1 Monat Test kostenfrei, danach einmal ca. 23,80 €).
6. Betriebssysteme
Für gewöhnlich werden Computer mit vorinstalliertem Betriebssystem geliefert. Es kann aber passieren, dass ein günstig erworbenes Notebook/Netbook ohne Betriebssystem bzw. mit einem limitierten Betriebssystem erworben wird. Auch dafür haben wir ein paar Hinweise!
(Bei Smartphones dagegen sorgen die Systeme meist mehr oder weniger automatisch dafür, dass Updates geladen werden. Evt. muss das aber auch angestoßen werden – was regelmäßig getan werden sollte.)
GNU/Linux
Mit Linux (oder eigentlich besser: GNU/Linux) gibt es ein kostenloses Betriebssystem, das inzwischen auch für Laien (wenn du nicht gerade einen exotischen oder ganz neuen Computer hast) leicht zu installieren ist. Linux gibt es in verschiedensten „Distributionen“ – was die Sache leider etwas unübersichtlich macht.
Für Einsteiger*innen vermutlich am zugänglichsten dürfte Ubuntu sein. Download bspw. über ubuntuusers.de (wo du auch bei Bedarf Fragen stellen kannst). Übrigens: Ubuntu basiert auf Debian, diese „Distro“ wird vor allem von Expert*innen geschätzt und bietet eine extrem große Auswahl an Programmen und Möglichkeiten (aber eben deswegen für Anfänger*innen weniger geeignet ist).
Weitere kostenfreie Distributionen mit großer Fangemeinde sind bspw. Fedora oder OpenSUSE.
All diesen Distributionen gemein ist, dass sie die wichtigsten Anwendungen für Internet (meist Firefox), Büro (Open/Libre Office), Multimedia und Grafik schon enthalten. Der Unterschied liegt in der Aktualität der einzelnen Programme, Stabilität des Gesamtsystems (meist heißt aktueller etwas weniger stabil), Auswahl an Programmen und natürlich dem Aussehen.
Windows
Microsoft bietet sein Betriebssystem zwar nicht kostenlos an, Studierende erhalten jedoch manchmal vergünstigte Preise (zum Zeitpunkt, als wir diesen Artikel zuletzt überarbeitet hatten, werden 10 % Rabatt angeboten).
Apple
Apple-Computer sind zwar nicht billig (in der Regel wird dafür aber auch etwas geboten), das Betriebssystem gibt's dafür immer ohne zusätzliche Kosten. Sofern der jeweilige Computer vom neuesten macOS noch unterstützt wird, kannst du dieses gratis über den AppStore von Apple beziehen.
Eigene Tipps?
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