Spontanes VorstellungsgesprächTipps für Jobmessen / Firmenkontaktmessen
Firmen-Kontaktmessen – ob auf dem Campus oder an anderem Ort – sind eine Möglichkeit, frühzeitig mit Arbeitgebern in Kontakt zu kommen.
1. Kurz + knapp
Es kann sich immer lohnen, eine Messe zu besuchen! Auch wenn du noch keine konkreten Vorstellungen von deinem späteren Werdegang hast. Infostände können dir viele Informationen zu Firmen liefern, manchmal gibt es auch Vertreter:innen aus Unternehmen, die Vorträge halten.
Wenn du eine Messe nutzt, um nach einem Job zu suchen, solltest du dich vorbereiten. Du solltest einen Lebenslauf dabei haben, am besten in mehreren Exemplaren! Versuche, deinen Lebenslauf auch mündlich parat zu haben, falls es ein Mal schnell gehen soll. Auch solltest du dir Informationen zu den Firmen organisieren, die dir gefallen und einige Fragen vorbereiten.
Unangenehme Fragen zu langer Studienzeit oder Umwege im Lebenslauf werden auch gestellt, um zu erfahren, wie du auf solch unangenehme Fragen reagierst. Hier gilt: Locker bleiben! Versuche, dich nicht zu rechtfertigen, sondern bleibe ehrlich und antworte kurz und knapp.
2. Messen „grundlos“ besuchen!
Es schadet nicht, wenn Du schon frühzeitig „Messeerfahrung“ sammelst, auch wenn Du noch gar nicht konkret an einem Praktikumsplatz, einer Abschlussarbeit im Unternehmen oder schließlich einem Job interessiert bist. Es gibt genügend Veranstaltungen, deren Besuch kostenfrei ist und wo man vollkommen unverbindlich hinein schnuppern kann. Einfach über die Messe streifen und die Firmenstände zunächst aus der Distanz betrachten. Auf einigen Messen werden auch Vorträge von FirmenvertreterInnen angeboten, bei denen man auch Informationen sammeln und einen ersten Eindruck zu der jeweiligen Firma bekommen kann.
Und dann ruhig bei den Firmen, die interessant erscheinen, in ein Gespräch einsteigen (siehe auch den Artikel Ins Reden kommen – Smalltalk ganz groß!. Du kannst dich beispielsweise schon erkundigen, wie denn die Angebote der Firma aussehen und wie deine eigenen Qualifikationen dazu passen. Vielleicht begegnet man sich bei einer späteren Messe wieder, wenn man tatsächlich ein Praktikumsplatz braucht – oder die Jobsuche ansteht – und kann darauf aufbauen.
3. Das spontane Vorstellungsgespräch auf der Messe
Willst Du die Messe konkret für die Suche nach einem Job (Praktikumsplatz, Abschlussarbeit …) nutzen, ist etwas mehr Vorbereitung angeraten. Vorab solltest Du schauen, welche Firmen sich auf der Messe präsentieren und über die interessanteren etwas mehr Informationen einholen. Ein paar sinnvolle Fragen solltest Du parat haben und zeigen, dass Du mehr als den Namen der Firma kennst. Vor allem über sich selbst sollte man in einigen kurzen Sätzen etwas erzählen können.
Für die Vorbereitung darauf hilft es Dir, wenn Du einen Lebenslauf verfasst. Diesen sollte man ausgedruckt in einigen Exemplaren auf der Messe zur Hand haben. Die wichtigsten Stationen aus dem Lebenslauf sollte man aber eben auch in Kürze mündlich zusammenfassen können. Je ernster es mit der Bewerbung ist, desto eher solltest Du schon vollständige Bewerbungsunterlagen dabei haben.
Kommt es zu einem kurzen Vorstellungsgespräch auf einer Messe, ist es von Vorteil, wenn Du schon auf einige Standardfragen und ebenso auf übliche „unangenehmere“ Fragen Antworten parat hast. Wir geben ein paar Beispiele.
Was hat im Studium Spaß gemacht, was nicht?
Wirst Du danach gefragt, was an der bisherigen Ausbildung (z.B. dem Studium) am meisten Spaß gemacht hat, so kannst Du deiner Begeisterung relativ freien Lauf lassen. Am besten beziehst Du dich auf das zukünftige Wunschaufgabengebiet, um einen Leitfaden zu haben. Du solltest aber auch daran denken, dass bei spontanen Gesprächen die Zeit begrenzt ist. Gut ist es immer auch, wenn man einige eigene Fragen zu einer möglichen Anstellung einflechten kann.
Gern wird der Frage nach dem Spaß an der Ausbildung das Gegenteil nachgeschoben, nämlich die Frage danach, was am wenigsten Spaß gemacht hat. Gar keine Kritik zu äußern („mir hat eigentlich alles gefallen“) wird bei den wenigsten Firmen ankommen. Allerdings solltest Du vorsichtig sein und nicht in Fettnäpfchen treten. Schimpfen und Lästern kommt meist nicht an, die Kritik also sachlich verpacken. Gerade hier zeigt sich, wie Du mit schwierigen Situationen umgehen kannst.
Umwege im Lebenslauf?
Hast Du „Umwege“ im eigenen Lebenslauf gemacht, solltest Du im Falle einer Nachfrage entspannt darauf eingehen können. Zwar hört man immer wieder, Unternehmen wollten möglichst junge Menschen, deren Lebensweg gerade und klar ist. Das ist aber nur in den wenigsten Fällen richtig. Je nach Branche kann man auch mit sehr „schrägen“ Wegen Erfolg haben.
Entscheidend ist, dass am Ende erkennbar ist, warum Du nun Interesse an gerade der Firma hast, für die Du dich interessierst. Es ist also gut, wenn Du dir vorher einige Informationen über mögliche Firmen, die man am Rande einer Kontaktmesse ansprechen wollte, zusammensuchst und deine Qualifizierung für den Job oder der Firma herausstellst.
Langes Studium?
Solltest Du eher lange studiert haben, ist das auch kein Beinbruch. Wirst Du nach einem Grund gefragt, kannst Du auch darauf gelassen eingehen. Manche Firmen wollen nur sehen, wie Du mit (vermeintlich) unangenehmen Fragen umgehen kannst. Also kurz und knapp und auch ehrlich antworten, aber nicht in ausführliche Rechtfertigungen abschweifen. Letzteres wirkt i.a. schlechter, als wenn Du zugibst, dass Du einfach ein paar Durchhänger hattest.
4. Checkliste für spontanes Vorstellungsgespräch
Von Vorteil:
Informationen zu den Firmen der Messe sammeln
Begrenzte Zeit möglicher Gespräche beachten
Eigenen Lebenslauf ausdrucken
Wichtige Stationen des Lebenslaufs in Kürze mündlich wiedergeben können
Wunschaufgaben als Gesprächsleitfaden nutzen
Eigene Fragen einflechten
Auf Fragen zu Positivem und Kritik am Studium vorbereitet sein
Auf Fragen zu Umwegen im Lebenslauf oder längerem Studium entspannt eingehen
Eher nicht:
Ausschweifen und Abschweifen
Unvorbereitet in ein Gespräch gehen
Unsachliche, emotionale Kritik am Studiengang
Zu lange Rechtfertigungen über längeres Studium
Nun dann: Auf zur Messe!
Hinweis: Der Artikel wurde ursprünglich am 19.08.2010 veröffentlicht – die letzten Aktualisierungen wurden am oberhalb des Artikels angegebenen Datum durch uns vorgenommen.