Worauf achten?Online-Jobbewerbung per E-Mail oder Bewerbungsformular
Inzwischen wird von fast allen Unternehmen eine Online-Bewerbung angeboten – oder sogar vorausgesetzt. Du solltest dich aber nicht dazu verleiten lassen, die Online-Variante weniger ernst als eine „klassische“ Bewerbung zu nehmen. Studis Online erklärt, worauf du besonders achten solltest – mit Checkliste!
Früher ein Novum – heute selbstverständlich: Online-Bewerbungen!
1. Oft gestellte Fragen
Du solltest darauf achten, keine zu großen Dokumente zu versenden und ein kurzes Anschreiben in der E-Mail zu verfassen um deine Bewerbung einzuleiten. Dazu solltest du darauf achten, eine seriöse E-Mail Adresse zu nutzen.
Du solltest besonders darauf achten, auch hier Sorgfalt walten zu lassen. Achte auf Form und Rechtschreibung und bleibe formal. Auch wenn Online-Bewerbungen dazu verleiten lockerer zu sein, solltest du besser professionell auftreten.
Du solltest nicht zu schnell nachfragen, ob das Unternehmen bereits eine Entscheidung getroffen hat. Nach zwei Wochen kannst du, sofern das Unternehmen nichts anderweitiges formuliert hat, trotzdem nachfragen.
2. Auch Online gilt: Sorgfalt walten lassen!
Obwohl fast alle Unternehmen eine Onlinebewerbung wünschen, zeigen diverse Studien, dass die Bewerber*innen sich bei Onlinebewerbungen offenbar weniger Mühe geben. Das ist ein großer Fehler – und die Chance für alle, die auch online auf die Form achten. Denn gerade ohne den ersten haptischen Eindruck der Bewerbungsmappe, muss der Inhalt noch mehr überzeugen.
Massenbewerbungen mit standardisiertem Anschreiben haben daher wenig Sinn. Auch wenn die Online-Bewerbung vermeintlich schneller geht, immer auf die Vollständigkeit achten! Das gilt online ebenso wie „offline“. Anscheinend muss das trotzdem besonders betont werden.
An anderer Stelle mag online ein lockerer Ton herrschen – Online-Bewerbungen sind definitiv der falsche Platz dafür. Emoticons / Smilies wie z.B. 😊 sind in einer Bewerbung ein absolutes No-Go.
Teilweise werden von den Firmen spezielle Web-Formulare für die Online-Bewerbung bereitgestellt. In diesen Fällen solltest du die vorgegebenen Formulare nutzen, denn wenn die Web-Formulare gut gemacht sind, hat das Unternehmen so die wesentlichen Daten, die es braucht.
Die Web-Formulare haben oft ein Freitextfeld, in dem die eigene Kreativität gefordert ist und du die Möglichkeit bekommst, dich persönlich vorzustellen!
3. Online-Spezifika
Die eigene E-Mailadresse und die des Adressaten
Eine Initiativ-Bewerbung an „info@name-des-unternehmens.com“ ist nicht sinnvoll. Du solltest dir die Mühe machen, über die Webseite oder telefonisch den / die richtige*n Ansprechpartner*in und dessen / deren E-Mail Adresse herauszufinden. Am besten solltest du bei dieser Gelegenheit fragen, ob eine Bewerbung per E-Mail überhaupt gewünscht ist.
Die eigene E-Mail Adresse sollte seriös sein. Wenn du als „alteraffe@dummkopf.org“ verwendest, darfst du dich nicht wundern, wenn du keine oder eine abschlägige Antwort erhält. Besser ist eine E-Mail Adresse à la „vorname.name@maildomain.de“.
Eine E-Mailadresse aus dem Unternehmen, in dem du noch arbeitest, solltest du nicht verwenden – denn daraus könnte geschlossen werden, dass du private Dinge immer auf Firmenkosten und während der Arbeitszeit erledigst. Eine Adresse an der Hochschule ist in Ordnung, inzwischen bieten einige Hochschulen teilweise sogar eine lebenslange Adresse.
Subject / Betreff der Mail
Schon aus dem Betreff der Mail sollte hervorgehen, auf welche Stelle du dich bewirbst. Der eigene Name kann dabei angefügt werden (wenn er aus der E-Mail Adresse nicht schon hervorgeht). Sollte sich die Bewerbung auf eine Anzeige beziehen, in der eine Kennziffer genannt war, dann darf diese keinesfalls fehlen.
Format der Mail, Anschreiben und Anhänge
(letzteres gilt auch für Uploads bei Online-Bewerbungsformularen!)
Es ist üblich Lebenslauf und weitere Unterlagen im PDF-Format zu versenden. Du solltest jedoch keinesfalls versäumen, ein kurzes Anschreiben im ganz einfachen Mail-Textformat (nicht HTML!) zu verfassen, in dem du auf den Anhang verweist und in dem die wesentlichen Punkten (eigene Kontaktdaten; Stelle, auf die du dich bewirbst) knapp aufgeführt sind (für den Fall, dass es mit den Anhängen doch Probleme gibt).
Verwendest du LibreOffice oder OpenOffice (gute Alternativen zu Word, genau so umfassend – und noch dazu freie Software und kostenlos erhältlich!), kannst du die eigenen Texte direkt als PDF exportieren. Oder du hast einen Apple mit MacOS X – da kann aus jedem Programm im Druckdialog direkt ein PDF erzeugt werden.
Dank schneller Internetzugänge und immer größerer Festplatten mag der Eindruck entstehen, du müsstest überhaupt nicht mehr auf die Dateigröße achten. Doch es gilt weiterhin, dass du mit der Größe nicht übertreiben darfst. Zwar soll bspw. das eigene Bild gut erkennbar sein, trotzdem muss das Bild keine Auflösung von über 1000 Pixel haben – falls ein Foto überhaupt erwünscht ist.
Auch gescannte Versionen von Arbeitszeugnissen etc. sollten auf Größe optimiert und nicht unbearbeitet eingebunden werden. Unternehmen geben in ihren Ausschreibungen häufig eine maximale Größe für Anhänge an. Diese sollten tatsächlich nicht überschritten werden, da die Bewerbung sonst leicht im Spam-Ordner landet (oder die Personaler*innen schlicht genervt und damit negativ gegenüber der betreffenden Bewerbung eingestellt sind).
Sollte die zu verschickende Datei immer noch zu groß sein, findest du im Netz kostenlose und gute Konverter, welche PDFs komprimieren können.
Innerhalb des PDFs sollten keine besonderen Schriftarten verwendet werden, sondern möglichst Times (New Roman), Arial oder Helvetica. Nur diese sind auf nahezu allen Rechnern installiert, was gewährleistet, dass das Dokument so aussieht wie auf dem eigenen Rechner. Das Einbinden von zusätzlichen Schriftarten in ein PDF ist zwar möglich, vergrößert die Datei jedoch unnötig und sollte vermieden werden.
Am besten ist es, wenn Anschreiben, Motivationsschreiben und Zeugnisse in einer PDF-Datei gebündelt, sonst geht der Überblick schnell verloren. Auf keinen Fall solltest du ZIP-Dateien versenden, sie landen entweder im Spam-Ordner oder es wird ein Virus dahinter vermutet. Das gleiche gilt für seltenere Formate oder gar selbstentpackende EXE-Dateien. Manche fordern jedoch getrennte Dateien. Merke: Orientiere dich immer an die Vorgaben der Ausschreibung.
Auch sinnvoll: Benenne die Datei(en) nicht wahllos, sondern zum Beispiel „Bewerbung_Jona_Mustermensch_ID123456“, also mit deinem Namen und möglicher Stellennummer.
4. Bewerbung abgeschickt – und jetzt?
Manche Firmen wollen – insbesondere, wenn sie eine Einladung zum Bewerbungsgespräch in Erwägung ziehen – die Bewerbung auch schriftlich per Post. Daher solltest du deine Unterlagen immer schnell griffbereit haben, um eine schriftliche Bewerbung nachsenden zu können. Es bietet sich an, von allen Zeugnissen immer einige Kopien auf Vorrat bereit liegen zu haben.
Wichtig: du musst das E-Mail-Postfach regelmäßig kontrollieren. Insbesondere darf es nicht „überlaufen“ – was leider passieren kann, wenn viele Spam-Mails eingehen. Also immer schön Platz schaffen, falls das Postfach ein Größen-Limit hat.
Nach Absenden der Bewerbung kannst du nach zwei Wochen telefonisch nachfassen. Wurde allerdings in der entsprechenden Stellenanzeige explizit darum gebeten, Rückfragen zu unterlassen, solltest du das respektieren. Nach über einem Monat kannst du trotzdem nachfragen.
In der Regel erhältst du eine Eingangsbestätigung per Mail. Findet sich darin eine Frist, bis wann sich das Unternehmen melden wird, solltest du vorher von Nachfragen absehen.
5. Checkliste Online-Jobbewerbung
Do's
seriöse E-Mail Adresse, am besten vorname.nachname@maildomain.de
personalisiertes Anschreiben
eine einheitliche Schrift, wie Times New Roman, Arial, Helvetica
eine Datei (PDF)
Dont's
standardisierte Massenbewerbungen
Smilies oder Emoticons 😞
zu große Dateien (am besten insgesamt zwischen drei und höchstens fünf MB)
Komprimierte Dateien (ZIP oder andere Formate; selbst entpackende EXE-Dateien sind absolut ungeeignet!)
lustige E-Mail-Adresse à la alteraffe@dummkopf.org
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