Talsohle erreicht?Jobmarkt für Hochschulabsolventen wird vom Abschwung erfasst
Der BAI gibt die prozentuale Veränderung der Anzahl der (online) ausgeschriebenen Stellenangebote für Hochschulabsolventen in Deutschland an. Referenzwert für diesen Index ist das zweite Quartal 2002, das als 100% gesetzt wurde. Berechnungsgrundlage des BAI sind alle Stellenangebote für HochschulabsolventInnen, die innerhalb eines Quartals ausgeschrieben wurden.
In allen betrachteten Fachrichtungen gab es diesmal eine rückläufige Entwicklung. Besonders betroffen waren die Werkstoffwissenschaften (-62 Punkte) und das Bauingenieurwesen (-42). Überdurchschnittliche Verluste machten auch Biologie/Chemie und Maschinenbau (je -30) sowie Informatik (-23). Im Durchschnitt aller Fachrichtungen bewegten sich die Jobangebote für Wirtschaftsingenieure: -19. Fast schon positiv lagen die Wirtschaftswissenschaften (-12), Wirtschaftsinformatik und Mathe/Physik (je -7), vor allem aber Elektrotechnik (-5).
Trotz dieser negativen Zahlen sollte man allerdings nicht vergessen, dass die Verluste nach wie vor von einem sehr hohen Niveau ausgehen. Es gibt also trotz allem noch einiges an Jobangeboten. Es wird nun alles davon abhängen, wie sich die Lage insgesamt weiterentwickelt. Sollte die Konjunktur sich nicht bald erholen, könnte es tatsächlich schlimm werden. Es gibt aber auch schon einige Experten, die glauben, es gehe bald wieder bergauf. Wäre schön ...
Sparte | Quartal 1/2009 | Index |
Gesamt | -19 | 241 |
Bauingenierwesen | -42 | 251 |
Bio/Chemie | -30 | 440 |
Elektrotechnik | -5 | 286 |
Informatik | -23 | 284 |
Maschinenbau | -30 | 277 |
Mathe/Physik | -7 | 209 |
Rechtswissenschaften | -14 | 273 |
Werkstoffwissenschaften | -62 | 466 |
Wirtschaftsinformatik | -7 | 175 |
Wirtschaftsingenierwesen | -19 | 219 |
Wirtschaftswissenschaften | -12 | 153 |
Was man nicht oft genug sagen kann
Wer noch gar nicht studiert, sondern auf der Suche nach dem richtigen Studienfach ist und diesen Artikel mit der Intention liest, zu erfahren, was er oder sie studieren soll: Wie die Konjunktur in drei bis fünf Jahren (Dauer für das Studium mit Abschluss Bachelor oder Diplom bzw. Bachelor+Master) aussieht, darüber lassen sich kaum Aussagen machen. Daher sollte man immer als erste Priorität für die Studienwahl die eigenen Interessen in Kombination mit dem eigenen Können setzen. Nur wenn dann immer noch einiges übrig bleibt, kann man sich überlegen, ob ein Fach vielleicht in Zukunft eher mehr gebraucht wird oder eben nicht. Dafür ist allerdings eher der langfristige Trend von Interesse, über den dieser Artikel nur begrenzt informieren kann.
Zum Vergleich: Artikel zum BAI der Vorquartale
- Quartal 3/2008: Jobmarkt für Hochschulabsolventen durchwachsen (23.10.2008)
- Quartal 2/2008: Jobmarkt für Hochschulabsolventen stagniert auf hohem Niveau (16.08.2008)
- Quartal 4/2007: Jobmarkt für Hochschulabsolventen weiterhin in Bestform (22.01.2008)
- Qartal 3/2007: Positive Entwicklung des Jobmarkts für Hochschulabsolventen (01.11.2008)