Etwas schlechtere StimmungJobmarkt für Hochschulabsolventen stagniert auf hohem Niveau
Der BAI gibt die prozentuale Veränderung der Anzahl der ausgeschriebenen Stellenangebote für Hochschulabsolventen in Deutschland an. Referenzwert für diesen Index ist das zweite Quartal 2002, das als 100% gesetzt wurde. Berechnungsgrundlage des BAI sind alle Stellenangebote für HochschulabsolventInnen, die innerhalb eines Quartals ausgeschrieben wurden.
Die Wirtschaft wächst langsamer oder muss teilweise sogar Einbußen in Kauf nehmen, auf den Finanzmärkten gibt es Turbulenzen, die Öl-Preise liegen hoch – alles Faktoren, die in der Regel auch den Jobmarkt negativ beeinflussen. Berücksichtigt man dies, kann man fast von einer Entkopplung von Arbeitsmarkt und wirtschaftlicher Entwicklung sprechen. Denn der BAI ist trotz dieser negativen Entwicklungen noch leicht gestiegen. In einzelnen Fachbereichen ist die Zahl der Jobangebote allerdings auch etwas gesunken.
Weiter gestiegen ist jedoch der Bedarf an AbsolventInnen der Informatik (+34 Punkte) und Rechtswissenschaften (+26). Dagegen gab es bei Bauingenieuren ein Minus von 22 Punkten (Ende 2007 hatten sie noch um 114 zugelegt und im ersten Quartal 2008 um weitere 48, insofern ist der Verlust durchaus zu verschmerzen), Biologen/ChemikerInnen mussten sogar 41 Punkte Minus verkraften. Aber auch sie stehen im Vergleich zum Referenzquartal aus 2002 immer noch sehr gut.
Sparte | April-Juni 2008 | Index |
Gesamt | +8 | 267 |
Bauingenierwesen | -22 | 459 |
Bio/Chemie | -41 | 419 |
Elektrotechnik | +14 | 422 |
Informatik | +34 | 307 |
Maschinenbau | +3 | 345 |
Mathe/Physik | -14 | 229 |
Rechtswissenschaften | +26 | 273 |
Werkstoffwissenschaften | -13 | 597 |
Wirtschaftsinformatik | -12 | 150 |
Wirtschaftsingenierwesen | -6 | 232 |
Wirtschaftswissenschaften | +20 | 162 |
Was man nicht oft genug sagen kann
Wer noch gar nicht studiert, sondern auf der Suche nach dem richtigen Studienfach ist und diesen Artikel mit der Intention liest, zu erfahren, was er oder sie studieren soll: Wie die Konjunktur in drei bis fünf Jahren (Dauer für das Studium mit Abschluss Bachelor oder Diplom bzw. Bachelor+Master) aussieht, darüber lassen sich kaum Aussagen machen. Daher sollte man immer als erste Priorität für die Studienwahl die eigenen Interessen in Kombination mit dem eigenen Können setzen. Nur wenn dann immer noch einiges übrig bleibt, kann man sich überlegen, ob ein Fach vielleicht in Zukunft eher mehr gebraucht wird oder eben nicht. Dafür ist allerdings eher der langfristige Trend von Interesse, über den dieser Artikel nur begrenzt informieren kann.
Zum Vergleich: Artikel zum BAI der Vorquartale