BerufEuropäischer PraktikantInnen-Aktionstag am 1. April
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse von jungen Menschen haben in Europa in den letzten Jahren zugenommen. Auch junge Menschen mit Hoch- oder Fachhochschulabschluss sind vermehrt betroffen.
Um der Arbeitslosigkeit zu entgehen, sehen sich immer mehr AbsolventInnen genötigt, prekäre Beschäftigungsverhältnisse einzugehen oder un- oder unterbezahlte Praktika anzunehmen, um auf diesem Weg den Einstieg in das Berufsleben zu schaffen. In mehreren Ländern der europäischen Union - nach derzeitigem Wissenstand besonders in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und auf der Ebene europäischer Institutionen - hat sich ein regelrechter "PraktikantInnen-Arbeitsmarkt" herausgebildet.
Dieser zeichnet sich durch ein hohes Qualifikationsniveau, flexibelste Arbeitszeiten, niedrige Sozialstandards und geringe bis keine Entlohnung aus. Die Folge: Immer mehr reguläre Arbeitsstellen werden offensichtlich durch PraktikantInnen ersetzt. Da auf diesem "PraktikantInnen-Arbeitsmarkt" gar kein oder nur ein sehr geringes Gehalt gezahlt wird, werden keine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgeführt. Indem die Staaten zum Teil den Unterhalt der PraktikantInnen finanzieren, zahlen sie sogar noch drauf.
Der Aktionstag
Um auf die beschriebenen Mißstände aufmerksam zu machen, rufen der Verein Fairwork, die französische Génération Précaire und die DGB-Jugend zum ersten europäischen PraktikantInnen-Aktionstag auf.
Gemeinsames "Logo" der Aktion sind "weiße Masken", welche den Status von PraktikantInnen/prekär Beschäftigten symbolisieren: Die Mitarbeiter, die keinen Namen, kein Gesicht haben und ständig wechseln. Die Masken dienen auch dazu, anonym zu bleiben, was einigen Betroffenen sehr wichtig ist. Der erste europäische PraktikantInnen"streik" (dieser Titel der Aktion ist etwas unzutreffend, daher wurde er in diesem Artikel vermieden; trotzdem ist die Aktion teilweise auch als PraktikantInnenstreik angekündigt) am 1. April ist außerdem eingebettet in politische Aktionen. So wird es zum Beispiel u.a. eine Petition an das Europäische Parlament geben.
Termin in Berlin: 1. April, Treffen um 12 Uhr am Pariser Platz/Brandenburger Tor (Nähe Starbucks)