BuchrezensionRund um die überzeugende Bewerbung
Immer wieder liest man, Bewerbungen sollten individuell auf die Firma ausgerichtet sein, bei der man sich um eine Anstellung bemüht. Was heißt das aber genau? Wie kann man seinen eigenen Lebensweg - insbesondere alles rund um Studium, Ausbildung und Jobben - so darstellen, dass er für einen Anbieter einer Arbeitsstelle besonders attraktiv erscheint?
Die Autoren Christian Püttjer und Uwe Schnierda beschäftigen sich seit rund 20 Jahren mit allem rund ums Bewerben. Sie bieten Einzel-Coachings und Seminare an, optimieren Bewerbungsmappen und teilen ihre Erfahrungen in einer Reihe von Büchern.
Grundlage aller Bücher von Püttjer & Schnierda, die im Campus Verlag erschienen sind, ist die Profil-Methode®. Ziel ist es, durch eine passgenaue Bewerbung zu punkten, die eigenen Stärken zu vermitteln und glaubwürdig aufzutreten.
Was manchem nur nach viel heißer Luft klingt, wird in den Büchern tatsächlich mit Inhalt gefüllt. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie man die eigenen Talente identifiziert und belegt. Vor allem aber auch, wie man das betont, was für den jeweiligen Arbeitgeber auch wirklich relevant ist und das weglässt, was unwichtig ist. Es fehlen ebensowenig Tipps, wie man mit eigenen Schwächen oder Lücken im Lebenslauf umgeht.
Die beiden Bücher ergänzen sich und haben nur wenige Überschneidungen, da der Fokus unterschiedlich ist. Identisch ist in beiden Büchern die beigelegte CD-ROM mit einem interaktiven Bewerbungstraining, die viele weitere Tipps und Hinweise rund um den Bewerbungsprozess enthält.
Bewerbungstraining für Hochschulabsolventen
In diesem Buch geht es um die schriftliche Bewerbung. Bevor die Autoren darauf eingehen, auf welche Details in der Bewerbung zu achten ist, geht es erst einmal um eine Bestandsaufnahme. Vielen BewerberInnen ist gar nicht 100%ig klar, welches ihre Fähigkeiten sind und welche Qualifikationen sie - z.B. auch durch Nebenjobs - erworben haben.
Welche Anforderungen ein Unternehmen stellt, ist in der Regel der Stellenanzeige zu entnehmen - spätestens mit den Hinweisen aus dem Buch. Alternativ wird auch die Möglichkeit der Initativbewerbung angesprochen. Nun kann es daran gehen, von den eigenen Fähigkeiten die herauszustellen, die für den jeweiligen Arbeitgeber von Interesse sind. Vor der schriftlichen Bewerbung kann eine erste telefonische Kontaktaufnahme sinnvoll sein - auch dazu gibt es Tipps.
Und so ist man dann schon mitten in der eigentlichen Bewerbung. Auf über 100 Seiten werden alle Details vorgestellt und mit vielen Tipps und Beispielen illustriert. Neben der klassischen Bewerbung wird auch auf die digitale Variante eingegangen. Fünf ausführliche Beispielbewerbungen runden das Buch ab.
Das überzeugende Bewerbungsgespräch für Hochschulabsolventen
Die schriftliche Bewerbung mag für manchen noch keine große Hürde sein, das Bewerbungsgespräch dafür um so mehr. Wer bei Bewerbungsgesprächen bisher keinen Erfolg hatte oder diese noch vor sich hat und sich intensiver darauf vorbereiten möchte, für den ist dieses Buch eine hervorragende Möglichkeit.
Wer zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird, der hat die erste Hürde bereits übersprungen. Dem Arbeitgeber geht es nun darum, sich davon zu überzeugen, dass die Qualifikation tatsächlich dem entspricht, was aus den Bewerbungsunterlagen hervorgeht. Vor allem aber geht es auch darum, ob man zum jeweiligen Unternehmen, zur "Unternehmenskultur" tatsächlich passt.
Neben der fachlichen Qualifikation geht es also vor allem um die "Soft Skills", die in der schriftlichen Bewerbung zwar angedeutet werden können, deren Passung zum jeweiligen Unternehmen und den potentiellen KollegInnen aber erst im Bewerbungsgespräch endgültig festgestellt werden können.
Ausführlich wird darauf eingegangen, mit welchen Fragen man rechnen muss (und wie man auf sie antworten sollte) und welche man selbst stellen kann (und sollte). Auch auf unzulässige Fragen und wie man auf sie reagiert, geht das Buch sein. Die Körpersprache ist ebenfalls Thema - welche Haltungen eher negativ sind und wie man eine entspannte Grundhaltung einnimmt. Bewerbungsgespräche auf Englisch werden in einem gesonderten Kapitel behandelt.
Zum Abschluss wird auch auf die aktive Nachbereitung eingegangen. Gerade wenn das Gespräch schließlich nicht so gut gelaufen ist, sollte man daraus versuchen zu lernen. So oder so ist es sinnvoll, telefonisch und per E-Mail nachzufassen, um das anhaltende Interesse am Jobangebot zu unterstreichen (wobei es natürlich auch Fälle gibt, wo man selbst das Interesse verliert - gerade auf Grund der unterschiedlichen Firmenkulturen kann man sich kaum in jeder Firma wohlfühlen).