Karriere in Familienunternehmen

Standbein in Deutschland, Spielbein in der Welt

17.09.2010

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Ohne Familienunternehmen geht nichts: 95 Prozent der in Deutschland ansässigen Betriebe und Firmen werden als Familienunternehmen geführt - ihr Erfolg währt oft Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte. Sie stehen für 41% der gesamten deutschen Unternehmensumsätze und für 57% aller Beschäftigten.

Ein Gastbeitrag von Maria Krenek, Stiftung Familienunternehmen

Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland sind also durch Familienunternehmen geprägt. In der öffentlichen Wahrnehmung spielen sie jedoch nur eine untergeordnete Rolle, das belegen neueste Studien. So wundert es auch nicht, dass junge Akademiker und Führungskräfte zuerst die großen Namen der Konzerne im Kopf haben, wenn man sie nach ihrem präferierten Arbeitgeber fragt.

Was ist mir wichtig im Job?

Alles andere als langweilig: Das Familienunternehmen Wika ist weltweit führend als Anbieter von Druck- und Temperaturmesstechnik – hier im Praxistest.

In der Regel folgt diese Bevorzugung dem Klischee, dass primär internationale Großkonzerne eine besonders professionelle Personalentwicklung betreiben, die gerade Berufseinsteigern besonders am Herzen liegt. Auch verbinden viele Studienabgänger mit den bekannten Konzernen höhere Gehälter, größere Verantwortung und vor allem ein besonders gutes Image. Werden jedoch Personen mit einigen Jahren Berufserfahrung gefragt, was ihnen besonders wichtig ist, kommen ganz andere Kriterien zum Tragen. Für die meisten erfahrenen Führungskräfte ist eine hohe Eigenverantwortung das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines Unternehmens. Kurze Entscheidungswege und hohe Innovationskraft kommen gleich danach – allesamt Vorteile, die Familienunternehmen bieten.

Internationalität inklusive

Sich schnell beweisen, Verantwortung übernehmen und ins Ausland gehen – das bieten Familienunternehmen, die auch weltweit für das Qualitätsversprechen "MADE IN GERMANY" stehen, oft "Hidden Champions", die in einem Nischenmarkt Weltmarktführer sind mit einem Standbein in Deutschland und manchmal vielen Spielbeinen in der Welt. Sie sind zum Teil selbst in der Krise gewachsen und haben neue Wachstumsmärkte erschlossen. Das heißt für viele Führungskräfte, dass sie mitwachsen und sich schnell im internationalen Umfeld profilieren können.

Familienunternehmen als Marke

Weiter wachsen trotz demografischen Wandels – das ist eine der größten Herausforderungen, der sich gerade Familienunternehmen gegenübersehen. Dafür gilt es auch, sich als Arbeitgeber selbstbewusst zu positionieren, etwas, was vielen Familienunternehmen noch schwer fällt, denn sie gelten oft nicht zu Unrecht als verschlossen und öffentlichkeitsscheu. Auch das neumodische "Employer Branding" ist vielen fremd.

Trotzdem hat sich schon vor einigen Jahren eine Reihe von international agierenden, erfolgreichen Familienunternehmer zusammengetan und eine eigene Rekruitingmesse initiiert, den "Karrieretag Familienunternehmen". Wer sich hier bewirbt, für den sind die Familienunternehmen "first best" und nicht "second choice". Hier wurden auch bewusst andere Akzente gesetzt als bei den üblichen Jobmessen: Er findet bei einem Familienunternehmen "zu Hause" statt, nämlich auf dem Werksgelände und nicht in einer neutralen Messehalle, die Eigentümer-Unternehmer sind in der Regel selbst vor Ort und führen mit den interessierten Kandidaten intensive Einzelgespräche. So können beide Seiten sofort feststellen, ob sie zueinander passen.

Karrieretag Familenunternehmen am 19.11.2010 – bis 04.10.2010 bewerben!

Wer sich eine Karriere bei einem Familienunternehmen vorstellen kann, der sollte sich bis zum 4. Oktober unter www.karrieretag-familienunternehmen.de bewerben. Der nächste "Karrieretag Familienunternehmen" wird am 19. November in den Hallen der Goldbeck-Gruppe, stattfinden. Insgesamt werden sich in Bielefeld rund 40 Familienunternehmen aus ganz Deutschland präsentieren.