Positive AusstrahlungMit Authentizität und Selbstbewusstsein erfolgreich im Bewerbungsgespräch
Von Anja Schreiber
Wenn Personalverantwortliche und Führungskräfte beschreiben, was sie von Bewerberinnen und Bewerbern erwarten, lässt sich das leicht auf einen Nenner bringen: Sie wollen, dass die Person ins Team passt! Die harten Fakten über die Jobsuchenden kennen sie bereits, im Gespräch möchten sie die Persönlichkeit erleben. Dabei haben viele Menschen - auch Firmenvertreter:innen - eine Antenne dafür, ob ihre Gesprächspartner:innen authentisch sind oder nicht. Es lohnt sich also kaum, dass du dich verstellst, nur um besser anzukommen. Denn wenn du nicht zu diesem Arbeitgeber passt, wird das spätestens in der Probezeit klar.
1. Oft gestellte Fragen
Du solltest versuchen selbstbewusst aufzutreten. Zielorientierung, Empathie und Authenzität sind ebenfalls gerne gesehen und können dir helfen den Job zu bekommen. Überzeugen kannst du meist auch, wenn du nicht zu nervös sondern, soweit möglich, entspannt in das Interview gehst.
Du solltest zu einem Vorstellungsgespräch gepflegt erscheinen. Neben angemessener Kleidung lohnt es sich auch immer auf Körperhygiene und Haltung zu achten. Sei ausgeschlafen, nicht verkatert und überzeugt von dir selbst. Also: Bauch rein, Brust raus und Schultern zurück, du schaffst das!
Alles rund um das Thema Bewerbung, also den Schritt vor dem Bewerbungsgespräch, findest du in unserer Checkliste Jobbewerbung.
2. Authentizität zählt
Es sind gerade die „weichen Faktoren“, die im Jobinterview eine Rolle spielen. Dazu gehört zum Beispiel Kommunikationsstärke. Wenn du freundlich, offen und interessiert wirkst und gleichzeitig einen authentischen Eindruck machst, hast du gute Karten. Diese Kommunikationsfähigkeit lässt sich trainieren. Nutze viele kleine Situationen im Alltag, etwa beim Small Talk im Bus, am Bahnhof, beim Einkaufen oder in der Mensa, übe den Umgang mit Unbekannten. So wirst du immer selbstsicherer und professioneller, wenn es darum geht, dich vorzustellen. Eine weitere gute Möglichkeit bietet sich außerdem auf Netzwerkveranstaltungen oder Jobmessen.
3. Empathie zeigen
Es geht bei der Ausstrahlung auch um Interaktion mit dem Gegenüber. Nimmst du deine Gesprächspartner*in kaum wahr, kannst du noch so selbstbewusst wirken: Es wird dennoch kaum Sympathien für dich wecken. Gerade die Fähigkeit und Bereitschaft, dich für andere Personen zu interessieren und sie zu verstehen, ist eine geschätzte Eigenschaft. Das gilt im Privatleben genauso wie im Beruf. Schließlich braucht jedes Unternehmen Teamplayer. Trittst du bereits im Bewerbungsgespräch empathisch auf, lieferst du ein gutes Einstellungsargument. Es macht deshalb bei wichtigen Gesprächen Sinn, sich der Mechanismen von Sympathie und Empathie bewusst zu sein.
Meist sind Menschen freundlich und offen, wenn sie sich wohlfühlen und entspannt sind. Sie wirken dann oft kommunikativer. Wenn du also möglichst gelassen in das Vorstellungsgespräch hineingehst, schlägt sich das positiv auf deine Ausstrahlung nieder.
4. Für Entspannung sorgen
Sicher ist eine Grundanspannung bei Jobinterviews normal und sogar gut. Sie erhöht die Aufmerksamkeit. Aber du kannst dich schon im Vorfeld darum kümmern, dass du dich wohlfühlst. Sorg zum Beispiel dafür, dass du nicht abgehetzt und auf den letzten Drücker zum Gespräch erscheinst. Es gibt viele Möglichkeiten, dein Anspannungslevel zu senken, etwa Entspannungsübungen, Sport oder ein leckeres und gemütliches Frühstück.
Nicht nur positive Stimmung strahlt aus, auch negative teilt sich mit. Wenn du schlechte Laune hast, musst du nicht einmal destruktive Bemerkungen machen oder schimpfen. Es sind die kleinen abwehrenden Gesten und die hängenden Mundwinkel, die deine Laune verraten. Was so ein Gemütszustand im Bewerbungsgespräch bewirkt, lässt sich leicht erahnen.
Es macht also einen großen Unterschied, in welcher Verfassung du zum Jobinterview erscheinst. Doch deine Stimmungslage kannst du beeinflussen. Wenn dir im Vorfeld etwas Unangenehmes passiert ist, solltest du das am besten schnell ad acta legen. Wenn du dich noch über die verpasste U-Bahn ärgerst, wird es schwerer unbekümmert ins Gespräch zu gehen. Fokussiere dich deshalb kurz vor dem Termin auf etwas Positives! Vielleicht hast du für den Abend ein Treffen im Freundeskreis geplant.
5. Selbstbewusstsein strahlt aus
Auch wenn du ängstlich bist, wirkst du anders als eine Person, die mit einer großen Portion Selbstbewusstsein zum Gespräch kommt. Unsicherheit vermittelt sich ebenso durch Gestik und Mimik. Wenn aus dem Selbstbewusstsein keine Arroganz wird, die das Gegenüber herabsetzt, kannst du damit in jedem Fall punkten. Die Begeisterung für das Fachgebiet oder eine Aufgabe drückt sich ebenfalls körperlich aus, zum Beispiel durch das Funkeln der Augen und die Überzeugungskraft der Stimme.
Allerdings ist ein geringes Selbstwertgefühl kein unvermeidliches Schicksal. Es beruht auf Gedanken, die sich verändern lassen. Außerdem: Wenn du beruflich genau das machst, wovon du überzeugt bist, steigt auch dein Selbstbewusstsein. Deshalb ist eine passgenaue Bewerbung ein gutes Hilfsmittel gegen Selbstzweifel. Wenn dein Profil zur Stelle passt, wirst du weniger Sorgen haben, als wenn du weißt, dass du nicht ausreichend qualifiziert bist.
Oft sind selbst bei guter Qualifikation die Selbstzweifel groß. Doch auch diese Gedanken lassen sich im Vorfeld entkräften. Du könntest dir zum Beispiel noch einmal deine Qualifikationen anschauen und dich selbst von deinen Fähigkeiten überzeugen. Natürlich ist ein gesundes Maß an Selbstkritik in vielen Fällen sinnvoll, denn sie führt zu besonders guten Arbeitsergebnissen. Nur kurz vor einem wichtigen Gespräch solltest du die innere Kritik ausschalten und dich auf deine Stärken und Kompetenzen konzentrieren.
6. Zielorientierung wirkt positiv
Wenn du für den Job brennst, für den du dich bewirbst und ein klares Ziel hast, musst du dir um deine Ausstrahlung kaum Sorgen machen. Dein Engagement werden die Unternehmensvertreter:innen spüren. Genau das wollen Personalverantwortliche: Mitarbeiter:innen, die mit Leidenschaft bei der Sache sind!
7.Gesunde Ausstrahlung
Der Gesundheitszustand zeigt sich ebenfalls in der Körperhaltung, in Gestik, Mimik und Stimme. Ist jemand nicht fit, wird die Person genau das ausstrahlen. Deshalb ist gesundheitliche Selbstfürsorge auch ein wichtiger Baustein, um gut „rüberzukommen“. Ausreichend Schlaf gehört zum Beispiel dazu. Übernächtigt in ein Interview zu gehen - womöglich noch mit einem Kater - ist eine sehr schlechte Idee.
8. Kleider machen Leute
Das Äußere spielt natürlich ebenfalls eine Rolle. Schließlich gibt es in manchen Branchen einen strikten Dresscode. Und auch sonst gilt, dass Kleidung das Erscheinungsbild von Bewerberinnen und Bewerbern stark beeinflusst. Außerdem prägt das Outfit das eigene Image. So wurden beispielsweise die berühmten Rollenkrangenpullis von Steve Jobs zu seinem Markenzeichen.
Die Zeiten von einheitlichen Kleidungsvorschriften sind in vielen Unternehmen jedoch längst vorbei. Dennoch sollte dein Outfit zur Branche und der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber passen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du dir nicht verkleidet vorkommst, sondern dich wohlfühlst. Ist das nicht der Fall, wird dein Gegenüber das wahrscheinlich mitbekommen. Bedenke bitte auch: Wenn du unpassend angezogen bist, fühlst du dich in den allermeisten Fällen nicht wohl … und spätestens dann wird die falsche Kleiderwahl zum Problem.
9. Sich selbst positiv wahrnehmen
Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit ihrem Aussehen. Sie fühlen sich zu dick, zu dünn oder leiden unter anderen körperlichen „Makeln“. Auch diese Einstellung kann den Gesamteindruck verschlechtern. Denn lässt du dich ungern betrachten, verkrampfst du. Vielleicht ziehst du den Bauch ein oder sitzt unnatürlich. Diese stille Selbstverneinung bleibt wahrscheinlich nicht unbemerkt. Stehst du dagegen zu deinem Gewicht und bejahst deinen Körper, hast du eine positive Ausstrahlung!
Die Autorin dieses Artikels
Anja Schreiber arbeitet seit vielen Jahren als freie Fachjournalistin zu den Themen Bildung, Studium und Beruf. Sie schreibt unter anderem für die Berliner Zeitung, Stuttgarter Zeitung und Süddeutsche Zeitung, aber auch für Hochschulmagazine und eine wissenschaftliche Publikation. Sie ist zudem die Autorin mehrerer Ratgeber. So hat sie zum Beispiel „Die Sehnsuchtsstrategie für Studierende und Hochschulabsolventen“ geschrieben. Das Buch hilft, den Berufseinstieg passgenau vorzubereiten.
Weitere Infos unter: anjaschreiber.de
Studis Online
Buchtipps
Buchtipps sind redaktionell ausgewählt. Wir erhalten eine kleine Provision, wenn über den Link auf Amazon eingekauft wird.