Am größten, am meisten …Die 10 größten Studentenstädte, Unis und Hochschulen 2015/2016
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Top Ten-Listen der größten Studentenstädte, Universitäten und Hochschulen und der mit den relativ meisten Männern, Frauen und internationalen Studis
Hochschul-Rankings sind beliebt, weil sie – vermeintlich – schnell sagen, welche Hochschule oder welcher Fachbereich „gut“ oder „schlecht“ seien. Meist ist das allerdings ein Trugschluss, denn jedes Ranking unterliegt diversen Verzerrungen und wird immer aus einer (oder auch mehreren) bestimmten Perspektiven gemacht – die nicht unbedingt dazu passt, was die / der Ratsuchende eigentlich gerade wissen will.
Die folgenden „Rankings“ haben denn auch gar nicht den Anspruch, direkt bei der Studienwahl zu helfen, sondern sollen lediglich die Extrema einiger Werte zeigen. Einige Ergebnisse sind sicher auch überraschend. So ist bspw. Mittweida erstmalig die Stadt mit den meisten Studierenden bezogen auf die Einwohnerzahl.
Die 10 größten Studentenstädte (Städte mit den absolut meisten Studis) 2015/2016
Dass die Städte mit den meisten Studierenden fast identisch mit den größten Städten Deutschlands sind, verwundert wenig. Trotzdem ist die Rangfolge für manche vielleicht überraschend – so hat bspw. München an die 20.000 Studierende mehr als Hamburg, welches nur knapp vor Köln liegt. Düsseldorf wiederum als Hauptstadt Nordrhein-Westfalens und siebtgrößte Stadt Deutschlands ist bei der Zahl der Studierenden erst auf dem 11. Platz. Dafür haben Bochum, Münster und vor allem Aachen überproportional viele Studis und sind alle in der Top Ten vertreten.
- Berlin – 177.000 Studis (5% der 3,52 Mio. Einwohner)
- München – 118.000 Studis (8% der 1,45 Mio. Einwohner)
- Hamburg – 99.000 Studis (6% der 1,79 Mio. Einwohner)
- Köln – 99.000 Studis (9% der 1,06 Mio. Einwohner)
- Frankfurt / Main – 63.500 Studis (9% der 733.000 Einwohner)
- Stuttgart – 60.500 Studis (10% der 624.000 Einwohner)
- Bochum – 57.000 Studis (16% der 360.000 Einwohner)
- Münster – 56.500 Studis (18% der 310.000 Einwohner)
- Aachen – 54.500 Studis (22% der 245.000 Einwohner)
- Dortmund – 51.000 Studis (9% der 585.000 Einwohner)
Die 10 Städte mit dem höchsten Studentenanteil (Städte mit den relativ meisten Studis) 2015/2016
Hier finden sich einige klassische, alte Unistädte wie Tübingen (Unigründung 1477), Marburg (1527), Gießen (1607) und Göttingen (1737) – Städte, die stark von „ihrer“ Uni geprägt und nicht zu groß geworden sind. Dazu kommen diverse kleine Städte mit für ihrer Größe großen Hochschulen wie Mittweida, Wildau, Eichstätt, Furtwangen oder Clausthal-Zellerfeld. Und mit Birkenfeld ein Standort („Umweltcampus Birkenfeld“) der Hochschule Trier.
- Mittweida – 48% (7.050 Studis bei 14.900 Einwohner)
- Gießen – 45% (37.850 Studis bei 84.500 Einwohner)
- Furtwangen – 41% (3.650 Studis bei 9.100 Einwohner)
- Wildau – 41% (4.050 Studis bei 10.000 Einwohner)
- Birkenfeld – 37% (2.500 Studis bei 6.900 Einwohner)
- Marburg – 36% Studis (26.500 Studis bei 74.000 Einwohner)
- Eichstätt – 32% (4.250 Studis bei 13.500 Einwohner)
- Tübingen – 32% Studis (28.000 Studis bei 87.500 Einwohner)
- Clausthal-Zellerfeld – 31% Studis (4.900 Studis bei 15.800 Einwohner)
- Göttingen – 29% Studis (34.600 Studis bei 119.000 Einwohner)
Die 10 größten Universitäten 2015/2016
In Deutschland gibt es nur eine staatliche Fernuniversität – die FernUni Hagen. Kein Wunder, dass diese die meisten immatrikulierten Studis hat. Sie hat aber – wie auch die Uni Köln etwas weniger Studis als noch im Jahr zuvor. Die LMU hat die 50.000er-Schwelle überschritten. Die Uni Bochum und die RWTH Aachen haben die Plätze getauscht, aber beide (wie auch die Uni Münster dazwischen) dazu gewonnen und sind nur knapp auseinander. Die Uni Duisburg-Essen und Hamburg haben auch die Plätze getauscht.
Danach folgen fast ausschließlich klassische Unis in Großstädten, die einzige Technische Uni (die aber auch große nicht-technische Fakultäten hat) in der Top-Ten ist die RWTH Aachen. Und die Uni Duisburg-Essen war mal zwei Unis, die jede für sich keine Chance gehabt hätten, unter den größten Zehn zu sein.
- FernUniversität Hagen – 69.258 Studis
- Universität zu Köln – 52.254 Studis
- Ludwig-Maximilians-Universität München – 50.481 Studis
- Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main – 45.379 Studis
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen – 43.716 Studis
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster – 43.154 Studis
- Ruhr-Universität Bochum – 43.051 Studis
- Universität Duisburg-Essen – 42.145 Studis
- Universität Hamburg – 41.431 Studis
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – 38.912 Studis
Die 10 größten Fachhochschulen 2015/2016
Fachhochschulen gibt es deutlich mehr als Universitäten, sie sind dadurch auch in kleineren Orten eher vertreten. Den Name „Fachhochschule“ haben viele bereits abgelegt, am hochschulrechtlichen Status ändert das aber nichts. Viele FHs haben ihre Fakultäten auf verschiedene Orte verteilt – schon unter den zehn größten FHs sind vier, die keine Stadt im Namen tragen, da sie verschiedene Standorte bedienen. Die größte FH ist eine private – die FOM, die sich auf berufsbegleitende Studiengänge spezialisiert hat und an vielen Orten präsent ist und weiter stark ausbaut (+6.000 Studis in einem Jahr!). Danach folgen die Fachhochschulen der Millionenstädte Köln (mit der größten staatlichen FH), München und Hamburg. Berlin ist erst auf Platz 9 mit einer FH vertreten, Grund dafür ist vor allem, dass es in Berlin eine Reihe staatlicher FHs gibt (mit jeweils unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten), in Köln, München und Hamburg dagegen jeweils eine große, die praktisch alle Fachbereiche umfasst.
- FOM Hochschule – 38.418 Studis
- Technische Hochschule Köln – 24.499 Studis
- Hochschule für angewandte Wissenschaften München – 17.452 Studis
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg – 16.677 Studis
- Technische Hochschule Mittelhessen – 15.927 Studis
- Hochschule Darmstadt – 15.668 Studis
- Hochschule Niederrhein – 14.532 Studis
- Fachhochschule Südwestfalen – 13.799 Studis
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – 13.260 Studis
- Hochschule Osnabrück – 13.251 Studis
Die 10 Hochschulen mit dem höchsten Frauenanteil 2015/2016
Hier sind fast ausschließlich kleine Hochschulen vertreten, die privat oder kirchlich getragen sind. Aber auch die etwas größeren staatlichen wie die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, die Fachhochschule Schwetzingen - Hochschule für Rechtspflege oder die Hochschule für Gesundheit haben ein sehr eingeschränktes Fächerspektrum. Insgesamt sind nur Hochschulen mit einem Fächerspektrum aus dem Bereich Mode, Tiermedizin, Pflege, Kunst oder Soziales vertreten – fast jedes Klischee hat auch einen wahren Kern. Im Vergleich zum letzten Jahr wurden die Platzierungen stark durchgewürfelt (auch wenn bis auf die zwei Hochschulen, die nicht mehr vertreten sind, da sie ihren Betrieb eingestellt oder von einer anderen übernommen wurden, alle weiterhin in der Top Ten sind).
ESMOD – Internationale Kunsthochschule für Mode - 91,1% Studentinnen; 179 Studis insgesamt
- Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg - 87,6% Studentinnen; 404 Studis insgesamt
- AMD Akademie Mode & Design - 87,2% Studentinnen; 1.382 Studis insgesamt
- Hochschule für Gesundheit - 87,0% Studentinnen; 932 Studis insgesamt
- Fachhochschule Schwetzingen - Hochschule für Rechtspflege - 84,6% Studentinnen; 527 Studis insgesamt
- praxisHochschule - 84,6% Studentinnen; 460 Studis insgesamt
- Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - 83,9% Studentinnen; 2.363 Studis insgesamt
- Evangelische Hochschule Freiburg - 83,2% Studentinnen; 944 Studis insgesamt
- Evangelische Hochschule Ludwigsburg - 82,1% Studentinnen; 1.173 Studis insgesamt
- Katholische Hochschule Mainz - 81,9% Studentinnen; 1.265 Studis insgesamt
Die 10 Hochschulen mit dem höchsten Männeranteil 2015/2016
Auch hier sind es eher kleine Hochschulen (aber eben auch einige mit Tausenden von Studis) mit einem bestimmten Fächerspektrum, das dazu führt, dass verhältnismäßig wenige Frauen dort studieren. Dass drei Theologische Hochschulen darunter sind, ist wenig verwunderlich – können doch nur Männer katholische Priester werden und auch bei einigen lutherischen Kirchen ist das so (daher auch der hohe Männeranteil an der LThH Oberursel). Akademische Qualifikationen sind für Frauen innerhalb dieser Kirchen dennoch in einigen Nischen sinnvoll, daher gibt es keine 100%-Männerquoten. An den Universitäten der Bundeswehr ist der hohe Männeranteil ebenso wenig überraschend, verpflichten sich doch nach wie vor hauptsächlich Männer. Alle anderen Hochschulen mit hohen Männerquoten sind reine technische Hochschulen oder solche, die vor allem technische Fächer im Angebot haben.
- Lutherische Theologische Hochschule Oberursel - 90,3% Studenten; 31 Studis insgesamt
- Technische Hochschule „Georg Agricola“ zu Bochum - 87,8% Studenten; 2.355 Studis insgesamt
- Wilhelm Büchner Hochschule - 87,2% Studenten; 5.745 Studis insgesamt
- Universität der Bundeswehr München - 86,9% Studenten; 2.738 Studis insgesamt
- Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr - 85,5% Studenten; 2.298 Studis insgesamt
- Hochschule für Telekommunikation Leipzig - 81,8% Studenten; 1.268 Studis insgesamt
- Theologische Fakultät Paderborn - 80,2% Studenten; 96 Studis insgesamt
- Fachhochschule Bingen - 80,1% Studenten; 2.627 Studis insgesamt
- Fachhochschule Wedel - 79,1% Studenten; 1.170 Studis insgesamt
- Freie Theologische Hochschule Gießen - 78,2% Studenten; 137 Studis insgesamt
Die 10 Hochschulen mit dem höchsten Anteil internationaler Studierender 2015/2016
Und auch bei den Hochschulen mit vielen internationalen Studierenden sind es ausschließlich kleinere, die sehr hohe Werte aufweisen. Bei den staatlichen sind es künstlerisch-musische Schulen, bei den privaten einige sehr stark auf Internationalität orientierte mit englischsprachigen Studiengängen. Schließlich ist eine kirchliche Hochschule dabei, die stark auf Mission ausgerichtet ist.
- Bard College Berlin, A Liberal Arts University - 87,3% internationale; 134 Studis insgesamt
- Staatliche Hochschule für Bildende Künste Frankfurt am Main - 84,8% internationale; 198 Studis insgesamt
- European School of Management and Technology - 78,2% internationale; 257 Studis insgesamt
- Fachhochschule für Interkulturelle Theologie - 74,7% internationale; 95 Studis insgesamt
- Jacobs University Bremen - 73,7% internationale; 1.093 Studis insgesamt
- Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin - 71,3% internationale; 520 Studis insgesamt
- Hertie School of Governance - 61,5% internationale; 405 Studis insgesamt
- Touro College Berlin - 60,7% internationale; 163 Studis insgesamt
- BAU International Berlin – University of Applied Sciences - 57,6% internationale; 66 Studis insgesamt
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim - 53% internationale; 636 Studis insgesamt
Wie wir die Zahlen ermittelt haben
Die Studierendenzahlen (auch für die Anteile von Frauen, Männern und internationalen Studierenden) haben den Stand Wintersemester 2015/2016 und sind der Fachserie 11 Reihe 4.1 - endgültige Ergebnisse - Wintersemester 2015/2016 – Studierende an Hochschulen des Statistischen Bundesamtes entnommen.
Für die Ermittlung des Studentenanteils einer Stadt haben wir die Einwohnerzahl der Stadt mit den Studentenzahlen der Hochschulen an diesem Ort ins Verhältnis gesetzt. Da die Statistik des statistischen Bundesamtes bei Hochschulen mit mehreren Studienorten in der Regel jeden Studienort einzeln aufschlüsselt, sollten die Zahlen ziemlich genau sein. Natürlich ist es nicht so, dass alle Studierenden vor Ort wohnen müssen, aber das so ermittelte Verhältnis sollte zumindest eine gute Annäherung sein. Die Einwohnerzahlen sind Stand 31.12.2015 (entnommen der Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland der Wikipedia, die die Zahlen wiederum Statistiken des Statistischen Bundesamtes und anderer statischer Landesämter entnommen hat).
Die Studierendenzahlen der Hochschulen an einem Ort wurden addiert und gerundet. Die Prozentzahlen wurden gerundet. Die Platzierungen ergaben sich im Zweifel aus den Originalzahlen vor Rundung.
Die Städte Hagen und Riedlingen haben wir beim Studierendenanteils-Ranking nicht berücksichtigt, da an den Fernhochschulen dort zwar viele Studierende immatrikuliert, aber natürlich fast nie vor Ort sind.