Engagement ist (meist) gefragtMit Stipendium studieren
1. Oft gestellte Fragen
Das hängt von der Art des Stipendiums ab. Mit einem Vollstipendium bekommst du finanzielle Zuschüsse, ähnlich wie BAföG und häufig dazu auch ein Büchergeld in Höhe von 300€. Bei einem Teilstipendium werden hingegen nur kleinere Beträge vergeben, manchmal auch nur das Büchergeld. Mehr Informationen findest du hier.
Verschiedene Organisationen vergeben Stipendien. Da diese Stiftungen das Geld von der Bundesregierung erhalten, sollen damit gesellschaftliche Gruppen repräsentiert werden. Dazu zählen bspw. parteinahe Stiftungen, sowie Religionsgemeinschaften. Eine Liste der Förderwerke findest du hier.
Ja, die gibt es. Es gibt eine Reihe an kleineren Stiftungen, teils privat finanziert, die nach Stipendiat*innen suchen.
2. Wie sieht die Förderung bei einem Stipendium aus?
Wir behandeln hier nur Stipendien für ein Studium (also Bachelor und konsekutiver Master oder Diplom / Magister), nicht aber für eine Promotion. Zwar gibt es von einigen der nachfolgend aufgezählten Organisationen dafür auch Förderungen, aber nicht von allen und mit anderen Randbedingungen.
Grundsätzlich fördern die 13 staatlich finanzierten Begabtenförderungswerke in der Höhe wie das BAföG (aber man muss eben im Gegensatz zum BAföG später nichts zurückzahlen – „Vollstipendium“). Die konkrete Höhe der Förderung wird wie beim BAföG in der Regel vom Einkommen der Eltern abhängig gemacht. Darüber hinaus gibt es ein Büchergeld in Höhe von inzwischen 300 Euro/Monat (was übrigens durchaus umstritten war).
Für alle Stipendiat*innen gibt es schließlich eine „ideelle“ Förderung, u.a. in Form von besonderen Veranstaltungen. Die Anwesenheit bei solchen Veranstaltungen wird zumindest teilweise erwartet oder ist sogar Pflicht. Normalerweise sind auch regelmäßige Berichte anzufertigen, in denen du deinen Studienfortgang kommentierst. Andernfalls (oder bei Studienverzögerungen ohne wirklich gute Gründe) kannst du aus der Förderung wieder herausfallen.
In unserer Liste der Organisationen sind zunächst die verzeichnet, die Vollstipendien vergeben. Das Geld dafür erhalten sie von der Bundesregierung. Durch die Stiftungen sollen alle gesellschaftlich wichtigen Gruppen repräsentiert werden. Dazu zählen die im Bundestag vertretenen Parteien, die Religionsgemeinschaften, die Gewerkschaften und Arbeitgeber*innen sowie die Bundesregierung selbst.
Neben weiteren speziellen teilweise oder ganz vom Staat oder einzelnen Bundesländern finanzierten Stipendien gibt es schließlich eine Reihe von Organisationen, deren Förderung rein privat finanziert ist. Solche Organisationen vergeben oft nur sehr wenige Vollstipendien oder beschränken die Förderung auf geringere Beträge, so dass du davon allein keinesfalls leben könntest.
Die Finanzierung des Studiums nur auf Stipendien aufzubauen, ist durchaus riskant. Die (Leistungs-)Anforderungen sind in der Regel dauerhaft höher als beim BAföG. Je nach Stiftung kann deren Finanzsituation sich im Laufe deines Studiums verschlechtern – dann kann sie möglicherweise weniger fördern. Deshalb solltest du dich immer zu allen Möglichkeiten des Studienfinanzierung informieren.
3. Wie bewerbe ich mich um ein Stipendium?
Die meisten großen Stiftungen bieten grundsätzlich oder zumindest als Sonderprogramm auch eine Förderung ab Beginn des Studiums an. Vorausgesetzt wird eine rechtzeitige Bewerbung – in der Regel mind. ein halbes Jahr vorher, teilweise noch länger! Einige wenige Stiftungen wollen aber weiterhin erst nach Studienbeginn fördern. Bei letzteren musst du also mindestens zu Beginn auf BAföG oder anderes zurückgreifen.
Bei den meisten Stipendien ist Voraussetzung, dass du gute schulische bzw. Studienleistungen aufweisen kannst („Begabtenförderung“). Allerdings musst du keineswegs ein*e Überflieger*in sein, sondern solltest auch anderes vorweisen können („soziales Engagement“, politisches Interesse etc. – je nach Stiftung liegen die Schwerpunkte unterschiedlich). Schließlich gibt es auch einige eher kleinere Stiftungen, die andere Kriterien in der Vordergrund stellen.
Meinung: Stipendien für die / den Einzelne*n ein Segen, gesamtgesellschaftlich dagegen eher nicht
Dass man Stipendien aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nicht unbedingt positiv sehen muss (wie es die Politik im Allgemeinen tut), zeigt übrigens der Artikel „Nicht Lösung, sondern Teil des Problems“, der von einem Stipendiaten geschrieben wurde.
Für den / die Einzelne*n kann ein Stipendium aber natürlich ein Segen sein.
4. Tipp: „Kleine“ Stiftungen können auch interessant sein
Neben den hier aufgelisteten Organisationen gibt es weitere kleine Stiftungen, die nur bestimmte Studiengänge oder Hochschulen fördern oder die finanziell zwar nicht zum Leben ausreichen, aber z.B. interessante Mentor*innenprogramme bieten (ein Beispiel für letzteres wäre e-fellows.net).
Es lohnt sich, an der eigenen Hochschule nachzufragen, ob es noch lokal- oder fachspezifische Angebote gibt. Gerade, wenn es um Teilstipendien geht (die also nicht die ganzen Lebenshaltungskosten tragen können, aber immerhin einen Zuschuss liefern), gibt es noch so einige „Anbieter*innen“, die aber eben meist nur lokal / regional aktiv sind.
Eine größere Zahl Teilstipendien und zwar (entgegen dem Namen) sogar bundesweit vergibt bspw. der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds.
Am Ende der Seite mit unserem Stipendienverzeichnis findest du auch Links zu Stipendien- und Förderdatenbanken.